Aus den Ergebnissen der Landtagswahlen in Thüringen sticht quer durch alle Altersgruppen die große Zahl der Männer hervor, die der AfD ihre Stimme gegeben haben. In jeder Kohorte unterhalb von 60 Jahren schneidet die AfD bei Männern deutlich stärker ab als bei weiblichen Wählerinnen. So entschieden sich 30 Prozent der Männer zwischen 18 und 24 Jahren für die AfD – jedoch nur 14 Prozent der Frauen. Im Vergleich zur Bundestagswahl 2017 hat die AfD bei den männlichen Jungwählern (18-24 Jahre) um elf Prozent zugelegt. Zieht man Indikatoren wie die Zugehörigkeit zu sozialen Milieus hinzu, ergibt das Bild einer sich verfestigenden männlichen Wählerschaft der AfD, die quer durch alle Milieus verläuft – jedoch einen deutlichen Schwerpunkt unter Arbeitern hat.
Die Affinität männlicher Wähler zu Politik und Lebensweltangeboten der Rechten ist ein seit langem nachweisbares Phänomen, das sich ebenfalls in den Wahlergebnissen rechter Parteien anderer europäischer Länder und den USA widerspiegelt. Die Erklärungen für die gegenüber Frauen deutlich erhöhte Zustimmungsbereitschaft von Männern zu rechten Einstellungen, Thesen und mitunter auch den damit einhergehenden sozialen Praxen sind mannigfaltig. Häufig werden sie als eine Reaktion auf den durch die Globalisierung bedingten Umbau der Industriegesellschaft interpretiert. Dies habe bei Männern eine Habitus- und Statusunsicherheit ausgelöst. Die wiederum seien als Krisen männlicher Sozialisation und des Erwerbs sozialer Anerkennung über körperliche Arbeit zu verstehen. Anders als Frauen tun sich Männer mit der psychosozialen Verarbeitung individueller und kollektiver Identitätskrisen schwerer. Oder beantworten sie mit Formen der Regression, einer Rückbesinnung auf Werte, Einstellungen und soziale Praxen, die ihnen vermeintlich traditionelle, vom Patriarchat geprägte Rollenmodelle der Erwerbsarbeit und gesellschaftlicher Anerkennung versprechen.
Die durchaus intergenerationelle Erfahrung männlicher Wähler in Ostdeutschland ist von umfassenden ökonomischen und kulturellen Umbrüchen geprägt. Männliche Sozialisationsmodelle in der ostdeutschen Gesellschaft, die ihrem soziokulturellen Charakter nach – und nicht nur ideologisch vorgegeben – eine Arbeitsgesellschaft war, brachen binnen zweier Jahre – zwischen 1990 und 1992 – zusammen. Männer, die aus ihrer zum Teil sehr schweren körperlichen Arbeit auch dann soziale Anerkennung und Statussicherheit schöpften, wenn diese – wie so oft in der DDR – objektiv gesehen ineffizient war, verloren mit ihrer Arbeit nicht nur den Lohnerwerb, sondern vielmehr ein ganzes Geflecht sozialer Beziehungen und die aus diesem resultierende Anerkennung. Kulturelle Leitbilder einer ganzen Gesellschaft veränderten sich binnen kurzer Zeit. Vom Arbeiter, der im Schweiße seines Angesichts Werte schaffte, zum allzeit flexiblen, smarten Angestellten, der auf alle an ihn gestellten Herausforderungen mit Eigeninitiative antwortet. Diese Anforderungen nicht erfüllen zu können ist die Erfahrung einer ganzen Generation von Erwerbstätigen in Ostdeutschland.
Die Annahme, diese Krise ostdeutscher Männlichkeit sei auf eine eingrenzbare Generation innerhalb der Industriearbeiterschaft und deren Umfeld beschränkt geblieben, geht fehl. Ob Lehrer, Lehrmeister oder Fußballtrainer – die, die in den 1990er und frühen 2000er Jahren Jugendliche waren, registrierten sehr genau den Habitus- und Statusverlust ihrer Väter und Lehrer – und damit einhergehend den Verlust der Deutungs- und Handlungsgrundlagen für ihr eigenes Leben.
Die soziale Frage wurde von Rechts besetzt
Eng verknüpft mit diesen Prozessen gegen Ende der DDR und der Phase der gesellschaftlichen Transformation in den 1990er und frühen 2000er Jahren war der Aufstieg einer rechten Jugendkultur, die im Gewand der – ursprünglich nicht genuin rechten – Kultur der Skinheads in Ostdeutschland zeitweise eine nahezu hegemoniale Anziehungskraft ausübte. In ihr fanden traditionelle männliche Rollenmodelle mit dem Habitus der Working Class-Jugend zusammen mit rassistischen und autoritären Einstellungen zu einer gewalttätigen Praxis, die in rassistisch motivierten Ausnahmezuständen wie Hoyerswerda und Rostock-Lichtenhagen gipfelte. Als sich – noch vor den ersten Wahlerfolgen der AfD im Osten – ab 2014 eine erneute Phase rechter Mobilisierung abzeichnete, konnten deren Erzählungen auf die Mobilisierungs- und Abwehrformate gegen Migranten aus eineinhalb Jahrzehnten zurückgreifen. In diesen Mobilisierungszyklus fielen auch die ersten Erfolge der AfD.
Die ab 2015 erneut einsetzende Ethnisierung der sozialen Frage in Ostdeutschland wirkte wie ein Katalysator für die zunehmende Reichweite rechter Deutungsangebote. Die Erfahrung – oder auch nur die projektive Wahrnehmung –, von der Teilhabe am wirtschaftlichen Aufschwung abgeschnitten zu sein, setzten die potentiellen Wähler der AfD ins Verhältnis zu ihrer Wahrnehmung des politischen Handelns gegenüber Asylsuchenden. Plötzlich schienen Asylbewerber jenen Zugang zu sozialen und finanziellen Ressourcen zu erhalten, der anderen im Osten mit Blick auf niedrige Löhne oder gar Hartz IV über Jahre verwehrt geblieben war. Der humanitär gebotene, vermeintlich leistungs- und voraussetzungslose Zugang von Flüchtlingen zu Sozialleistungen verbitterte vor allem jene, die im Status prekärer Absicherung um ihren künftigen Zugang zu sozialen Ressourcen fürchteten – unabhängig von ihrem gegenüber Flüchtlingen tatsächlich privilegierten Status.
Die argumentative Berufung auf das „Vorrecht der Etablierten“ im Hinblick auf Flüchtlinge, wie sie nach 2015 in allen Diskursen um Flucht und Migration aufkam, war eine Voraussetzung für den Erfolg der AfD – und insbesondere für die Besetzung der sozialen Frage von Rechts, wie sie von Björn Höcke und seinem politischen Umfeld mehr propagiert denn praktiziert wird.
