NATO-Norderweiterung: Basar der Aversionen

Türkei Ankaras Vorbehalte gegen eine NATO-Norderweiterung sind überwindbar, aber alles andere als taktischer Natur
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 22/2022
Kurden in Frankreich demonstrieren gegen die türkischen Angriffe in Syrien und dem Irak
Kurden in Frankreich demonstrieren gegen die türkischen Angriffe in Syrien und dem Irak

Foto: Alain Pitton/Zuma Press/Imago Images

Für die westlichen Länder reißen unerwünschte Erfahrungen nicht ab. Derzeit beharrt Präsident Recep Tayyip Erdoğan auf seinem Einspruch gegen einen NATO-Beitritt Finnlands und Schwedens. Die beiden skandinavischen Staaten seien „ein Gästehaus für terroristische Organisationen“, ein Vorwurf, der sich auf Vertreter der Kurdischen Arbeiterpartei (PKK) wie auf Sympathisanten des in die USA emigrierten Geistlichen Fethullah Gülen bezieht, 2016 mutmaßlich Urheber eines Putschversuchs gegen Erdoğan.

Tatsächlich weigern sich Finnland und Schweden seit Jahren, Auslieferungsersuchen der Türkei gegenüber Gülen-Anhängern nachzukommen, die Ankara für „terroristisch“ hält. Formal ist dies der