Ein schwaches Herz

Porträt Daniel Ortega regiert Nicaragua wie ein Sultan. Die Proteste gegen ihn haben schon viele Leben gekostet
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 27/2018
Die meisten Gefährten von einst haben dem ideologisch flexiblen Caudillo lange schon den Rücken gekehrt
Die meisten Gefährten von einst haben dem ideologisch flexiblen Caudillo lange schon den Rücken gekehrt

Foto: Inti Ocon/AFP/Getty Images

Wochen schon reißen die Proteste in Nicaragua nicht ab – entfacht durch eine beabsichtigte Reform der Sozialversicherung. Zeitweilig drohten Entrüstung und Wut in einen Aufstand gegen Präsident Daniel Ortega und dessen Frau und Vizepräsidentin Rosario Murillo zu münden. „¡De que se van, se van!“ (Weg mit ihnen!) wurde zur Parole des Aufruhrs, der sich gegen den einst führenden Sandinisten richtete. Immerhin gehörte Ortega vor knapp vier Jahrzehnten zum Oberkommando und Nationalen Direktorium der Sandinistischen Befreiungsfront (FSLN). Er zog am 19. Juli 1979 mit einem Trupp von Aufständischen in Managua ein und hatte maßgeblichen Anteil am Sturz von Diktator Anastasio Somoza, einem Caudillo wie ehemals Jean-Claude Duvalier