Wer einer rechten Partei seine Stimme gibt, adressiert politische Interessen an deren Agenda – und muss sich die Zustimmung zu deren Inhalten zurechnen lassen. Dennoch bedarf der Umstand, dass ostdeutsche Männer eine der stärksten Wählergruppen der AfD stellen, einer sozialen und zeitgeschichtlichen Kontextualisierung, die nachvollzieht, wie es zu einer Verschränkung zwischen Mechanismen kultureller Entfremdung und Abwertung mit autoritären und rassistischen Einstellungen und dem entsprechenden Verhalten kommt. Und nicht zuletzt auch welche Folgen es hat, wenn eine größer werdende Gruppe männlicher Wähler in der AfD den Adressaten für die Vertretung ihrer Interessen sieht.
Kommentare 45
Ich würde eher sagen, der Erfolg der Rechtsextremen in Ostdeutschland fußt auf einer Krise ganz schwerer Spießbürgerlichkeit. Ob die erst in den 1990ern eingesetzt hat oder schon früher latent war, will ich als Nicht-Experte für Zonenfragen allerdings lieber nicht beantworten.
Diese Krise der Männlichkeit existiert nicht nur in in Ostdeutschland, sie ist dort nur eher manifest und rückt durch die Wahlen jetzt wieder in den Vordergrund.
Und die AfD bedient in der Tat diese krisenhaften Ängste. Ich lese gerae Björn Höcke, der darauf auch eingeht mit seinem Gemurmel von der Männlichkeit - kann man in einem Tagesspiegel-Beitrag nachlesen.
Sehnsucht nach Männlichkeit
Wobei mir bei Ostdeutschland noch jene schöne gespenstische Szene einfällt, in der die "Ostfrau" dem Hetzjagd-affinen Partner befiehlt: "Hase zu bleibst hier".
Man kann den unterschiedlichen Anteil von männlichen und weiblichen AFD-Wählern auch anders, einfacher erklären. Weshalb geben weniger Frauen als Männer der AFD die Stimme? Weil einfach mehr Frauen als Männer die traditionelle Rollenaufteilung, welche die AFD in ihrem konservativen Familienbild propagiert, ablehnen. Schon bei der Bundestagswahl gaben deutlich weniger Frauen als Männer der AFD die Stimme, 37 Frauen zu 63 Männer auf 100 Wähler.
In meinen Augen beruht die Zustimmung der AFD bei Wahlen nicht auf der speziellen Geschichte der ostdeutschen Bundesländer. Es besteht in ganz Europa seit längerem ein Erstarken der rechtsnationalistischen Parteien, der in Deutschland sich aufgrund der Geschichte (Nationalsozialismus, Spaltung) jetzt nur später als in den Nachbarländern bemerkbar macht. Die Ursachen dafür sind in meinen Augen keine Geheimnisse und gut erforscht, weshalb ca. 1/4 bis 1/3 (je nach wirtschaftlich-politischer Lage) der Wähler nationalistische Parteien wählen. Insofern sehe ich in den Erklärungsmustern für die AFD-Erfolge, die auf die ostdeutsche Geschichte rekurrieren, eher die Absicht, die westdeutschen Bundesländer zu "immunisieren" und darin auch eine Gefahr, die AFD und den Nationalismus in DE fahrlässig zu unterschätzen.
Die nationalistischen Parteien stellen nämlich für die wirklich Mächtigen in Europa eine mögliche. reale Machtoption dar (AFD-CDU in DE), davon bin ich überzeugt aufgrund der historischen und weltweiten Erfahrungen mit Diktaturen in kapitalistischen Ländern. Der Erhalt demokratischer Rechte und sozial gerechter Verhältnisse wird in der Zukunft schwieriger und erfordert mehr Engagement.
Die SPD muss den Hartz-IV-Strafvollzug beenden!
Hätte sich die kapital-faschistische, antisemitische und terroristisch-imperialistische NSDAP vor Kriegsbeginn 1939 etwas Vergleichbares wie die SPD zu Beginn des 21. Jahrhunderts, mit ''Agenda 2010'', ''Hartz-IV''-Strafvollzug für langjährige Erwerbstätige, mit deren Eintritt in die persönlich unverschuldete Arbeitslosigkeit und mit der ''Rente mit 67'' erlaubt, die damalige deutsche Arbeiterklasse hätte in einem blutigen Bürgerkrieg die kapital-faschistische NSDAP und ihrer analogen Finanziers, von Krupp, Siemens und bis IG-Farben, nachhaltig vernichtet.
Dass das der SPD heute damit so ungeschoren möglich war, mit ihrer kapital-faschistischen ''Agenda 2010'', dem ''Hartz-IV''-Strafvollzug und der ''Rente mit 67'' [und demnächst mit der ''Rente mit 69''], zeigt uns nur wie erfolgreich die damalige kapital-faschistische NSDAP, dank der Vorleistung der SPD in der Weimarer Republik, insbesondere nach den Olympischen Spielen 1936, das Klassenbewusstsein der deutschen Arbeiterklasse – bis heute nachhaltig – beseitigen konnte.
Wäre noch ein Funken Klassenbewusstsein bei Einführung und Praxis des faschistischen ''Hartz-IV''-Strafvollzugs im Massenbewusstsein der werktätigen Klasse übrig geblieben, die SPD würde schon nicht mehr als Partei der kapital-faschistischen Finanz- und Monopolbourgeoisie in Deutschland existieren.
Inwieweit die heutige AfD sich auch in der Praxis als eine kapital-faschistische Alternative – zur noch existierenden SPD und insbesondere für die CDU und für die FDP – für das Finanz- und Monopolkapital erweist, das wird uns der Fortgang ihrer geschichtlichen Existenz [AfD] in Deutschland noch zeigen.
29.10.2019, R.S.
Tausende von Artikeln überschlagen sich derzeit in dem Bemühen, die Minderweritgkeit des AfD-Wählers zu beweisen, derweil diese Partei mehr und mehr Erfolge einfährt.
Dass auch daran der weiße alte Mann schuldig ist, versteht sich, ist eine Facette dieser insgesamt eintönigen Larmoyade. Aber die Zukunft sieht wohl anders aus:)
Ganz genau ! Die rechten Parteien stellen keine Gefahr dar für die Kapitalverwerter, Umweltverschmutzer und Kriegsherren.
* * * -): Eben, das Kapital hält sich immer eine kapital-faschistische und gesellschaftspolitische Reserve. So auch für die ''soziale Marktwirtschaft'' der Finanz- und Monopolbourgeoisie, deren Erbschaftskiner, Multimillionäre und Kapital- und Dividenden-Milliardäre. Dafür sorgen auch schon (fast) alle bürgerlichen Parlaments-, Beamten- und Regierungsparteien, so auch zukünftig die AfD in Regierungsverantwortung zusammen mit CDU/CSU und FDP.
