Als Lu Yen Roloff am Montag, den 15. April 2019, über die Berliner Oberbaumbrücke geht, möchte sie so normal wie möglich wirken. Sie spricht leise mit ihrer Begleitung. Guckt interessiert die historischen Arkadengänge entlang. Macht wie alle anderen Besucher Selfies vor der Spree. Sie hat darauf geachtet, keine Logos auf dem T-Shirt und keine Transparente dabeizuhaben, die sie als Teil einer Protestgruppe ausweisen könnten. Einige Polizisten stehen bereits am Rand und sondieren das Gelände.
Am Morgen ging die SMS mit den Koordinaten für den Flashmob rum. Nun müssten auch alle anderen wissen, dass diese Brücke um 16 Uhr blockiert werden soll. Aber wer gehört dazu? Wie viele werden es sein? Und was dann? Roloff hat noch nie an einer Blockade teilgenommen, bei der es das Ziel ist, sich von der Polizei wegtragen zu lassen oder sogar in Gewahrsam genommen zu werden, wird sie später erzählen. Das hat sie auch an diesem Apriltag zunächst nicht vor. Bislang war sie eine der Polizei unauffällige Bürgerin, arbeitete montags bis freitags bei Greenpeace und mochte frohe Geschichten des Gelingens. Um 16.15 Uhr läuft eine Gruppe los, lässt sich auf der Brückenmitte nieder. Das Startsignal. Plötzlich lassen sich auch andere Menschen, die gerade noch vermeintlich Touristenfotos schossen, zwischen den Brückenpfeilern nieder.
Schließlich sitzen 200 Leute eingekesselt und versuchen sich darin, ein paar Sprüche zu rufen oder Lieder zu singen. Das Ganze wirkt etwas unbeholfen. Aber es ist ja auch das erste Mal. Noch bevor sich Roloff an diesem Tag von Polizisten wegtragen lässt, passiert etwas, das ihr Leben verändert: Sie wird vom „Sog der Rebellion“ erfasst.
Fünf Monate später steht Lu Yen Roloff im Betahaus in Hamburg. Auf einer Folie hinter ihrem Rücken steht: „Rebel for life“. Darunter ein Kreis mit einer Eieruhr darin. Es ist das Symbol der Bewegung Extinction Rebellion, kurz XR, und soll die ablaufende Zeit auf der Erde symbolisieren – die bevorstehende nächste große Aussterbewelle. „Wer mich hören kann, klatscht einmal in die Hände“, ruft Roloff in den Raum. Frauen mit bunten Schals, junge Männer ohne Schuhe, ältere Herren mit Revolutions-Pferdeschwanz klatschen. „Wer mich hören kann, klatscht zwei Mal in die Hände.“ Jetzt verstummen auch die anderen im Raum und klatschen zweimal. Roloff kichert, wie gut der freundliche Trick funktioniert hat. „Er funktioniert genau wie XR“, sagt sie. „Mit effektiven Mitteln den Alltag erschüttern.“ Roloff ist innerhalb weniger Monate zu einer der führenden Köpfe hinter XR Deutschland geworden und hat ein großes Ziel vor sich: „Onboarding“. Das heißt: so viele Menschen wie möglich davon zu überzeugen, zu Rebellen und Rebellinnen für das Klima zu werden. Am 7. Oktober sollen Blockaden in Berlin, London, Paris, Amsterdam, Madrid, New York, Sydney, Perth, Melbourne und Buenos Aires losbrechen. Die große Rebellion.
Seit Jahren hat sich Roloff mit den zerstörerischen Folgen von Konsum beschäftigt. Sie hat bunte Schilder auf Demos in die Luft gehalten, NGO-Kampagnen für das Selbermachen statt Kaufen gestartet, Mehrwegbecher für ihren Coffee-to-go benutzt und das Fliegen aufgegeben. Sie wollte daran glauben, dass alles schon irgendwie gut wird. Aber je mehr sie sich für Nachhaltigkeit engagierte, desto aussichtsloser erschien es ihr. „Bei mir hat sich ein Gefühl der Dringlichkeit eingestellt.“
Tanzen gegen das Gift
Roloff klickt auf ihren Laptop, und es erscheint ein Foto von Huskys, die einen Schlitten über Wasser ziehen. „Als ich dieses Bild gesehen habe, bin ich wieder sehr traurig geworden“, sagt Roloff. „Grönlands Eisflächen schmelzen bereits jetzt in dem Maß, wie es Forscher erst für 2070 vorausgesagt haben. Der Permafrost taut gerade auf, als wäre es 2090.“ Sie klickt weiter durch brennende Wälder und dürre Steppen. Ihr Gesicht wird ernst. „Die Zeit läuft ab für das Leben auf diesem Planeten. Aber wenn Hoffnung stirbt, beginnt Aktion.“
Seit Greta Thunberg sich mit einem Schild vor das schwedische Parlament in Stockholm gesetzt hat, ist etwas mit der Welt passiert. Das unschuldige Kind hat mit dem Finger auf etwas gezeigt, das eigentlich alle längst wussten: dass der Mensch die Natur zerstört – und dass dagegen sofort etwas unternommen werden muss. Dass Ausreden, Kompromisse und Verzögerungen nicht mehr akzeptiert werden. Weltweit formiert sich Protest: Klimabündnisse laden zu Demonstrationen. Jugendliche von Fridays for Future streiken. Die Bewegung Extinction Rebellion will weiter gehen und ruft zu massenhaftem zivilen Ungehorsam auf. Sie ist die radikale Schwester aller gegenwärtigen Umweltproteste. Was haben die Aktivisten vor?
