Im Dorfe

Kehrseite II Es bellen die Hunde, es rasseln die Ketten. Die Menschen schnarchen in ihren Betten, Träumen sich Manches, was sie nicht haben, Thun sich im Guten ...

Es bellen die Hunde, es rasseln die Ketten.
Die Menschen schnarchen in ihren Betten,
Träumen sich Manches, was sie nicht haben,
Thun sich im Guten und Argen erlaben:
Und Morgen früh ist Alles zerflossen. -
Je nun, sie haben ihr Theil genossen,
Und hoffen, was sie noch übrig ließen,
Doch wieder zu finden auf ihren Kissen.

Bellt mich nur fort, ihr wachen Hunde,
Laßt mich nicht ruhn in der Schlummerstunde!
Ich bin zu Ende mit allen Träumen -
Was will ich unter den Schläfern säumen?

Wilhelm Müller (1794 bis 1827) lebte in Dessau. 1821 erschien der erste Band der Sieben und siebzig Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines Waldhornisten, darin der Zyklus Die schöne Müllerin; 1824 der zweite Waldhornistenband mit der - ebenso durch Schuberts Vertonung bekannten - Winterreise, aus der das Gedicht Im Dorfe stammt.

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