Mittendrin ist voll daneben

In der Sackgasse Die kurze Geschichte der jüngsten Berlin-Literatur
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Wer über die deutsche Literatur der letzten Jahre redet, darf vom Berlin-Roman nicht schweigen. Seine beispiellose Konjunktur verweist auf die Bedeutung des Topos nicht nur für eine junge Generation von Schreibenden, die ihr vielfältiges, oft recht diffuses Begehren auf die Stadt projiziert. Das literarische Berlin hat sich dabei längst von der faktischen Realität abgekoppelt, ist zu einer rein medialen Chiffre der Suche nach neuen Selbstversicherungen in der Postmoderne geworden. Die immer noch andauernde - literarische, politische wie gesellschaftliche - Mythisierung Berlins, die in der "neuen Mitte" ihr vermeintliches Sinnzentrum gefunden zu haben glaubt, behauptet die Stadt als ultimativen Ort des gegenwärtigen Lebens in Deutschland.

So scheint es sich bei