Um Extinction Rebellion zu verstehen, muss man sich mit der Zahl 3,5 beschäftigen. Sie stammt von der US-Politologin Erica Chenoweth. In ihrer Studie Why Civil Resistance Works hat sie gewaltvolle und gewaltfreie Revolutionen und Umstürze des 20. Jahrhunderts untersucht und daraus Erfolgsstrategien destilliert. Ihr Fazit: Wer ein System verändern will, muss mindestens 3,5 Prozent der Bevölkerung mobilisieren. Alle Kampagnen, die das geschafft haben, waren gewaltfrei. Extinction Rebellion will genau das anwenden, um drei Ziele umzusetzen: Die Regierung soll die Wahrheit über die Klimakrise anerkennen und einen „Klimanotstand“ ausrufen. Außerdem: Treibhausgase bis 2025 auf Nettonull reduzieren und alles tun, um Biodiversität zu erhalten. Und: eine Bürgerversammlung einsetzen, die über das weitere Vorgehen in Bezug auf den Klimawandel entscheidet. Das klingt zunächst vage, aber die Bewegung will sich nicht in Detailfragen verlieren, sondern zunächst in allen Milieus wachsen. Auf ihrer Internetseite gibt es eine interaktive Karte, auf der sich momentan rund 570 regionale Gruppen aus etwa 60 Ländern eingetragen haben. Wie groß diese Gruppen im Einzelnen sind, lässt sich schwer überblicken.
XR spricht von weltweit etwa 100.000 Mitgliedern. Um Chenoweths 3,5-Prozent-Ziel zu erreichen, braucht die Bewegung aber etwa 270 Millionen Rebellen auf der Welt. Das scheint unrealistisch. Aber die Hoffnung können die Aktivisten nicht verlieren. Die ist schon lange weg.
Es gibt ein Video der britischen Biologin und XR-Mitgründerin Gail Bradbrook, das fast jedes XR-Mitglied gesehen hat. Da steht eine Frau vor einem CD-Regal und zwei bunten Bildern und sagt gleich zu Beginn, dass sie keine Rede über Klimawandel mit einem hoffnungsvollen Ausblick anzubieten habe. Sie hätte aber zwischendrin eine Pause zum Weinen oder Handhalten mit dem Sitznachbarn eingeplant. Das war kein britischer Humor. Im Gegenteil: Trauer, Panik und Depression, die immer mehr Menschen angesichts der Ausweglosigkeit der Klimakrise befallen, werden in der Bewegung viel Raum gegeben. Einer aggressiven Welt soll nicht mit Aggression begegnet werden, sondern mit Empathie.
In der „Rebell*innenschmiede“ in Hamburg stehen deswegen auch Meditation, gewaltfreie Kommunikation, Trauerarbeit und „Regenerations-Kultur“ auf dem Tagesprogramm. Am Morgen bildet sich ein Singekreis, der das Partisanenlied Bella Ciao umdichtet: „Hört auf mit Lügen und Verdrängen, komm wach jetzt auf, es ist Zeit, Zeit Zeit“, singen die Rebellen. Eine Frau fängt an, wie wild durch die Kreismitte zu tanzen. „Wir wollen das toxische System nicht nur im Außen bekämpfen, sondern auch im Inneren“, sagt Lu Yen Roloff. Man übe sich darin, nicht an der Verzweiflung kaputtzugehen. Es geht um Resilienz für die kommenden schlimmen Tage.
Blockade der Börse
Wer die Rebellen bei ihren Aktionen beobachtet, sieht dort viel düstere Symbolik: Zum festen Repertoire gehören Trauermärsche, Särge, Kunstblut und Die-ins, bei denen die Aktivisten wie tot zusammensinken. Es darf geweint und Schwäche gezeigt werden. Es ist, als sei XR ein Sammelbecken der Klima-Apokalyptiker, das mit jeder Nachricht über Meeresplastik und Bienensterben weiteren Zulauf findet. Die Radikalität von XR steckt nicht in aggressiven Straßenschlachten oder lauten Parolen. Sie will niemanden angreifen oder etwas kaputtmachen. Die Methode lautet: gewaltlose Selbstopferung.
Die meisten Mitglieder hat XR im Heimatland Großbritannien, wo am 31. Oktober 2018 die Rebellen der ersten Stunde auf dem Londoner Parliament Square eine „Rebellion gegen die Regierung“ ausgerufen haben. Bereits bei diesem ersten Sit-in wurden 15 Menschen in Gewahrsam genommen. In den folgenden Wochen wurden es sukzessive mehr. XR-Aktivisten klebten sich mit Sekundenkleber am Eingang von Downing Street fest, entrollten Banner über der Westminster Bridge, blockierten Regierungsgebäude – und wurden festgenommen. Zum ersten großen Rebellionstag blockierten 6.000 Briten die fünf wichtigsten Brücken über die Themse, was der Guardian eine der „größten Aktionen zivilen Ungehorsams im Vereinigten Königreich seit Dekaden“ nannte. Bei den Aufständen im April dann, als Aktivisten auch die Eingänge zur Londoner Börse blockierten und auf die Dächer von Metrozügen kletterten, gab es 1.130 Verhaftungen. Diese sind Kalkül. Massenverhaftungen sind das zentrale Element des XR-Protests.
Bevor sich die ersten britischen XR-Aktivisten von der Polizei abführen ließen, machte sich im Spätsommer ein hagerer Mann mit grauem Haar und grauem Bart auf den Weg durch England. Roger Hallam setzte sich in sein Auto und fuhr zu Rathäusern und Gemeindezentren im ganzen Land. Vor ihm saß: der ganz normale britische Mittelstand. „Ich bin Forscher und habe mich mit Widerstand beschäftigt“, stellte er sich vor, wie ein Guardian-Video zeigt. „Und was ich über die Jahre herausgefunden habe: E-Mails und Briefe schreiben oder mal einen Tag protestieren, das reicht angesichts unserer bevorstehen Katastrophe nicht. Wir brauchen 2.000 Leute, die sich verhaften lassen, und vielleicht 400, die ins Gefängnis gehen. Ich persönlich bin bereit, weil ich nichts mehr zu verlieren habe. Denn wir stehen vor dem Aussterben.“
Die Menschen hörten aufmerksam zu, sie klatschten. Nach seiner Rede verteilte Hallam Fragebögen, wer sich mit ihm in Gewahrsam nehmen oder verhaften lassen würde – und war überrascht. Viele seiner Zuhörer waren bereit, ihre Komfortzone zu verlassen. Mittlerweile hat XR in Großbritannien nachgezählt: 3.705 der Mitglieder würden sich verhaften lassen, 3.326 auch ins Gefängnis gehen.