"Dennoch bedarf der Umstand, dass ostdeutsche Männer eine der stärksten Wählergruppen der AfD stellen, einer sozialen und zeitgeschichtlichen Kontextualisierung, die nachvollzieht, wie es zu einer Verschränkung zwischen Mechanismen kultureller Entfremdung und Abwertung mit autoritären und rassistischen Einstellungen und dem entsprechenden Verhalten kommt."
butter bei die fische. kohl hat die zone via treuhand in die tasche des westdeutschen geldadels verschoben. schröder hat mit hartz4 den demokratisch beklauten ins gesicht gespuckt und die größte auswanderungswelle seit der wende begründet. jetzt wird sich an den ununterscheidbaren parteien gerächt, indem man mit gauland, höcke, kalbitz die nächstschlimmere charge von dreckswessis wählt. umso mehr das die etablierten aufregt, desto besser hat es funktioniert.
wer hinter der afd steht, wer hinter hitler stand, wem es nutzt, wohin es führt? die stelle im kopf, die solche fragen stellt ist planmäßig verödet von einer nicht auszuhaltenden medialen verblödung (hör mal radio in sachsen, guck mal mdr), die nun nicht länger der cdu die macht erhält.
"hör mal radio in sachsen, guck mal mdr"
Da musste ich jetzt wirklich schmunzeln ;)
Ansonsten Zustimmung zu dem Kommentar. Und auch Zustimmung @Magda, denn die AfD (und der Rechtsextremismus) ist ja nun wirklich kein auf den Ostteil der Republik beschränktes Phänomen. Wer das jetzt noch meint, wird sich 2021 wundern.
zitat aus ihrem welt-artikel: "Woran liegt das? Die Forscher haben eine Vermutung: Verantwortlich für die klaren Rollenvorstellungen der Jugendlichen seien auch gesellschaftliche Normen."
da stellt sich nun die frage, wie, warum und von wem diese gesellschaftlichen normen reproduziert werden, und wem sie nützen.
"Tausende von Artikeln überschlagen sich derzeit in dem Bemühen, die Minderweritgkeit des AfD-Wählers zu beweisen, derweil diese Partei mehr und mehr Erfolge einfährt."
der obige freitag-artikel versucht aus meiner perspektive nicht, die minderwertigkeit von afd-wählern zu beweisen.
minderwertigkeit zu behaupten ist ja eher das "geschäftsmodell" der afd, wie weiland der nsdap. hat damals funktioniert, funktioniert auch heute. aus psychologischer sicht meist bei menschen, die sich als minderwertig und zurückgesetzt empfinden. eine folge von stark hierarchisch organisierten gesellschaftsformen wie z.b. der unseren.
"da stellt sich nun die frage, wie, warum und von wem diese gesellschaftlichen normen reproduziert werden, und wem sie nützen"
Richtig. Die(se Frage) wird merkwürdigerweise viel zu selten und von zu wenigen gestellt.
''hat damals funktioniert, funktioniert auch heute'' !
Die NSDAP war nicht nur die stärkste Partei, der Dank SPD, am Ende der Weimarer Republik, zunehmend ideologisch umgedrehten Arbeiterklasse in der deutschen Geschichte, sondern auch die stärkste (freiwillige) Mitglieder-Organisation unter Akademikern, Beamten und Studenten.
Heute hat die Volkspartei AfD noch Probleme bei der Gewinnung von Studenten, aber nicht so sehr bei Akademikern und Staats- und Sicherheitsbeamten. So muss es doch auch einen politischen Ersatzhafen, beim anhaltenden Verfall der früheren Volksparteien: CDU und SPD, für sie geben.
PS: Entscheidend bleibt für die politische Existenz die Zustimmung der Finanz- und Monopolbourgeoisie, so wie schon 1933 für die kapital-faschistische NSDAP. Hier dürfte es keine Probleme geben, wird sie doch für das Stillhalten und das Schweigen der Lämmer – vor deren erreichen der Schlachtbank – gebraucht.
30.10.2019, R.S.
Dies ist ein kluger Artikel. Schade nur, dass die Sprache doch sehr akademisch ist. Ich befürchte daher, dass keiner derjenigen, die in diesem Artikel beschrieben werden, dies jemals lesen wird. Und deswegen (und natürlich auch aus anderen Gründen) wird sich daran nie etwas ändern.
"Der Erfolg der Rechtsextremen in Ostdeutschland fußt auf einer Krise der Männlichkeit."
Oberflächlichere Analysen bringt nur noch die BLÖD-Zeitung! Die Menschen in einer alternativlosen Welt greifen eben zur "erstbesten" angebotenen Alternative (für Deutschland) neben der es eben keine gibt. Das ist Staatsräson. Nur einem Geschlecht bietet deren Frauenbild keine Alternative. Das erklärt schon vieles.
Beleuchtet endlich mal die tieferen Ursachen und spaltet das Volk nicht mit Nebensächlichkeiten! Die AfD ist ein gesamtdeutsches Versagen unserer neoliberalen Elitendemokratie.
Metoo_auch!
||| die [...] registrierten sehr genau den Habitus- und Statusverlust ihrer Väter und Lehrer – und damit einhergehend den Verlust der Deutungs- und Handlungsgrundlagen für ihr eigenes Leben |||
Und dabei bleibt es? Ich meine, aus linker Perspektive? Die Leute stellen den Habitus- und Statusverlust fest, sie bemerken die Unfähigkeit respektive Unwilligkeit etablierter Parteien, daran auch nur das Geringste zu ändern, sie werden zunehmend damit konfrontiert, wie Migrantenströme kapitalfreundlich auf die Löhne und sonstigen sozialen Aspekte drücken und aus linker Perspektive sollten sie dann murmeln "isso"? Wobei Linke gerne übersehen, dass ihre Ideologie genauso verbrannt ist wie die kapitalistische, auch wenn sie das nicht mit der deswegen unerklärlicherweise ausbleibenden Bereitschaft der Leute zur sofortigen großen Weltrevolution korrelieren.
Was machen wir nun? Jede andere Frage im Kontext ist angesichts der extremen und durch nichts gebannten Gefahr, dass die AfD auf Bundesebene dauerhaft zu einer 35%+-Partei mit Regierungsoptionen heranwächst, gegenstandslos. Was können wir machen, damit die Leute nicht AfD-wählen?
