Rechter Terror, Tiefer Staat

NSU-Skandal Stefan Aust und Dirk Laabs haben eine 800 Seiten starke Chronik des Versagens vorgelegt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 22/2014

Wäre dies ein Kriminalroman, sagen wir von einem deutschen Leonardo Sciascia, man würde ihn wohl dafür kritisieren, zu dick aufgetragen zu haben. Ein „Tiefer Staat“, in dem Ex-Nazis ausgerechnet im Verfassungsschutz eine Organisation innerhalb der Organisation errichten können. Eine untergehende DDR, in der möglicherweise von der Staatssicherheit die wachsende Bewegung der Nazi-Skins als „stille Reserve“ gegen Bürgerrechtler und Linke benutzt wurde. Eine „Wiedervereinigung“, in der ein ökonomisches und soziales Vakuum entstand, das die neuen Nazis leicht füllen konnten, in dem genügend Kinder aus kaputten Verhältnissen und mit krimineller Energie zu Totschlägern und Mördern werden und in dem Sta