Roger Hallam gründete Extinction Rebellion zusammen mit einer Gruppe von Aktivisten, die unter anderem aus der Bewegung „Rising Up!“ kommen. Die Strategie der Massenverhaftungen beschreibt Hallam in seinem Essay Common Sense for the 21st Century, das als eine Art Manifest der Bewegung gilt. Darin steht: Im Gegensatz zu anderen linken Bewegungen agiere XR nicht im Verborgenen. Jede Aktion des zivilen Ungehorsams müsse strikt gewaltfrei sein und werde vorher der Polizei und der Öffentlichkeit angekündigt. Man versuche nicht, ein paar wenige hochriskante Aktionen in geheimen Hinterzimmern zu planen, sondern so offen wie möglich zu massenhafter Störung von ökonomisch sensibler Infrastruktur aufzurufen: Häfen, Ölraffinerien, Gaswerke.
Die Form des massenhaften zivilen Ungehorsams ist auch in der deutschen Ökobewegung nicht neu. Atomkraftgegner haben sich bei Castor-Transporten an Bahngleise gekettet, Kohlegegner blockieren Tagebaue und Kraftwerke, Waldschützer bauen Barrikaden und Baumhäuser im Hambacher Forst, Tierrechtler besetzen Fleischfabriken. Der Unterschied: Sie alle haben konkrete Ziele: Atomausstieg, Kohleausstieg, Rodung und Tiertötungen verhindern. Die Bewegung Extinction Rebellion ist dagegen in ihrem Ansatz total. Sie will nicht nur die schwarzen Schafe ärgern, sie will der ganzen Herde klarmachen, dass sie sterben wird.
Die Waffe: Spielzeug-Drohnen
Verlässt man die Rebell*innenschmiede von Lu Yen Roloff und taucht tiefer ein in die Strukturen der Organisation, verdichtet sich die Radikalität. In einer anderen Großstadt sitzt ein junger Mann mit schwarzem Hemd, der hier Simon Rasch genannt werden soll. Seine Positionen sollen nicht als allgemeine XR-Meinung verstanden werden, deswegen wählt er die Anonymität. Rasch sagt, über Massenverhaftungen werde in Deutschland bislang noch relativ wenig diskutiert, weil man hier noch nicht über die Schlagkraft einer so großen Bewegung wie in England verfüge. „Ich habe den Eindruck, dass jetzt einige bei XR mitmachen, weil sie kurz vor dem Ende noch auf der richtigen Seite der Geschichte stehen wollen. Wenn man da stehen will, muss man auch bereit sein, seine eigene Freiheit als symbolisches Opfer zu bringen.“ Rasch ist bereit, auf eine Familie zu verzichten – obwohl er sich Kinder wünscht. Er hat keine Erwerbsarbeit neben dem Aktivistendasein – obwohl er ein Hochschulstudium abgeschlossen hat. Und er würde auch ins Gefängnis gehen. XR skizziere in allen Talks, auf was für eine gewaltvolle Welt wir zusteuern würden, sagt er – und dass da bei ihm nicht nur Trauer, sondern auch Wut entstehe. „Ich glaube, dass wir angesichts der Klimakatastrophe nicht mehr nur im nationalen Rahmen agieren und neue nationale Gesetze fordern, sondern uns transnational vernetzen und zum Beispiel multinationale Konzerne adressieren sollten.“
Einer, der gerade am nächsten Eskalationslevel dreht, ist Mike Lynch-White. Manche kennen ihn in der Szene unter dem Spitznamen „Aviation-Mike“, denn er bereitet derzeit Flughafenblockaden in Großbritannien und anderen Ländern Europas vor. Für den 13. September hat er den Behörden bereits die sogenannte Heathrow-Pause angekündigt: eine mehrtägige Blockade des Flughafens London Heathrow. Um 3.30 Uhr morgens soll in dessen Sicherheitszone die erste Spielzeug-Drohne aufsteigen, erzählt er am Telefon. Laut den aktuellen Sicherheitsbestimmungen muss dann der gesamte Flugverkehr gestoppt werden, wenn sich Flugkörper in einer Umgebung von 2,5 Kilometer um den Flughafen erheben. Etwa 100 Piloten lassen nacheinander Drohnen auf maximal Körperhöhe aufsteigen und rufen danach selbstständig die Polizei, um sich verhaften zu lassen. So steht es in einer Ankündigung, die Aktivisten sowohl an den Flughafen als auch an die Polizei geschickt haben. Die Aktion ist keine offizielle XR-Aktion. In einer Erklärung vom 2. August schreibt Extinction Rebellion UK, die Aktion weder zu billigen noch zu verurteilen. „Diejenigen, die sich daran beteiligen, tun das als Individuen.“ Die Blockierer entstammen allerdings XR und verpflichten sich auf die gleichen Prinzipien.
Lynch-White hat kein Problem damit, seinen Namen in einem Artikel zu lesen. Er hat sich ja bereits bei der Polizei vorgestellt. „Die konnten es gar nicht glauben, was wir ihnen erzählten“, sagt er. „Die betonten immer wieder: Wir werden Sie dafür verhaften! Und wir sagten: Ja, genau darum geht es ja!“ Er werde, „wenn alles gut geht“, seinen 29. Geburtstag hinter Gittern verbringen.
Welches Strafmaß auf solche Aktionen entfällt, lässt sich im Moment noch nicht absehen. Lynch-White rechnet persönlich mit etwa drei bis sechs Monaten Haft. „Natürlich riskieren wir, dass man uns als Ökoterroristen abstempelt. Wenn es diese Gefahr nicht gäbe, würden wir unseren Job nicht richtig machen.“ Es gehe ja um das höchstmögliche persönliche Opfer: die Freiheit.
Während Lu Yen Roloff in der Rebell*innenschmiede in Hamburg wieder ihren Laptop zuklappt und sich eine Schüssel mit veganen Pasten und Salaten auffüllt, versammelt sich in einem Nebenraum eine kleine Gruppe, an deren Tür ein Zettel mit einem durchgestrichenen Flugzeug klebt. An einem Flipchart malt ein Aktivist den Flughafen Berlin-Schönefeld auf und einen Umkreis, wo Drohnen starten könnten. Wenn im Oktober die geplanten Blockaden die Innenstadt von Berlin durch Extinction Rebellion lahmlegen, wäre das auch eine günstige Gelegenheit für eine „European Pause“, eine europäische Flugblockade. Auch in anderen europäischen Städten, die sich der Oktober-Rebellion anschließen, sollen die Flugzeuge am Boden bleiben. Aviation-Mike ist derzeit in dieser Mission unterwegs. „Die Flughafenblockade ist ein ganz anderes Level als das, was wir hier bisher kennen“, sagt der deutsche Aktivist, der hier ohne Namen bleiben möchte. Die Gruppe guckt skeptisch. Ein junger Mann will mehr Details, eine ältere Frau möchte mehr Diskussionszeit, eine junge Frau braucht Rechtsberatung. „Es geht hier doch erst mal darum, einen Funken zu schlagen“, sagt der Aktivist. „Macht die Augen zu und stellt euch vor, wie es aussehen wird. Ihr sitzt in einem Versteck irgendwo rings um das Flugfeld. Ihr habt den Joystick in der Hand. Die Drohne hebt leicht vom Boden ab. Es ist still, kein Flugzeug am Himmel. Wie fühlt sich das an?“ Ein paar Leute lächeln. Vielleicht fühlen sie ihn bereits – den Sog der Rebellion.
