Schweizer durch und durch

Christoph Blocher Der Vorsitzende der Volkspartei verliert bei der Nationalratswahl an Zuspruch. Für den Bundesrat in Bern ist der Rechtspopulist schon lange nicht mehr tragbar
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Es war gelinde gesagt ein unerwartetes Ergebnis, das am Wochenende bei den Schweizer Parlamentswahlen aufmerken ließ. Die Stimmenverluste von 3,6 Prozent für Christoph Blochers Volkspartei (SVP) fielen deutlicher aus als in den Prognosen angenommen. Allerdings interessierte dieses Votum eine Mehrheit der Schweizer nicht über Gebühr. Wie seit 1975 üblich lag die Wahlbeteiligung auch diesmal unter 50 Prozent. 1995 sank sie auf den Tiefpunkt (42,5 Prozent), vor vier Jahren waren es 45,2 Prozent. Aber nicht nur die Wahlresonanz, auch eine eher minimale Sitzverschiebung in der sprichwörtlich stabilen, genauer gesagt: immobilen Schweiz, verweist auf politisches Desinteresse. An beidem – Wahlbeteiligung und Immobilität – hat sich auch am 23. Oktober