Ja, das ist eine sozialpolitische Kröte, und ja, das wird, da der Kapitalismus als solcher nicht zur Debatte steht, zulasten der Migranten ausgetragen und entschieden werden. Müssen. Ansonsten können Linke solange von der großen Revolution träumen, bis sie kommt. Von rechts.
"zulasten der Migranten ausgetragen und entschieden werden. Müssen."
Versteh ich nicht, bzw. nur im Ansatz.
Die scheinbare (weil generell nicht mögliche)Lösung der "Migrantenfrage" würde alle anderen Widersprüche und Schieflagen zudecken oder gar aufheben?
Was sollte da damit? also entschieden werden können?
Ich dachte das böse Netz, die bösen sozialen Netzwerke und die bösen Gamer haben die Menschen radikalisiert. Das wollen uns doch die Politiker der GroKo immer wieder einsuggerieren.
Wie sieht es eigentlich mit Zeitungen, Medien, die die Menschen radikalisieren oder zu Hass anstacheln ? Bestes Beispiel war die Griechenland während der Eurokrise, als einige deutsche Zeitungen gezielt zu Hass auf Griechenland angestachelt haben...
Und warum dürfen normale User keine Hasskommnetare posten (ich bin auch für Löschungen von einigen Hasskomentaren in sozialen Netzwerken), während die Hassartikel der BILD Zeitung nie gelöscht werden...
Bestes Beispiel ist die Berichterstattung der BILD Zeitung in den Jahren 2015/2016, als die BILD Zeitung offen unsere westliche Wertegemeinschaft aufrief die Al-Qaida Ableger Terrormilizen in Syrien zu untertstützen und gleichzeitig Lügenmärchen über das brutale Assad Regime verbreitete.
Der Staat, die Massenmedien und die Politiker der etablierten Parteien sind nicht ganz unschuldig , dass immer mehr Menschen sich "radikalisieren" und die Gesellschaft in Deutschland polarisiert ist.
Nur als Beispiel: Vor kurzem hat ein Gericht festgestellt, dass Flüchtlinge nicht als Goldstücke bezeichnet werden dürfen, das gilt als Hassrede (das dürfen nur die Politiker). Dafür dürfen die Türken laut einem gerichtl. Urteil alle Deutschen als "Köterrasse" beschimpfen. Kein Witz!
Noch zwei Beispiele. Als im Jahre 2015 hunderttausende Menschen gegen TTIP demonstriert haben, hatte der SPIEGEL alle Teilnehmer der Anti-TTIP Demonstrantion mit PEGIDA und Front National Anhängern gleichgesetzt! Vor den Bundestagswahlen 2017 hatte der SPIEGEL alle Nichtwähler als "Nichtwähler-Nazis" beschimpft. Die Staatsanwaltschaft in Deutschland und der Presserat hat das ungestraft durchgehen lassen. Unfassbar!
Jetzt wird eine neue modernere Form des Rassismus von Mainstream Medien und sozialen Netzwerken salonfähig gemacht: Alte Weiße Männer, Nazi-Ossis (Dunkeldeutschland), Nazi-Sachsen. Dazu kommt noch, dass bei der #Unteilbar Demo letztes Jahr auch einige rechtsextreme und frauenverachtende muslimische Gruppierungen mit den Linken marschierten.
https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2018/10/unteilbar-demonstration-kritik-muslime-islamisten.html
Liberale Muslime bei dieser Großdemo deshalb aus Protest nicht mitmarschiert, da dort viele rechte Islam Gruppen zusammen mit den Linken mitmarschiert sind. Um es noch einmal deutlich zu machen: Die AFD ist auch Teil des Problems und nicht die Lösung.
Der tiefe Graben zwischen Politik und den Wählern bzw. der Bevölkerung war spätestens vor 6-8 Jahren deutlich erkennbar. Stichwoirt hier auch Stuttgart 21 und die Niederschlagung von Protesten. Und paar Jahre später als der Bundestag über Themen wie Eurorettung debattierte und geschlossen mit großen Mehrheiten für Hilfszahlungen an Euro-Krisenstaaten zustimmte, waren damals laut Umfragen die Wähler in Deutschland mit 66%-70% deutlich dagegen. Die tiefe Spaltung innerhalb der Gesellschaft entstand also schon damals. Als Konsequenz entstand die eurokritische AFD, die 2013 mit ihrer heftigen Kritik am Eurorettungskurs bei der Bevölkerung punkten konnte und so schon damals auf Wählerfang gehen konnte.
Ich erinnere noch daran wie die etablierten Parteien noch vor 3 Jahren alle Kritiker der Migrationspolitik als rechtes Pack beschimpften. Hinzu kommen die verbalen Entgleisungen von Gauck über die Ossis , die er als Dunkeldeutschland beschimfpte.
Oder wie war das noch mit der SPD, die behaupteten dass nicht die Trümmernfrauen und nicht die Deutschen Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg aufgebaut haben, sondern die Türken...
Die Grünen wollen alle Denkmäler von Trümmerfrauen in Deutschland abreißen. Für die Grünen waren die Trümmerfrauen Alt-Nazis! So erzeugt man ganz sicher die tiefe Spaltung in der Gesellschaft.
https://www.welt.de/politik/deutschland/article122749392/Gruene-wollen-keinen-Gedenkstein-fuer-Truemmerfrauen.html
http://diepresse.com/home/kultur/kunst/1502882/Falscher-Mythos-Truemmerfrau-Ein-Denkmal-entzweit-Muenchen
Aber unsere Politiker machen es sich zu einfach und beschuldigen die AFD. AFD ist hier nur der Sündenbock. Weil die Altparteien vom eigenen Versagen ablenken wollen.
Ich habe mir das Video einmal angeschaut. Darin beschreibt der emiritierte Prof. Mausfeld einen grundsätzlichen Konflikt zwischen unserem kapitalistischen Wirtschaftssystem und unserer gewünschten Gesellschaftsform der Demokratie. Mir war gar nicht bewußt, dass sich die beiden Systeme widersprechen. Danke dafür!
Ich finde jedoch nicht, dass dieser Artikel oberflächlich ist. Ich sehe es als Ergänzung zu dem Grundkonflikt zwischen Kapitalismus und Demokratie. Es gibt eben viele Aspekte und in diesem Artikel wird u.a. der Verlust von (männlicher) Identität beschrieben, d.h. der Verlust des Arbeitsplatzes und entsprechend sinkenden Ansehens.
Nun, da kann ich etwas daneben formuliert haben. Es werden bei Ost/West-Problemen jedoch immer die falschen Tiefen ausgelotet und das hat nach Mausfeld System. Gegen das Etikett "Rechts, Nazi, A..." wird ohne inhaltliche Prüfung/Diskussion gekämpft. Die Etiketten klebt der "Tiefe Staat" auf und behält damit seine Meinungshoheit auch über die Linken. Da mache ich nicht mit. Wer noch?