Kommentare 23
Klimaproteste sind gut, aber warum blenden die Klimaaktivisten die Massentierhaltung und globale Fleischproduktion als Klimakiller aus?
https://taz.de/CO2-Emissionen-hoeher-als-bei-Oelmultis/!5522650/
"Die Ernährungsorganisation FAO schätzte bereits 2008, dass die industrielle Viehwirtschaft zu den zwei bis drei wichtigsten Ursachen der größten Umweltprobleme gehört: Klimawandel, Artensterben, Landverschlechterung, Wasserknappheit."
Der Modernist mit seiner inneren Haltung, laut schreien zu wollen, ist dass Untier unserer Zeitepoche, nur damit er Aufmerksamkeit und ein, "ich" bin wichtig, als Belohnung in Gruppenspezifischen Zwängen erhält.
Ich verstehe diese Haltungen nicht. Wo ist hier der Unterschied zwischen libertären rechten und wie hier beschriebenen Protest als links bezeichnet, da in beiden Lagern rechts wie links, alle wie im religiösen Wahn sich als neue Helden für Kriegsinszenierungen opfern wollen, die nur ein ablassen von wirklich notwendigen Handlungen bewirken, da ja die jungfräuliche Empfängnis, die Aktion darstellt: Ich lass mich freiwillig ans Kreuz nageln, mich kriminell zu stigmatisieren, nur damit man erkennt, ich bin gegen das, was Ihr alle anderen als Lebensführung wollt. Alle wollen hier scheinbar einen Krieg, in den selbst festgelegten einzelnen Kampfzonen und dem Journalismus, wie der Politik freut es, weil man da gut drüber schreiben, wie reden kann und die darin vorhandene Ignoranz zu anderen Lösungsangeboten Ihrem Populismus obsiegt.
Ich bin für ein umweltfreundliches arbeiten als Systemveränderung, die lautlos und im kleinen in einzelnen Sektoren, in einzelnen Bereichen spezifisch speziell auf diese kleinen Arbeitssektoren zugeschnitten ist, damit durch diese Veränderung das gewünschte Ziel, dem erhalt einer freundlich wirkenden Umwelt auch erreicht werden kann und dieses geplärre, wie im Artikel beschrieben wurde, verschwinden kann.
Heute Nachmittag entscheidet es sich, ob und wann ich eine Ausstellung mit dem Titel: Erdbeerfelder, oder in Zukunft will ich eine Waschmaschine die mir sagt, wie umweltfreundliches arbeiten funktioniert, gestalten darf. Wenn ich ein Ja bekomme und einen Termin habe, dann arbeite ich sofort daran, dass dies eine Wanderausstellung wird, die durch die BRD wandert, damit dieser Krampf im verbalen, wie auch obsessiven neu religiösen Kampf von links, wie rechts verschwindet und die Mitte mentale Inspiration erhält, für eine eigene geistige Erweiterung, um selber auf Arbeit und mit Arbeit, aktiv, umweltfreundlicher arbeiten will. Mehr wird nicht abverlangt, zu dem Thema: Klimahysterie.
Ich komme mir vor, wie im Mittelalter, und man will mit der Nostalgie einer Hexenphantasie alles auf dem Scheiterhaufen verbrennen, da man möchte, dass andere Ideen scheitern sollen, welche nicht zur eigenen eingeengten mentalen Haltung dazu passen, da man keine geistige Erweiterung anstrebt.
Gut, ich agiere allein gegen die ganze Welt und werde hierbei siegen, da die Realität in unserer Zeitepoche, ein umweltfreundliches arbeiten einfordert.
Ganz am Ende der vergeblichen Klimakämpfe, welche die Erde mit uns darauf retten sollen, wird vor allem in unseren deutschen Gefilden ein darauf basierendes Steuererhöhungsgemetzel stehen, welches vom normalen Bürger heutig und künftig kaum noch zu tragen. Ob ein zugreifender Fiskus die Welt grüner, den Himmel blauer, das Wasser reiner und die Luft besser macht – ich möchte es bezweifeln.
Ein P.S.:
Ich habe mir selber bei dieser Ausstellung auch gedanken gemacht, wie ich umweltfreundlich dabei arbeiten kann. Und ja es funktioniert. Alles was ich für den ersten jungfräulichen Aufbau benötige, verwende ich auch bei weiteren aufbauen an anderen Orten und habe keinen weiteren Müll zu verursachen, wie nur die Zug fahrt zum Ausstellunfsort, da das Kunstwerk zerlegbar, als Handgepäck mitfahren wird.
>>Ich bin für ein umweltfreundliches arbeiten als Systemveränderung,…<<
Gute Zielsetzung.
Die Frage ist aber doch, welche Interessen diejenigen verfolgen, die über Qualität und Ziele der Arbeit bestimmen können. Deinen Ausstellungs-Stand kannst Du natürlich so bauen, wie Du selber es als richtig erkennst. Aber bei Lohnarbeit läuft das ein bisserl anders.
ich kann nur hoffen, daß der sog der rebellion
von einem heiß-hunger nach information sekundiert wird.
>>Ob ein zugreifender Fiskus die Welt grüner, den Himmel blauer, das Wasser reiner und die Luft besser macht – ich möchte es bezweifeln.<<
Ja. Konsumbeschränkung durch Höherbepreisung, aber das Umsatzwachstum muss weiter gehen: Die Quadratur des Kreises wird wohl nicht gelingen.
