Liebe und mache

Kurzgeschichten In seinem dreizehnten Buch lotet Bernhard Schlink die Ambivalenz des Unerklärlichen und Unwiederbringlichen aus
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 36/2020

Sein berühmter Roman Der Vorleser ist in 50 Sprachen übersetzt und war Hintergrund einer gleichnamigen, preisgekrönten deutsch-US-amerikanischen Verfilmung. Und das Buch, mit dem Bernhard Schlink als 51-Jähriger solches Aufsehen erregte, nachdem er schon drei Krimis veröffentlicht hatte, wird hierzulande sogar im Deutschunterricht behandelt. Man kann sich vorstellen, wie viel Diskussionsstoff sich davon ableiten lässt, nicht nur, was den Umgang mit der NS-Vergangenheit betrifft, sondern auch die persönlichen Verstrickungen der beiden Hauptgestalten. Hanna ist, wie sich herausstellt, SS-Wärterin gewesen. Der viel jüngere Michael, der bei ihr die Liebe entdeckte, ahnte es nicht.

Doch vom Autor wird sie nicht als Monster gesehen. Sie wollte vor Geri