Entschieden ist nichts

Urteil im Chodorkowski-Prozess Im Kampf um die Verfügungsgewalt über Russlands Ölvorkommen ist eine Runde vorbei. Die nächste wird folgen
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Kein Zweifel, Prozess und Urteil im Verfahren gegen den russischen Ölmagnaten Chodorkowski sind nicht nur "politisch motiviert", wie dessen Verteidiger im Europarat meinen. Sie sind Ausdruck einer strategisch angelegten Konfrontation zwischen staatlicher Macht und privatem Kapital. Es geht um nicht mehr und nicht weniger als die Frage, wer die Verfügungsgewalt über die nationalen Öl- und Gas-Ressourcen besitzt, mit denen immerhin 40 Prozent des Staatsbudgets bestritten und 55 Prozent der Exportgewinne erwirtschaftet werden. Mit dem Prozess gegen Chodorkowski werden Auswüchse der Privatisierung drakonisch und exemplarisch zurück geschnitten. Das ist erklärte Politik Wladimir Putins - gut 70 Prozent der Bevölkerung sind laut Umfragen einverstanden.

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