Oder es gelingt, Umsatzrückgänge bei bestimmten Produkten zu bewirken. Dann wird noch mehr Profit als bislang schon in abenteuerliche Finanzspekulationen investiert. Dann wird, zwecks Spekulantenrettung nach der nächsten geplatzen Blase die MWST noch mal erhöht was weitere Umsatzeinbrüche generiert und der ganze schöne Kaputtalismus bricht zusammen. Flupp. Darauf sind wir in keinster Weise vorbereitet. Ich kann hoffen dann nicht mehr zu leben.
Nein, dass kann ich mit Lohnarbeit, dass kann ich mit den Verkrustungen in den Parteien, dass kann ich mit Ideologien und auch in jeden vorstellbaren Sektor veranstalten, nur bekommen die Autoritäten, sowie die Tradition, die Gewohnheiten ein anderes Gesicht, da sich die Arbeitsmasken und Arbeitsanforderungen verändern werden. Ich kann jeden Bereich in dem wir mit Arbeit tätig sind, eine geistige Erneuerung in Richtung umweltfreundlicher hinzufügen. Das heißt, wir erarbeiten eine kulturelle Veränderung über das verändern von umweltschädlicher Arbeit zu umweltfreundlicherer Arbeit. Gegenrede bedeutet, man will nichts in diese Richtung tun.
So und jetzt muss ich los und starten.
''gewaltlose Selbstaufopferung''
Kapitalismus beinhaltet Unterwerfung, Gewalt und Ausbeutung, Natur- und Umweltvernichtung, Krisen und Krieg.
Mit idealistischen Streicheleinheiten und gewaltfreien Gutmenschentum können die Kinder und Erben der Bourgeoisie, die Macht und Herrlichkeit der Wirtschafts-, Finanz- und Monopolbourgeoisie, der Bankenvorstände, der DAX- und Rohstoffkonzerne, der Rüstungs-, Waffen- und Atomindustrien, nicht überwinden.
“Der Pazifismus ist seinem Wesen nach bürgerliche Sozialreform, ist eine spezifische Form der bürgerlichen Sozialreform und ebenso ohnmächtig wie diese, die Widersprüche, Gegensätze und Übel des Kapitalismus zu überwinden.“ –
“Um sich von der Ausbeutung und Unterdrückung zu befreien, muss die Arbeiterklasse der Bourgeoisie nicht bloß die Produktionsmittel des Lebens entreißen, sondern auch die Produktionsmittel des Todes. Gewalt lässt sich nicht wegdisputieren und nicht wegbeten. Gewalt kann nur durch Gewalt gebrochen werden.'' –
''Es fragt sich nur, ob wir sie widerstandslos erdulden oder ob wir sie kämpfend überwinden wollen.“ (Clara Zetkin)
17.09.2019, R.S.
immer wieder neu und immer wieder mit der gleichen Stelle des Kopfs gegen die gleiche Stelle der Wand
So ist es. Und davon: Maximale Ablenkung...
Wenn es nicht gelingt, die Eigentumsverhältnisse radikal zu ändern, wird es auch nichts mit dem Klimaschutz. Eigentum an Produktionsmitteln verlangt (maximalen) Profit.
''ohne Gewalt''
– gegen die Religion der bürgerlichen Parteien und neoliberalen Kirchen, der Kapitalisten und DAX-Vorstände, der Mafia der Immobilienspekulanten und Drogenbarone, der Militärs der Rüstungs-, Rohstoff-, Waffen- und Atomindustrie, der Finanz- und Monopolbourgeoisie, der parlamentarischen LobbyistInnen der Erbschafts-MultimillionärInnen und Dividenden-MilliardärInnen, weltweit.
Ein Auszug:
»wachstum, wachstum über alles, über alles in der welt.
wie pestilenz und ungeziefer vermehrt sich unser geld vom zins. stillstand heißt tod - alles muss wachsen, wie die marge des gewinns.
gnadenlos wächst alles weiter, steckt die ganze welt in brand! lasst uns über leichen gehen, aug' um aug' und hand um hand!«
Songtext von Saltatio Mortis.
>>Wenn es nicht gelingt, die Eigentumsverhältnisse radikal zu ändern, wird es auch nichts mit dem Klimaschutz.<<
und mit bezahlbaren Wohnungen, und mit der Abschaffung gesundheitszerstörender Arbeitsbedingungen, u.v.m.
Ich denke, dass viele Wege möglich sind und sich im Ziel vereinigen können. Wenn sie denn beschritten werden. Und keiner der Wege wird, wie auch immer wir uns dem Ziel nähern, uns die Erfahrung ersparen können dass die besitzende Klasse ihre Macht nicht freiwillig aufgibt.
Das mit den 270 Millionen Klimaaktivisten wird schon noch klappen. Allerdings erst, NACHDEM das 2- Grad Ziel deutlich überschritten wurde und für jedermann sichtbar geworden ist, was diese Erwärmung mit unserer Erde anstellt.
Ich schreib Euch mal über den gestrigen Tag und dem fast 3 stündigen vorstellen meiner Ausstellung.
Oh je, das Problem ist nicht meine Kunst, die man eher als ganz ganz groß in Bildern, die 7 auf 5 Meter an der Wand verlaufen und dann wäre mein Konzept umweltfreundlich dahin.
Weiter ist alles bei mir mit Absicht in klein gehalten, damit man auch die Symbiose und die zusammenhängenden Verknüpfungen erkennt, um auch selber festellen zu können, dass man keine Panik vor Überforderung haben braucht, da es ja ausreicht in einem Feld sinnvoll mit Arbeit zu beginnen, da sich durch das verhalten als Symbiose, eh Auswirkungen auf andere Felder ergeben werden. Würde ich Alles ganz ganz groß machen wäre auch diese Erkenntnis dahin.
Weiter kann ich sagen das man gewisse Felder gar nicht anfasst, wie etwa bewusst direkt am Populismus Veränderungen auszuüben, da dieses Vorhaben nur alles schlimmer gestaltet. Populismus verändert man über indirekte Wege, in dem man an anderen Feldern, wie etwa Held der Arbeit und Aufwertung seinen Einfluss über selbst getätigte Arbeit ausübt.
