Pastell, grell

Bruchstelle Am Rand von Disney World erkundet Sean Baker in „The Florida Project“ einen amerikanischen Unort
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 11/2018

Es gibt Bundesstaaten, die im US-amerikanischen Kino nicht gut wegkommen. Einige im Süden, kaum einer im Norden; die große Mitte ist ambivalent und Texas, Staat des Lone Star und des larger than life, ohnehin. Wo aber keine Ambivalenz gefragt ist, oder: Ambivalenz nur in Bezug auf die Frage, wie man sich mit der Hässlichkeit einrichtet, fällt die Wahl gerne auf New Jersey. Oder auf Florida.

In der Topologie des Scheiterns, die im Autoren- und Independent-Kino der USA ziemlich weit ausdifferenziert worden ist, besetzen die beiden Staaten unterschiedliche Koordinaten. New Jersey: Wenn die Glücksversprechen sich bereits erledigt haben und die Welt nur noch aus ein paar Orten und Routinen besteht. Florida: Wenn das Versprechen noch nicht ganz durch ist und auch das Gl