Rechte Täter, aber keine rechte Tat?

Skinheads in Schleswig-Holstein Nach dem Urteil in einem Obdachlosenmord-Prozess in Flensburg werden Fragen laut, ob das Problem überhaupt ausreichend erkannt ist
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»Von einem rechtsradikalen Hintergrund der Tat wird nicht ausgegangen.« - Dieser Satz ist seit Jahren in dieser oder anderer Form oftmals das beschwichtigende Standard-Ende von Polizeimeldungen, wenn Kriminalabteilungen nach offensichtlich rassistischen oder rechtsextrem motivierten Tathergängen zu ermitteln beginnen. Wie beschwichtigend es sein kann, zeigt ein Urteil, das vorige Woche am Landgericht Flensburg gegen zwei junge Skinheads ergangen ist, die vor gut einem Jahr in Schleswig einen 45-Jährigen Kölner zu Tode getreten hatten. Ermittler wie Richter sind nämlich trotz gegenteiliger Anhaltspunkte niemals von rechtsradikalen Motiven der Täter ausgegangen. Das Urteil hat inzwischen ein politisches Nachspiel in Kiel. Es wirft Licht auf eine rechtsextre