Momentaufnahmen für Skeptiker

SARAJEVO (I) Im siebten Jahr nach dem Krieg hat sich der Vorrat an Trost und Hoffnung verbraucht
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Welche Saite anschlagen für einen Sarajevo-Text im Herbst 2002? Noch einmal die düstere, die nicht genug bekommt vom Grauen? Ist es besser, sich mit den Lügen zu befassen, mit den wechselnden Bündnissen, unterschiedlichen Interessen von Gruppen und Großmächten und deren propagandistischer Vernebelung? Oder soll es der aufmunternde Ton der internationalen Helfer und Macher sein, die meinen, man müsse dort einfach die Ärmel hochkrempeln und nicht zurückschauen? Denn der Krieg ist schließlich seit sieben Jahren vorbei.

Der Krieg ist vorbei, und jetzt wird in vollem Ausmaß erkennbar, wie viel in ihm unwiederbringlich zerstört wurde.

Seit zwölf Jahren sind wir Zuschauer, Voyeure ohne Lust, Zeugen, die sich wegdrehen, nur aus Augenwi