Es war nur ein Moment

Berliner Schüler gegen den Krieg Mehr als ein Streicheln gegen den Strich
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Drei Uhr dreißig ist es soweit. Auf dem Fernsehschirm gleiten erste Lichtkegel über den Nachthimmel von Bagdad. Wenig später erklärt Präsident Bush der Welt, dass der Krieg nun begonnen habe. Monatelang ist das Unheil heraufgezogen, nun lässt es sich nicht mehr aufhalten.

»Es war wie ein Schlag ins Gesicht, als ich die ersten Einschläge der Raketen sah.« Es ist 13 Uhr 40 an diesem 20. März: Jule (14) sitzt auf der hölzernen Ladefläche eines zum Lautsprecherwagen umfunktionierten Kleintransporters vor dem Brandenburger Tor. Die Kundgebung geht gerade zu Ende. Jule ist müde, traurig und zufrieden. Müde, weil sie die ganze letzte Nacht wach geblieben ist, um zu sehen, ob dem Ende des Ultimatums der Tag X folgt. Traurig, weil