Möllemanns Todessprung als Inszenierung der Vieldeutigkeit

Medientagebuch Der innere Film
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Nachdem der Todessturz des Jürgen W. Möllemann bekannt wurde, stellte jemand eine Frage, die im ersten Moment despektierlich und vielleicht sogar zynisch klang: Gibt es Bilder? Nein, es gab diese Bilder nicht. Weshalb sich alle Fernsehsender, die sich nach Marl in Westfalen aufmachten, mit Auskünften von Augenzeugen bescheiden mussten. Diese Auskünfte sind nicht nur durch die subjektive Färbung bestimmt, durch die das eine Detail stärker als das andere hervortritt. Sie enthalten oft auch Beifügungen, die dem Erzählten für den Erzähler einen Sinn geben sollen. Oder sie mutieren ungewollt zu Bekundungen, mit denen der Erzähler seinem Zuhörer vor Ort und der medial vermehrten Masse zeigen will, was er vom Vorgang und dem an ihm Betei