Kunst, kein Nazikram

Literatur Christian Krachts neuer ­Roman „Imperium“ zeigt mitnichten die „Nähe des Autors zu rechtem Gedankengut“, wie im "Spiegel" behauptet wurde
Exklusiv für Abonnent:innen

Seit Christian Kracht 1995 seinen Protagonisten auf eine Befindlichkeitsreise von Sylt aus durch die Republik schickte, um ihn an Thomas Manns Grab in der Schweiz ankommen zu lassen und damit eine bis heute anhaltende Lektüre im Klassensatz – Klausurfrage: Ist Faserland ein Poproman oder nicht? – sowie gefühlte tausend Aufsätze folgten, ist viel Zeit vergangen, die Christian Kracht vor allem für Reisen und davon profitierende Bücher genutzt hat. Die sind zwar nicht mehr so populär wie Faserland, aber dafür viel interessanter. Etwa zuletzt seine alternate history der Schweiz, Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten, von 2008, spannend, klug und von einer Weltläufigkeit, die in der deutschen Gegenwartsliteratur nicht eben inflat