Ich bin nicht überzeugt.^^ Der Drang, zu diffamieren ("minderwertigkeit zu behaupten ist ja eher das "geschäftsmodell" der afd, wie weiland der nsdap. hat damals funktioniert, funktioniert auc" ... ooops) anstatt zu analysieren ist stets deutlich. Aber Analyse ist der einzige Weg zum Begreifen.
Ach so, ja: die "gesellschaftlichen Normen". ein Zauberwort für alles und nichts. Sie finden die Gesellschaft stark hierarchisch .... und das soll Bewegungen bewirken, die sich nach mehr Hierarchie, nach Law and Order sehnen? Wie gesagt, überzeugt mich nicht.
"Vom Arbeiter, der im Schweiße seines Angesichts Werte schaffte, zum allzeit flexiblen, smarten Angestellten, der auf alle an ihn gestellten Herausforderungen mit Eigeninitiative antwortet. Diese Anforderungen nicht erfüllen zu können ist die Erfahrung einer ganzen Generation von Erwerbstätigen in Ostdeutschland."Eine ganze Generation ? Ohne Ausnahme ?
Ach Du Sch...eibenkleister, ich wusste gar nicht, dass ich - allein aufgrund meiner Herkunft - so doof bin. Na gut, nun weiß ich Bescheid. Ich habe 1990 sofort "den Absprung" geschafft, bin ein Mann, Angestellter, durchgehend in Arbeit, gut verdienend, aber - eben doof durch Herkunft. Klar, Herr Begrich.
Nun gut, lieber Herr Begrich, von mir aus. Bleiben Sie glücklich in Ihrer pseudointellektuellen Filterblase. Vielleicht lernen Sie ja wirklich irgendwann mal einen "in der Wolle gewaschenen" Ostdeutschen kennen...dann Vorsicht: Die können lesen und schreiben,multiplizieren, dividieren und Wurzel ziehen und sogar, Sie werden es nicht glauben, mit dem Smartphone umgehen. Noch mehr: Manche wissen - Sie werden es erst recht nicht glauben - sogar, was eine Cloud ist. Und, halten Sie sich fest und seien Sie gaaanz tapfer jetzt: manche sprechen sogar Fremdsprachen, und nicht "nur" russisch. Kann nicht sein, meinen Sie ? Doch, das ist so. Aber, bitte: Nicht weitersagen - das könnte einen Teil des "westdeutschen" Publikums Ihrer Couleur verunsichern...
Alle anderen "Widersprüche und Schieflagen" sind - soweit es beobachtet werden kann - für diejenigen, die AfD wählen, nicht so wichtig wie die Migrationsthematik bzw. in dieser enthalten.
Die Ausgangsbasis meiner Überlegung besteht aus der Annahme, dass die ideale Lösung nicht stattfinden wird. Die ideale Lösung, das hieße, alle sehen ein, wo sie irren, irreführen und irregeführt werden, gehen in sich und bessern sich, Deutschland wird in einen humanistisch-kommunistisch/sozialistischen Staat umgewandelt. Scherz. Wird nicht passieren, es wird im Wesentlichen so bleiben, wie es ist, nur langsam immer weiter ins Völkische driften. Es wird noch nichtmal eine annähend praktikable Lösung zu finden sein, wenn wir immer weiter Migranten aufnehmen. Und die nächsten Bundestagswahlen kommen so sicher wie das Amen in der Kirche. Oder wie die AfD in Regierungsoptionen, wenn wir so weitermachen. Und es reicht da nicht, "Kante" zu zeigen. Die AfD runter zu machen und alles sonstige so zu lassen, stärkt sie nur.
Na ja, schaun wir mal, vielleicht irre ich mich.
Mit der Antwort: "Die Gene und Hormone", werden Sie vermutlich nicht zufrieden sein, denn es kann nicht sein, was nicht sein darf. Empfehle dazu die Dokumentation von Harald Eia, Das Gleichstellungsparadox.
Es ist eigentlich ganz einfach:
It's the migration, stupid!
M.E, ist conditio humana, dass der männliche Mensch seine Lieben vor eindringenden Fremden beschützen will, zumal einiger diese ihre Gefährlichkeit bereit zur Genüge bewiesen haben. Das mag man archaisch nennen, das kann man natürlich als Rassismus oder Krise der Männlichkeit umdeuten (Der anvisierte Typus des Soyboys kapituliert lieber sofort), aber das wird am Phänomen nichts ändern. Man könnte auch sagen, AfD-Wähler sind Menschen, die der abstrusen Vorstellung anhängen, gewählte Politiker hätte sich für die Bedürfnisse und Interessen derer einzusetzen, die sie gewählt haben, anstatt das Steuergeld im Füllhorn an Mühsame und Beladenen aus aller Welt zu verteilen. Das mag egoistisch sein, ist aber erlaubt und ebenfalls conditio humana.
stehen nicht noch häuser leer im dorf, die du "beschützen" könntest, fürchtenix?
''Man könnte auch sagen, AfD-Wähler sind Menschen, die der abstrusen Vorstellung anhängen, gewählte Politiker hätte sich für die Bedürfnisse und Interessen derer einzusetzen, die sie gewählt haben'', vgl. @Aranxo.
Aus den weltweiten Armutsregionen davonlaufen ist keine wirtschafts-, sozial- und gesellschaftspolitische Lösung!
Die Mehrzahl der Flüchtlinge und MigrantInnen flüchtet vor der sozialen Armut.
Es sind auch nicht die schweren sozialen Krisen und die von CIA und NATO inszenierten wirtschafts- und geopolitischen Kriege in der asiatischen, nahöstlichen und afrikanischen Region, die die Menschen nach Westeuropa und insbesondere auch nach Deutschland treiben.
Der Weg der Mehrzahl der Flüchtlinge und Migranten nach Westeuropa und so auch nach Deutschland wird vor allem von den westlichen (medialen) Werbe- und Konsumbotschaften in den sozioökonomischen Schwellen- und Entwicklungsländern vorbereitet.
Es sind nicht die ärmsten Migranten und Bevölkerungen die sich auf den Weg nach Westeuropa machen. Die Armen verfügen nicht über die Mittel für die Finanzierung ihrer Migration. Sie finden allenfalls befristete Aufnahme in örtlichen Flüchtlingslagern, bei regionalen Verwandten oder in Nachbarstaaten.
