Wie erreicht man gleiche Chancen von Migranten und Herkunftsdeutschen in der Arbeitswelt? Die Soziologin Necla Kelek hat eine Quote für Migranten in deutschen Betrieben vorgeschlagen. Sie hat recht, wenn sie kritisiert, dass in vielen Berufen Migranten deutlich unterrepräsentiert sind. Eine Quote könnte gerade im öffentlichen Sektor wirken - Kelek nennt Schulen, Kindergärten und Polizei. Doch abgesehen von gesetzgeberischen Hürden, gibt es dagegen noch andere Vorbehalte - wenn wir uns an die Debatten um die Frauenquote erinnern: Wer wollte schon als "Quotenfrau" etikettiert werden? Das gehässige Wort unterstellte, einen Job nicht aufgrund der Qualifikation, sondern lediglich über die Quote erlangt zu haben. Trotz erwartbarer Schmähungen dieser Art wäre eine Quote für Migranten ein gutes Signal, aber allein damit wäre es nicht getan. Den überdurchschnittlich vielen Jugendlichen mit Migrationshintergrund, die die Schule ohne oder nur mit Hauptschulabschluss verlassen, hilft eine Quotenregelung nicht. Selbst für eine Erzieher-Ausbildung braucht man heute Abitur. Daher müssen Migranten bereits in der Schule gezielt gefördert werden, damit sie - Quote hin oder her - auf dem Arbeitsmarkt überhaupt Chancen haben.
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