Außerdem ist der wichtigste Punkt die Bereitschaft, sich in seiner Filterblase einen neuen Raum für geistige Erweiterung und so ein Aufwertung und Bereitschaft zu mentaler Stabilität zu zu lassen. Das war auch der Punkt warum es fast 3 Stunden gedauert hatte, bis ich eine Zusage für das nächste Jahr bekam.
Da hab ich wieder was gelernt, dass Menschen kaum bereit sind, eine geistige Erweiterung ihrer Filterblase zu zu lassen, wodurch sie eigentlich eine Bereicherung und Stabilität an bisherigen Werteorientierung erleben könnten, um eine Sicherheit für Ihre Lebensführung, über gefestigte mentale Haltung zu erhalten und schon bewirkt dies, dass sich der Populismus verändert, da seine bisherigen Parolen nicht mehr wirken.
Meine Ausstellung bleibt klein und jetzt gehe ich zum Söder damit, zum Feind und will Unterstützung. Warum der Söder? Ganz einfach, da er ein Mensch ist der sich mit Fremden Federn schmückt und dieses Gewand als eine eigen Idee verkauft und schon verändert sich die CSU. Das geht auch nur mit der CSU, da Sie Angst hat, Sie könnte Wählerstimmen und so Ihre Machtposition verlieren.
Hallo Söder, ich komme.
Wer steckt hinter Greta Thunberg?
Wir wagten einen Blick hinter die Kulissen und fanden heraus, wer den Hype um die junge Frau zu nutzen versucht.
Höre und sehe: https://www.youtube.com/watch?v=gWdMGaguyEQ
22.09.2019, R.S.
Es ist schon bemerkenswert, wieviele Scharlatane der Klimawandel-Leugner-Szene immer noch unterwegs sind. Krude Verschwörungstheoretiker? Auf dem Niveau von „Dr. Marlboro: Rauchen ist gar nicht gesundheitsschädlich“?Habt Ihr noch nicht bemerkt, dass die Zeit für solche dämliche Diskussionen mit Euch Leugnern und Fälschern von unwiderruflichen naturwissenschaftlichen Gesetzen abgelaufen ist? Mit Euch Klimawandel-Leugnern, die Ihr Eure Weisheiten u.a. aus dem AfD-nahen Verein EIKE zur organisierten Klimawandel-Leugnung und zur Verhinderung von Klimapolitik bezieht? Mit Euch Klimawandel-Leugnern und Klimapolitik-Bremsern der erbärmlichsten Art, die Ihr egoistisch und dreist die Zukunft unserer Kinder und Kindeskinder aufs Spiel setzt, um den Profiteuren der CO2-Schleudern zu Diensten zu sein?Wir stecken bereits mitten im Klimawandel. Wenn wir so weiter machen, wird in den nächsten 10-20 Jahren die Unumkehrbarkeit der negativen Klimafolgen erreicht sein! Wir dürfen daher keine Zeit mehr verlieren! Anstatt diese nutzlosen Diskussionen weiter zu führen, müssen wir jetzt entschlossen handeln. Die erfolgreiche Fridays-for-Future-Bewegung führt es uns vor.Aber was tun die Union und die FDP? Sie gefallen sich mal wieder in der Rolle des Bremsers und Aussitzers: Klimaneutralität 2050! Kohleausstieg 2038! Klimaziele 2020: einfach vergessen machen bzw. auf 2030 verschieben! Vorschläge der Ministerin Svenja Schulze: schlecht reden, aussitzen, denunzieren, aber - wie Scheuer, Seehofer, Altmaier, Klöckner - eigene Hausaufgaben verweigern! Arbeitsplätze gegen die Rettung der Erde ausspielen. CO2-Steuer als Lenkungsinstrument verweigern! Aber wieder einmal einen großen Klimagipfel für September 2019 ankündigen!Und das Ergebnis dieses Gipfels: unzureichend!Ganz abgesehen von der AfD, die die Gesetze der Naturwissenschaft umschreiben will und den menschengemachten Klimawandel leugnet!Mond: Ich such mir eine neue Erde!https://youtu.be/Icna5A5urUQ
Ok, 300 Milliarden pro Jahr fürs Klima, 3 Euro pro Liter Sprit, Strom aufs doppelte, 160 Millionen Tonnen für Windräder und Chile machen wir nieder. Kohleausstieg an Weihnachten.
Oder wie meinen sie das?
Falls sie es nicht bedacht haben, für Windräder, Solarzellen, mehr Schienen und Bahnhöfe, Hausisolierungen usw müssen sie akzeptieren, daß z.B. CO2 erst einmal kräftig gesteigert wird, über Jahre. Kürzungen bei Renten, Hartz, staatlichen Leistungen, Steuererhöhungen inclusive.
Wir sind erst am Anfang. Wenn ernst gemacht wird kommt das Jammern.
Sorry, aber Sie unterstellen mir Aussagen, die in meinem Kommemtar nicht enthalten sind! Wenn Sie mit mir diskutieren wollen, müssen Sie sich schon mehr anstrengen!
Die ''Klimadebatte'' im Interesse des Kapitals
»Dass mit der „Klimadebatte“ die Interessen des Kapitals verbunden sind, zeigt sich nicht nur daran, dass die Galionsfigur der Bewegung, Greta Thunberg, durch Regierungen, Kapitalverbände und Wirtschaftsgipfel hofiert wird. Die „Klima-Debatte“ dient zum einen direkt der Akkumulation der Monopole und des Kapitals insgesamt, zum anderen zur Durchsetzung von Maßnahmen im Interesse des Gesamtkapitals. Die Funktion für die Kapitalakkumulation besteht im Investitions- und Subventionsinteresse. Das gilt für die Automobil-Monopole in besonderer Weise, die durch Subventionen den Umstieg auf Elektromobilität erreichen wollen und im Rahmen der internationalen Konkurrenz auch müssen. Das gilt aber auch für die Energiebranche, die durch Subventionen weniger profitable Bereiche abstoßen und den Ausstieg durch den Staatshaushalt bezahlen lassen. Es geht um die Umleitung von Kapital in profitablere Bereiche, die mit der „ökologischen“ Argumentation gerechtfertigt wird, wie auch die Erschließung von neuen Produktionsbereichen, die durch Subventionen das Risiko mildert. {…}
Bitte vollständig lesen!
Vgl. https://kommunistische.org/diskussionstribuene-klima/wir-werden-nicht-in-panik-geraten/
08.10.2019, R.S.