Deutschland bleibt ein vorrangiges Ziel für Sozial- und Wirtschaftsmigranten. Diejenigen, die das erträumte westeuropäische Ziel erreichten, informieren ihre Familien, Verwandten und Bekannten, umgehend, über ihre Ankunft und ihre gegenwärtigen Erwartungen, per Handy/Smartphone. Auch findet eine Übermittlung, worum es dabei vor allem geht, über die zu erwartenden sozialen Leistungen: Verpflegung, Wohnraum, Gesundheitsleistungen, sprachliche, schulische und berufliche Bildung, gegebenenfalls ein bezahlter Arbeitsplatz, statt.
Kommt es zu Erfolgsmeldungen, insbesondere über geeigneten Wohnraum und einen bezahlten Arbeitsplatz (in GB, FR, BRD etc.), so findet dies im zurückgelassenen Familienclan und Freundeskreis schnell seine Verbreitung. Zugleich wachsen die finanziellen Erwartungen an künftig auskömmliche Überweisungen für die Familienmitglieder und eventuell auch für die Rückzahlung von vorab geliehenen finanziellen Mitteln (für den Fluchtweg und die Bezahlung der Schlepper, bzw. Menschenhändler).
Davonlaufen, mit dem westeuropäischen und bundesdeutschen sozialen Ziel, ist keine Lösung.
Was wäre die einzig richtige Alternative, vor allem für die jungen Migranten? - sind doch etwa 80 Prozent allein reisende junge Männer.
Fazit: Die jungen kampffähigen Männer sollten sich an den sozialpolitischen Kämpfen in ihren Regionen und Ländern aktiv beteiligen! Sie sollten ihre Länder nicht den korrupten politischen Eliten überlassen. Dabei auch nicht den Ausverkauf ihrer Rohstoffe, Fischfanggebiete und Bodenschätze, an westliche Konzerne, durch heimische Oligarchen und Clans.
PS: Die große Mehrheit der heutigen Migranten muss sich am sozialen Befreiungskampf in ihren Herkunftsländern schon selbst beteiligen! Es ist nicht die Aufgabe der ''Bundeswehr'' fehlende Mädchenschulen aufzubauen und für die demokratische Gleichstellung der Frauen zu kämpfen. Die NATO-Armeen kommen zum geo- und wirtschaftspolitischen Einsatz und nicht für die Durchsetzung von Menschenrechten und einer gerechten Verteilung der vorhandenen Reichtümer. Dafür müssen schon alle Flüchtlinge und Migranten selbst aktiv werden und --auch vor Ort-- kämpfen!
- stets ungeschminkt.
31.10.2019, R.S.
"Dokumentation von Harald Eia"
Wichtige Fragen, aber tendenziöse, eindimensionale Antworten und Schlussfolgerungen. (Der Mann ist im Hauptberuf übrigens Komiker.)
"dass der männliche Mensch seine Lieben vor eindringenden Fremden beschützen will"
"der männliche Mensch" Ah ja. Alle? Der weibliche Mensch hat diesen Instinkt nicht?
Die Geschichte ist ansonsten voll von männlichen Menschen, die bei Fremden eindringen (natürlich nur, um "seine Lieben zu beschützen".
So wie aktuell diese Typen hier:
https://twitter.com/lawendmail/status/1186702612411879424
Die Migrationsbewegungen sind Folge einer langen Kette politischen Fehlverhaltens westlicher Industrienationen, die im Nahen Osten eine Politik der Destabilisierung betreiben. Migration ist eine der Folgen, Terrorismus eine andere. Es ist also nicht ganz so einfach, wie Sie es beschreiben. Falls es überhaupt stimmt, dass spezifisch Deutschland, "Steuergeld im Füllhorn an Mühsame und Beladenen aus aller Welt" verteilt, sind es Mühsame und Beladene, die Deutschland überhaupt erst zu solchen gemacht hat. Gewiss nicht alleine, aber die Beiträge anderer Industrienationen stehen hier gerade nicht zur Debatte.
Es ist im Grunde eine an Bitterkeit nicht zu überbietende Situation, dass diese Migranten ein zweites Mal den Preis zahlen müssen, wenn Deutschland nicht ein zweites Mal dem Faschismus entgegendämmern soll. Wir verlieren dadurch an Menschlichkeit; aber eine zunehmende Zahl will es offenbar nicht anders.
Ihre Bemerkungen zur Männlichkeit machen mir plötzlich einige Aussagen von Feministinnen sehr sympathisch.
Steile These. In Thüringen war der AfD-Wähleranteil über alle Alersgruppen unter Männern (28%) höher als unter Frauen (17%), aber 17% sind nun auch nicht gerade nichts.
Zudem ist es fast überall auf der Welt so ist, dass Männer häufiger "Gesetz und Ordnung" und Frauen häufiger "Empathie" wählen. So wählten in Gesamtdeutschland bei den EU-Wahlen im Mai 13% der Männer aber nur 7% der Frauen AfD. Das war ein Verhältnis von 1,86, während es in Thüringen für alle Altersgruppen nur 1,65 betrug. Bei der Bundestagswahl 2017 in Bayern waren es 16% der Männer und 9% der Frauen, Verhältnis 1,78. Bei der gleichen Wahl in Baden-Württemberg stammten 63,3% der AfD-Zweitstimmen von Männern, ein Verhältnis von 1,68.
Insgesamt geben die Zahlen eine spezifisch ostdeutsche Ursache für die stärkere AfD-Präferenz unter Männern nicht her, denn das Verhältnis ist in Ost und West sehr ähnlich.
Ich finde es ist ein einziges antikes, tragisches Schauspiel - dazu verdammt die Geschichte zu wiederholen.
Mein Eindruck ist, dass unter den Afd-Fans ne ganze Menge frustrierter, ehemaliger SPD-Wähler sind. Die Einen sind nach Durchsetzung der angebotsorientierten Arbeitsmarktreform zur Linken gewechselt. Für die Anderen war die Linke aus was für Gründen auch immer keine Option, somit diese erstmal keine Partei zum Wählen hatten - bis die Afd erschien. Die Afd ist sehr gut darin die Aggression zu kanalysieren.
Und Aggression ist das nächste Stichwort. Dieses Wirtschaftssystem macht die Menschen aggressiv und die Agendapolitik mit ihren ganzen Zumutungen und Ängsten die sie auslöst steigert das. Es ist wie mit der Massentierhaltung. Pfercht man Schweine, Hühner oder andere intelligente Tiere auf einen Quadratmeter Lebensraum ein, stehend im eigenen Kot, werden die aggressiv. Sie fangen an einander zu beißen. Damit sie nicht sterben und die Investition flöten geht gibt man ihnen Antibiotika. Pillen fressen, um zu funktionieren.
Und so ist das mit dem intelligenten Tier Mensch. Die Rechten sind ein sehr fleißiger Schüler des Fach's Kapitalismus. Sie identifizieren sich mit der Herrschaft, stellen das Wirtschaftssystem in keinster Weise in Frage, setzen es in sich um und schlagen auf die Schwachen, die Verlierer. Das ist die herrschaftstreue Art mit der Aggression umzugehen.
