Max-Frisch-Preis: Jonas Lüscher spricht in Preisrede über Pflicht zum Widerstand

Literatur Der Schriftsteller Jonas Lüscher hat den Max-Frisch-Preis der Stadt Zürich erhalten. Wir dokumentieren seine Preisrede
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 28/2022

Liebe Jury, Sie haben mich mit Ihrer Wahl irgendwie in die literarische Nachkommenschaft von Max Frisch gereiht. Es entspricht der Tradition, dass man als solcherart Geehrter die Ehre in einer gegenläufigen Bewegung als ihrer zu viel von sich weist und trotzdem zu erklären versucht, weshalb sich die Jury natürlich nicht in einem getäuscht hat und inwiefern man sich tatsächlich mit dem Namensgeber des jeweiligen Preises verbunden fühlt. (Beim Wort Namensgeber muss man fast auf das Femininum verzichten, so in der Überzahl sind die männlichen Namensgeber von Literaturpreisen.)

Der ersten mit dieser Tradition kommenden Aufgabe entledige ich mich, indem ich erkläre, es gelte für alles heute von mir Gesagte, dass es in aller Bescheidenheit gemeint