Fiskalisches Mittelalter

DEUTSCHER SONDERWEG BEI DER VERMÖGENSTEUER Statt den privaten Reichtum zu erfassen, zu bewerten und zu besteuern, verteidigen die rot-grünen Modernisierer finstere Zustände
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Das Netto-Privatvermögen der Deutschen beträgt etwa 12,6 Billionen DM - so die Schätzung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) für das Jahr 1998. In dieser Berechnung ist der größte Anteil des Privatvermögens, nämlich Immobilien, stark unterbewertet, das betriebliche Vermögen fehlt ganz, Vermögen im Ausland ist nur unvollständig berücksichtigt. Bei vollständiger Erfassung, marktgerechter Bewertung und einer Besteuerung des Privatvermögens mit einem Prozent und des betrieblichen Vermögens mit 0,5 Prozent - dies sind die Sätze, die bis 1996 galten - könnte eine Vermögensteuer in erheblichem Umfang zur Finanzierung öffentlicher Aufgaben beitragen. Selbst bei einem Freibetrag vo