Der Kinderkreuzzug fürs Klima im Interesse der Atomindustrie!
»Um die Erderwärmung auf 1,5 Grad beschränken zu können, ist der Einsatz der Kernenergie notwendig.« (IPCC)
Die AKW-Offensive der Nuklearindustrie im ungeschminkten Wortlaut:
»Kernkraft und Klimaschutz: Schweizer Beitrag an IAEO-Konferenz«
»Vom 7. bis zum 11. Oktober 2019 findet in Wien eine Konferenz der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) zum Beitrag der Kernenergie zum Klimaschutz statt. Die Klimakonferenz von Katowice lud im Jahr 2018 die IAEO ein, entsprechende wissenschaftliche Arbeit zum Thema zu leisten. Vorstandsmitglieder des Nuklearforums stellen den Schweizer Beitrag sicher.
In seinem jüngsten Bericht stellte das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) fest: Um die Erderwärmung auf 1,5 Grad beschränken zu können, ist der Einsatz der Kernenergie notwendig. Entsprechend traten die IAEO und die Klimakonferenz – beide Organisationen im Verbund der Vereinten Nationen – in den Dialog.
An der IAEO-Konferenz in Wien nehmen Ministerinnen und Minister verschiedener Staaten sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler teil. Sie diskutieren den Beitrag der Nuklearenergie zum Klimaschutz. Nuklearforum-Präsident Hans-Ulrich Bigler und Vorstandsmitglied Henrique Schneider stellen den Schweizer Beitrag für die Konferenz sicher.
Ihr Bericht positioniert die Kernenergie als Gegenstand der internationalen Kooperation gemäss dem Übereinkommen von Paris. Er ortet Potenzial für die Nukleartechnologie sowohl in der Technologie-Kooperation als auch in den Marktinstrumenten. Der Bericht erklärt, wie der Einsatz der Kernkraft zur Verringerung des CO2-Ausstosses und zur Erhöhung der Robustheit von Gesellschaften gegenüber dem Klimawandel führen kann.«
Diese Medienmitteilung finden Sie auch im Internet: www.nuklearforum.ch.
08.10.2019, R.S.
»Um die Erderwärmung auf 1,5 Grad beschränken zu können, ist der Einsatz der Kernenergie notwendig.« - dieses Ziel ist nicht mehr erreichbar, vollkommen utopisch, und ja - man bräuchte zur Annäherung an einen Optimalwert alle derzeit in Betrieb stehenden AKWs. Es kann höchstens darum gehen, die bestehenden Reaktoren möglichst lange im sicheren Bereich zu nutzen bis ausreichend Ersatz geschaffen wurde.Der Bau neuer Blöcke hingegen macht aufgrund exorbitanter Kosten, technischer Herausforderung (Kühlung), im Vergleich zu Alternativen relativ geringer Zusatzleistung und offensichtlichen Umweltschäden (Bauwerk, Abwärme), schwindenden Rohstoffen und hinsichtlich der Frage der Endlagerung des Atommülls, überhaupt keinen Sinn.
"Der Kinderkreuzzug fürs Klima im Interesse der Atomindustrie!" - wenn wir schon auf tiefem Niveau sind: Frau Thunberg sagt "listen to the science" .. die Experten sollen entscheiden, was sinnvoll ist.Es sollte hingegen nicht überraschen, dass Angehörige und Lobbyisten der Nuklearindustrie ihre Agenda voranbringen wollen.
"Bitte vollständig lesen!" - erledigt; what a mindfuck. Ich bin ja auch der Meinung, dass wir ein anderes System brauchen, aber wir haben auf absehbare Zeit wenig Spielraum für allzu gewagte Experimente, Klassenkämpfe oder Kriege, welche die Energiewende unnötig und vermutlich final aufhalten würde.
Es folgt eine kurze Zusammenfassung / Einschätzung der "Thesen" (https://kommunistische.org/diskussionstribuene-klima/wir-werden-nicht-in-panik-geraten/):
"""Unsere Argumentation macht sich ganz und gar unabhängig von den Schwankungen der Temperatur und ist letztendlich ein Plädoyer dafür, dass Kommunisten sich auf den Klassenkampf konzentrieren sollten – und zwar nicht, weil dann auch das Klima gerettet werden könnte, sondern ganz unabhängig davon, ob und wie sich dabei das Klima ändert.""" - fatale Fehleinschätzung.
"""Die Verbindung der Klimaforschung mit der Politik ist besonders offenkundig. Das IPCC (International Panel for Climate Change) ist nicht neutral oder objektiv. Viele Forscher betätigen sich de facto als Politiker und stellen Forderungen nach Steuern und ähnliches auf.""" - partiell, jedoch eher zu defensiv als alarmierend. CO2-Besteuerung (mit sozialem Ausgleich) als Lenkungsinstrument ist sinnvoll, jedoch natürlich nicht die einzige nötige Maßnahme.
"""Die „Klimadebatte“ und die Fridays-for-Future-Bewegung dienen dazu, eine größere Umverteilung des Nationaleinkommens zu Gunsten des Kapitals zu organisieren. Das soll zum einen durch die „Bepreisung“ von CO2 geschehen, also durch die Erhöhung von Abgaben und Steuern für die lohnabhängige Bevölkerung im Verkehrs- und Energiebereich. Die Umstrukturierung der Industrie und Energiegewinnung wird durch die Steuerzahler, also überwiegend durch die Arbeiterklasse, finanziert.""" - s.o. zum sozialen Ausgleich. Der Umbau ist Minimalbedingung der klimatischen Stabilisierung. MMn. wird es ohne Umverteilung nach unten, durch ein BGE bspw., nicht gehen; siehe v.a. fortschreitende Automatisierung.
"""Darüber hinaus soll mit der Klima-Argumentation Verzicht gepredigt werden, in Bezug auf Mobilität, Ernährung und Energie. Dabei geht es nicht nur um den direkten Gewinn durch Umverteilung, sondern auch um eine ideologische Strategie gegen Forderungen nach einem höheren Lebensstandard bis hin zur Gewöhnung an eine Argumentation des Notstands, der eingetreten sei und deshalb es nicht nur nicht möglich, sondern falsch und moralisch verwerflich sei, einen höheren Lebensstandard zu fordern.""" - Verzicht ist notwendig. Siehe bspw. http://data.footprintnetwork.org/#/countryTrends?type=earth&cn=11Globale Angleichung an erträgliche Niveaus und Ausgestaltung qualitativer Lebensführung "im Notstand" sind die interessanten Fragen.