Man benötigt keine Glaskugel oder ein Studium der Raketenwissenschaft, um zu sehen wo das endet - Es ist ein Trichter, der in Eskalation mündet.
das zauberwort stammt aus dem von ihnen verlinkten artikel.
ja, die gesellschaft ist stark hierarchisch. sie war auch schon noch hierarchischer. danach sehnen sich einige.
überzeugen kann ich sie eh nicht ;)
"Insgesamt geben die Zahlen eine spezifisch ostdeutsche Ursache für die stärkere AfD-Präferenz unter Männern nicht her, denn das Verhältnis ist in Ost und West sehr ähnlich."
Versteh ich nicht? Die absoluten Zahlen sind doch höher! Das Verhältnis der Wählerstimmen von Männern zu Frauen verstehe ich eher als Präferenz, wie wählen Männer und wie wählen Frauen.
Naja, dass Männer, gerade Arbeiter, eher weiß und eher nicht jung, aber das auch, aber dann zumindest eher konservativ/traditionell, also klassische proletarisch irgendwie, sich den Rechten zuneigen und vor allem sie, wissen wir ja spätestens seit Eribon sehr genau und damit auch, dass es kein spezifisch deutsches Phänomen ist. Sollte aber auch klar sein. Aber was kann man dagegen tun? Die Menschen können ja nicht alle haltlose Rassisten sein, die für immer verloren sind. Trotzdem scheint es irgendwie hoffnungslos.
Macht das das zauberwort besser?^^ Kaum.
Wenn Ihnen Hierarchie als Schlüssel erscheint, dann sollten Sie den Begriff näher untersuchen daraufhin, was er für Sie bedeutet und was für die AfD-Leute. Ich kann mir gut vorstellen, dass es für beide unterschiedliche Implikationen hat. Für die einen bedeutet Hierarchie automatisch Ungleichheit, für die anderen Ordnung und Struktur. Die einen sehen darin ungleiche Chancen, die anderen das Verhindern von Konsensmauschelei. Der Witz ist, dass beide das selbe verhindern wollen, nur, dass für die einen mehr, für die anderen weniger Hierarchie das Zaubermittel ist. Denn Hierarchie ist so wenig ein Selbstzweck, zeitigt nicht automatisch die Folgen, die die einen von ihr wünschen, die anderen Befürchten.
... so wenig ein Selbstzweck wie Normen.
Beides wertneutral als Begriff.
Die These des Artikels ist, dass in Ostdeutschland mehr Männer als Frauen AfD wählen, weil es eine spezifisch ostdeutsche Krise der Männlichkeit gibt.
Wenn die These stimmen würde, müsste das Verhältnis zwischen männlichen und weiblichen AfD-Wählern im Osten höher sein als im Westen.
Für die von Ihnen angesprochenen höheren absoluten Zahlen muss es eine andere Ursache geben, denn die absoluten Zahlen sind ja auch bei Frauen höher - und zwar im gleichen Verhältnis zwischen Ost und West.
Eckart von Hirschhausen ist auch im Hauptberuf Komiker. Heißt das, dass man deswegen "Scientist for Future" nicht ernstnehmen sollte? (Sollte man tatsächlich nicht, aber aus anderen Gründen als Hirschhausens Beruf)
Oh doch, sie haben recht, auch der weibliche Mensch will seine Lieben beschützen, weshalb ja auch nicht nur Männer die AfD wählen.
"Die Geschichte ist ansonsten voll von männlichen Menschen, die bei Fremden eindringen", Da haben Sie recht, wie man ja auch am Anteil der Männer unter den nach Deutschland kommenden Migranten sehen kann. Aber Sie glauben doch nicht, dass sie von ihren Frauen in ihrem Tun nicht unterstützt würden? Man kann das nämlich auch anders sehen: Frauen haben das Austragen von Konflikten, also den Drecksjob, in der Gesichte meist den Männern überlassen und sich fein rausgehalten.
Der Spiegel (Online) vom 29.10. legt nach:
"AfD-Wählern geht es wirtschaftlich gut"
"Wer ökonomisch abgehängt ist, wählt eher AfD? Falsch, sagt der Soziologe Alexander Yendell. Der wahre Grund für den Erfolg der Rechtspopulisten in Thüringen ist demnach Rassismus."
Könnte so sein ...
Interessant zum Ende:
"SPIEGEL: In Thüringen haben vor allem Menschen unter 60 Jahren AfD gewählt. Gibt es dafür eine Erklärung?
Yendell: Wir wissen seit einer Umfrage aus dem Jahr 2016, dass in den neuen Bundesländern das Ausmaß an Fremdenfeindlichkeit unter jungen Menschen weiter verbreitet ist als bei den Älteren. Im Westen ist es andersherum. Woran das liegt, wissen wir noch nicht genau.
SPIEGEL: Ticken die Rechten im Westen anders als im Osten?
Yendell: Rechtsextremismus ist nicht das alleinige Problem des Ostens, auch im Westen ist die AfD dort besonders erfolgreich, wo es Fremdenfeindlichkeit gibt. Die Mechanismen dahinter sind dieselben. Aber wir dürfen nicht vergessen: Mehr als 75 Prozent der Wählerinnen und Wähler in Thüringen haben nicht AfD gewählt."
"Frauen haben das Austragen von Konflikten, also den Drecksjob, in der Gesichte meist den Männern überlassen und sich fein rausgehalten."
Meine Ferndiagnose:
https://de.wikipedia.org/wiki/Misogynie
"Für die von Ihnen angesprochenen höheren absoluten Zahlen muss es eine andere Ursache geben, denn die absoluten Zahlen sind ja auch bei Frauen höher - und zwar im gleichen Verhältnis zwischen Ost und West."
O.K., jetzt habe ich ihr Argument verstanden.
Möglicherweise haben Frauen andere Gründe die AfD zu wählen als Männer. Aber die These dieses Artikels ist deswegen nicht unbedingt falsch, sondern es ist nur ein Aspekt von vielen, der für ostdeutsche Männer zutrifft.
Meiner Meinung nach gibt es vor allem diese Ursachen:
1. fehlende Investitionen in kommunale soziale Einrichtungen (z.B. Jugendarbeit bzw. allg. Sozialarbeit). also ein Rückzug des Staates hin zum Neoliberalismus. Insbesondere die Jugendlichen konnten hier keinen Gemeinschaftssinnn mehr erfahren. Rechtes Gedankengut gab es im Osten schon immer. Es gab und gibt keinen Widerspruch gegen rechte Äusserungen. Und hier schließt meiner Meinung die These dieses Artikels an, dass sich Männer eher rechten Gruppen anschliessen, wo sie Anerkennung finden. Und diejenigen, die das nicht teilen, die sind doch in die Großstädte weggezogen.
