Nicht mehr frei

Umwertung Ein Jahr nach der Eröffnung wird das Danziger Weltkriegsmuseum auf patriotische Linie gebracht
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 19/2018
Auch diese Besucherin hat ihre Museumstour in 14 Metern Tiefe begonnen
Auch diese Besucherin hat ihre Museumstour in 14 Metern Tiefe begonnen

Foto: Wojtek Radwanski/AFP/Getty Images

Herta* führt Danzig-Besucher durch das vor einem Jahr eröffnete Museum des Zweiten Weltkriegs. Sie ist stolz auf diesen Ort der Erinnerung in ihrer Stadt, die sie bei Spazier- und Rundgängen den Touristen erklärt. Wer Danzig besuche, dem solle klarwerden: Es war hier an der Weichselmündung, wo am 1. September 1939 die ersten Schüsse des Zweiten Weltkriegs abgefeuert wurden. Um das immer wieder ins Bewusstsein zu bringen, sei sie auch Guide im Weltkriegsmuseum, doch seit eine neue Direktion das Ruder übernommen habe, empfinde sie die Atmosphäre dort als verdorben.

Schon der Geburtstag war ein Politikum: Die Museumsleitung feierte ihn am 6. April, genau ein Jahr nachdem das Museum über den Weltkrieg mit dem geplanten Museum der Westerplatte, quasi