Schießen und weinen

Selbstkritik Michael Warschawskis Band "An der Grenze" definiert jüdische Identität als Grenzgängerei und Solidarität mit den Unterdrückten
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Der jüdische Israeli Michael Warschawski versteht sich als Grenzaktivist, als Grenzüberschreiter ebenso wie als Grenzenbewahrer. Warschawski wurde 1949 in Straßburg als Sohn eines Rabbiners geboren, 1965 ging er nach Jerusalem, um dort Talmud zu studieren - und in der Folgezeit, etwa unter dem Eindruck des 6-Tage-Kriegs im Juni 1967, entwickelte sich seine Kritik und sein Widerstand gegen das, was er im eigenen Land als kolonialistisches Verhalten bezeichnet. Sein Buch An der Grenze ist entlang des eigenen Lebens geschrieben, ohne damit eine Autobiografie zu sein; vielmehr geht es vor allem darum, die Geschichte und Gegenwart Israels aus der Sicht eines leidenschaftlich engagierten und dabei höchst unorthodoxen linken Aktivisten zu beschreiben.

Frieden ist nicht als Tre