2. Weil in der DDR die Kirche unerwünscht war, und es hier immer weniger kirchliche Gemeinden gibt, gab es kein Gegenpol, wo man sozialen Gemeinschaftssinn noch erleben konnte. Das ist im Westen deutlich anders.
2. Die Folge des Neoliberalismus sind u.a. ein rasanter Anstieg der Mieten. Dies führt zu einer indirekten Enteignung, weil mehr als 30 % des Einkommens fürs Wohnen ausgegeben werden muss.
3. Es gibt, wie ich hier durch einen vorherigen Kommentar gelernt habe, einen grundsätzlichen Konflikt zwischen Kapitalismus und Demokratie. Die Demokratie hat vor dem Hintergrund einer globalen Wirtschaft keinen Einfluss mehr auf ihr. Das Eigentum liegt in wenigen Händen und die Schere zwischen Arm und Reich wird größer. Es entstehen bei ALLEN Bevölkerungsschichten Existenzängste.
4. In der Flüchtlingskrise 2015-16 kamen ca. 1,5 Mio Menschen nach Deutschland. Man musste nun erfahren, dass dafür ganz selbstverständlich Geld da war, um die Flüchtlinge unterzubringen, zu integrieren usw. Als abgehängter Bürger kann man sich Fragen, warum wurde das Geld nicht schon vorher für uns ausgegeben?
5. Die AfD benutzt die vorhanden Ängste der Menschen und schürt sie durch populistische Phrasen, wie z.B. "Wir sind das Volk." Bei den verängstlichten ostdeutschen Bürgern, trifft dies auf einen fruchtbaren Nährboden, weil man als die Mauer fiel tatsächlich die Macht hatte. Damals ging es um Freiheit gegenüber einem diktatorischen Unrechtsstaat. Aber das wird hierbei schnell vergessen. Die AfD will ja gar nicht mehr Bürgerrechte. Denn die Menschenrechte, welche Flüchtlinge in Anspruch nehmen, gehört ja mit dazu. Aber die Afd fängt die Sehnsucht der Bürger ein, einen Einfluß auf den Staat zurückzugewinnen.
... ah verdammt! Ich bin bei der Nummerierung durcheinander gekommen. Kann man seinen eigenen Kommentar editieren?
Es mag ja eine besondere "Krise der Männlichkeit" auf dem Land in den neuen Bundesländer geben, aber sie erklärt sicher nicht den Wähleranteil für die AfD.
Noch einmal: Die These ist nicht plausibel, weil der männliche Wähleranteil der AfD im Vergleich zum weiblichen im Osten nicht erhöht ist. Das ist pure Aussagenlogik basierend auf puren Fakten.
Warum bekommen Frauen für sexistische Sprüche und männefeindliche Aussagen Preise verliehen in Deutschland? Hier ein sehr gutes Beispiel?
Warum greift die Politik hier nicht ein?
https://www.spiegel.de/sport/fussball/imke-wuebbenhorst-fuer-fussballspruch-des-jahres-2019-ausgezeichnet-a-1293484.html
Es ist schon bemerkenswert und absurd, wie die Feministinnen nach den Silvesterübegriffen durch die Nordafrikaner geschwiegen hatten oder wie die Grünen Feministinnen sogar die Täter schützten. Nachdem fast alle Straftäter der Silvesterübergriffe ungestraft davongekommen sind, weil die Kuscheljustiz sie nicht bestrafen wollte, blieben auch da alle Feministinnen stumm. Keine Proteste keine Kritik, kein Gar nichts!
Während genau dieselben Frauen Feministinnen damals Kachelmann oder Rainer Brüderle mit aggressiven polemischer Kritik udn mit Diffamierungen, die teilweise sogar unter die Gürtellinie gingen, fertigmachten und teilweise vulgär beschimpften. Noch bevor das Gerichtsurteil gefällt wurde. Im Fall Kachelmann, hatten sich die Feministinnen auf ihn gestürzt und behauptet, sie wüssten alles besser als alle Richter, Anwälte und Staatsanwälte. Kachelmann wurde von den Feministinnen vorverurteilt und beschimpft, als wäre er ein Schwerverbrecher...
Aber wofür haben wir denn überhaupt noch den Rechtsstaat und die Justiz? Die #Metoo Frauen versuchen systematisch seit Jahren den Rechtsstaat zu zerstören. Da wird auch gerne ein Mann medial fertiggemacht, noch bevor das GerichtsUrteil gefällt wurde. Die Feministinnen wissen halt alles besser als die Staatsanwalstchaft. Denn die Feministeinnen wissen angeblich alles besser udn kennen die Wahrheit. Männer sollen angeblich alle Lügner und Betrüger sein.
https://www.anti-spiegel.ru/2019/provokante-these-der-umgang-der-medien-mit-metoo-gefaehrdet-den-rechtsstaat/
Bei der MeToo Debatte wird gegenwärtig ausgelendet, dass mehrere angeklagte prominente Männer in den USA freigesprochen wurden, bzw. es ist nicht einmal zum Gerichtsprozess gekommen, weil bei den angeblichren Opfern ihr Lügengebäude in sich kollabiert ist!
Auch vermisse ich, dass die Feministinnen bei der MeToo Debatte sich bisher nicht von den Frauen distanziert haben, die sich an minderjährigen männlichen Jugendlichen vergangen hatten. Wo sind denn plötzlich die lauten aggressiven Stimmen der MeToo Tugendwächterinnen und Feministinnen?
Eigentlich sind unsere verlogenen Feministinnen der Abschaum der Gesellschaft!
Es gab in Frankreich vor kurzem zwei Fälle, wo Frauen zu Unrecht zwei Priester über Monate hinweg verleumdet und beschuldigt hatten, dass diese Priester sie vor Jahrzehnten vergewaltigt haben soll. Einer der Priester war mit seinen Nerven total am Ende, wollte sich schon das Leben nehmen. Bis dann die Ermittler auf diverse Ungereimtheiten stießen bei den Geschichten der Frauen. Die Frauen gaben schließlich zu, die Geschichten sich ausgedacht zu haben. Warum hören wir in Deutschland von diesem Vorfall nichts oder warum schweigen hier die ultrakorrekten Feministinnen? Warum wird hier nicht Partei ergriffen für den unschuldigen Priester, der völlig zu unrecht beschzuldigt und verleumdet wurde?
Weil der Priester ein Mann ist! Das männliche Geschlecht genauer gesagt, alte weiße Männer, sind das Feindbild der Feministinnen und MeToo Bewegung!