Geile Tiere

Rückblende Nach den Vorstadtdiskotheken entdecken nun die großen Museen die 80er Jahre
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 30/2015

Der Bruch sollte radikal sein, ohne Wenn und Aber. Eine Abkehr vom Kunstbetrieb, vom Intellektualismus der Konzeptkunst genauso wie vom Pathos der angehenden Malerfürsten Markus Lüpertz, Georg Baselitz oder A. R. Penck. Die Gepflogenheiten an den Akademien, die westdeutsche Spießigkeit, das politische Engagement, so wie es der messianische Joseph Beuys vorlebte: All das kotzte sie an. Langweilte sie zu Tode. Und so schufen Walter Dahn und der aus der Tschechoslowakei stammende Jiří Georg Dokoupil, zwei Mitglieder der Kölner Künstlergruppe Mülheimer Freiheit, ihre „Kotzer“-Bilder. Wüster Strich, zwei comichafte Köpfe, rotleuchtend der Strahl aus Erbrochenem. Dahns und Dokoupils Gemeinschaftsarbeiten waren im besten Sinne hingerot