"""Was der französische Präsident Macron offen aussprach, ist seit langer Zeit Methode der deutschen Außenpolitik – die Brände in den Regenwäldern Brasiliens seien eine internationale Angelegenheit, die über der Souveränität des Landes stehe. Die Ausrufung eines „internationalen Notstands“ soll imperialistische Politik rechtfertigen und auch dazu dienen, Streitigkeiten mit anderen Staaten zu verkleiden, wie in diesem Fall das angedrohte Scheitern des Handelsabkommens der EU mit den Mercosur-Staaten, das viel mehr etwas mit den unterschiedlichen bis gegensätzlichen Interessen Frankreichs und Deutschlands zu tun hat, als mit dem Regenwald in Brasilien.""" - Brasilien wird ein Brennpunkt und Spannungsfeld der Interessen bleiben. Jedenfalls gilt es, als weitere Minimalbedingung der klimatischen Stabilisierung, die weitere Vernichtung des Regenwalds mit aller Kraft und Unterstützung der internationalen Gemeinschaft einzubremsen. Der destruktive Prozess ist nicht umkehrbar.
"""Auf einer weiteren Ebene ist der Klima-Diskurs bzw. die ökologische Diskussion insgesamt besonders im Interesse des Staats. Sie dient zur Kanalisierung von Protestpotential, zur Schaffung einer gesellschaftlichen Stimmung, die diffus, emotional und irrational ist""" - weitere, ideologisch verblendete Fehleinschätzung.
"""Mit dem grünen Ticket kann „Entwicklungshilfe“, also ökonomische und politische Intervention besonders gut verkleidet und effektiv zur Unterdrückung der Länder genutzt werden – mit Stichworten wie „Nachhaltigkeit“, „ökologischer Fußabdruck“ ist imperialistische Außenpolitik viel leichter möglich.""" - mag sein, tut aber nichts zur Sache.
"""In regelmäßigen Abständen werden kampagnenartig Panik-Themen durch die Gesellschaft gejagt, entweder mit dem Ziel bestimmte Maßnahmen durchzusetzen oder um von anderen Fragen abzulenken. Wenig später sind die gerade eben noch als lebensbedrohlich dargestellten Szenarien wieder vergessen, sei es das Waldsterben, das Ozonloch und vor allem seit den 90er Jahren der „Klimawandel“.""" - schlecht informiert bzw. dementes Geschichtsverständnis. Nur am Rande: der Wald stirbt tatsächlich; siehe derzeit Waldviertel in Österreich.
"""Die permanente Aufforderung zum Handeln, die Verbreitung von Panik, die Ausrufung von Notständen – all das sind autoritäre Tendenzen, die jede Hinterfragung und Zweifel unmöglich machen sollen. In der kapitalistischen Klassengesellschaft bedeutet das, zu Gunsten der herrschenden Minderheit die anderen zu zwingen.""" - Klimwandel/Erderwärmung ist seit gut 50 Jahren (in informierten Kreisen) bekannt und, mit wenigen Ausreißern aufgrund Fehlinterpretation, unumstritten. Es wurde die längste Zeit eben keine Panik, höchstens niederschwelliges Unbehagen, verbreitet, was uns nun, und viel stärker in Zukunft, die Notwendigkeit gravierender Richtungsänderungen aufzwingt. Wenn der Dachboden brennt so muss man löschen, oder das Haus niederbrennen sehen, während man zweifelt und hinterfragt, ob der Löschvorgang an sich zielführend und dem Feuerwehrmann zumutbar sei.
"""Die Klima-Debatte und -Bewegung richtet sich in erster Linie gegen die Arbeiterklasse und ihre Interessen, ohne das explizit auszuführen. Das trifft offensichtlich auf die Umsetzung der beiden Hauptforderungen von FFF zu, den Kohleausstieg und die CO2-Steuer. Das trifft aber auch auf die Umstrukturierung der Industrie insgesamt zu. Die Umstellung auf Elektromotoren wird hunderttausende Arbeitsplätze kosten. Sie hat mit dem Klima gar nichts zu tun, sondern mit der Entwicklung der Automobilbranche. (..) Es ist nicht das Kapitalinteresse an Steuern und Subvention erkennbar, sondern es erscheint als objektiv notwendiges Menschheitsinteresse.""" - Fehleinschätzung. Ich halte E-Mobilität für partiell sinnvoll, jedoch - mit derzeitiger Technologie - kaum für die breite Masse umsetzbar. In Zukunft werden wir Ressourcen insgesamt effizienter und Güter intensiver nutzen müssen. Siehe oben zum Vorschlag BGE; Arbeitsplätze werden wegfallen und nicht ersetzt werden, insbesondere im Bereich des Individualverkehrs.
"""Die „Klima-Debatte“ eignet sich dafür besonders gut, weil es ein abstraktes Phänomen ist, das schwer zu greifen und auch schwer zu beobachten ist. Das Waldsterben hätte nicht jahrzehntelang durch die mediale Öffentlichkeit getrieben werden können, weil einfach irgendwann sichtbar geworden wäre, dass die Wälder nicht abgestorben sind.""" - s.o. groteske Behauptungen.
"""Wissenschaftler (..) Wenn es denn tatsächlich so schlecht um Klima, Erde und Menschen steht, warum sind sie nicht schon längst in Panik geraten?""" - s.o. Problematik ist sehr lange bekannt und auf der Agenda. Untätigkeit ist v.a. Schuld von Politik und Bevölkerung an sich, was natürlich die Wissenschaft nicht aus der Verantwortung nimmt. Wir alle haben zu wenig unternommen.
"""Irrationalismus, Verzichts-Predigt, Rückzug auf das Individuum, Natur-Romantisierung…all dies sind Ausdrücke der Irrationalität und Krisenhaftigkeit der gesellschaftlichen Verhältnisse und zugleich nützliche Instrumente in den Händen der Herrschenden.""" - wild mäandernde Wahnvorstellungen. Gut, wir leben in der postfaktischen Epoche, aber man muss es nicht übertreiben.