Schöne Schirmherrschaft

Hochkultur Ganz Italien von Barbaren beherrscht? Nein, ein Örtchen in der Toskana leistet Widerstand. Notizen vom Festival Cantiere Internazionale d’Arte
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Kürzlich entwarf der sizilianische Autor Andrea Camilleri in Lettre international eine Charakteristik des Homo Berlusconensis. Vertreter dieses Typus, dem Camilleri etwa 25 bis 30 Prozent der Italiener zurechnet, seien, gleich der in Sizilien allbekannten Krippenfigur des „erschrockenen Schäfers“, entweder erstarrt vor Schreck oder, gleich der des „schlafenden Hirten“, in glückseligen Schlummer verfallen. Ein Drittel der Nation im Zustand der Agonie? Oder steht es noch schlimmer? Im Juli verkündete der Spiegel schlicht den „Niedergang des schönsten Landes des Welt“; Italien sei zur 150-Jahr-Feier der Republik tief gespalten und hoch verschuldet und verschleudere sein kulturelles Erbe.

Mittendrin, zwischen Trasimener See und Monte