Drinnen und draußen

Leseprobe Was mit Kindern passiert, die die meiste Zeit nicht zu Hause, sondern in einer Tagesstätte verbringen. Zur Lage der Familien und zum aktuellen Stand der Forschung
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 45/2014

Frieda brauche Sozialkontakte, sagte die Mutter, als sie ihre elf Monate alte Tochter kürzlich zum ersten Mal in die Krippe brachte. Die Erzieherinnen wunderten sich nicht schlecht über das Kind, das seiner Mutter nicht einmal nachschaute, als sie ging, sondern munter wie die anderen Kinder zu spielen begann. Ein paar Tage später scheint das Mädchen die Situation realistischer einzuschätzen: Kaum steht ihre Mutter auf, um zu gehen, fängt sie an zu weinen. Die Erzieherin ist erleichtert: „Wir dachten schon, sie hätte eine total gestörte Bindung zu ihrer Mutter.“ Für die Erzieherin bedeutet Friedas Erkenntnis zusätzliche Arbeit, denn das kleine Mädchen wird den ganzen Vormittag an ihrer Schulter hängen und, sobald der K&