Im Nerv getroffen

Bildung Eine Welle von Einser-Abis spült das traditionelle Gymnasium weg. Es wird Zeit für eine völlig neue Lernkultur
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 29/2015
Schön, wenn so viele Abitur machen. Nur fehlt dazu die Infrastruktur
Schön, wenn so viele Abitur machen. Nur fehlt dazu die Infrastruktur

Foto: Hans Blossey/Imago

Stephan Dorgerloh ist kein besonders aufregender Typ. Ihm ist ein Wortwitz zu eigen, auf den man sehr genau Acht geben muss. Bloß nicht auffallen! Dorgerloh ist Kultusminister, da gehört das praktisch zur Stellenbeschreibung. Aber jetzt hat er sich was einfallen lassen – er hat Öl ins Feuer gegossen. Kurz vor den Sommerferien ließ Dorgerloh das Schuljahr bilanzieren. Seine Pressemitteilung steuert auf eine Zahl zu, die man geradezu suchte. Weil es derzeit das Thema ist: das Abitur! 25 Prozent der Sachsen-Anhaltiner Abiturienten haben ein Einser-Abitur bekommen. Jeder Vierte Bestnote! Verkündete Dorgerloh. Es scheint eine neue olympische Disziplin zu sein: mehr Abiturienten und zugleich mehr Einser! Vor allem die Ostländer schwelgen in den Rekordzahlen. I