Heiße Sanierung früh um fünf

Russland Um ein privates Grundstücks-Management zu ­vermeiden, haben Mieter in Astrachan die Bewirt­schaftung ihrer Plattenbauten in Selbstverwaltung übernommen
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Dass in der Elften-Rote-Armee-Straße gerade Tatjana Jeremetowa die Selbstverwaltung dirigiert, grenzt nicht an Wunder. Die resolute Frau hat drei Kinder großgezogen und zu Sowjetzeiten Kinderferienlager auf der Krim geleitet, sie lebt von ihrem Mann getrennt und ist wirklich nicht auf den Mund gefallen. Also führt sie das Wort bei der Anwohner-Initiative, die im Kirow-Bezirk am östlichen Stadtrand von Astrachan zwei Häuser selbst bewirtschaftet.

„Hier hat alles angefangen“, sagt Tatjana. Die energische Frau mit der wasserstoffblonden Turmfrisur zeigt im schwach beleuchteten Keller des Mehrfamilienhauses auf ausrangierte Sofas und Tische, auf denen Abrechnungsbücher liegen. Der Kellerraum dient den Aktivisten, die mit ihrem Projekt im Kirow-Bezirk zu