Die Automobil-Konzerne können sich wieder freuen. Am 1. März ging ein Audi A6 in Berlin-Friedrichshain in Flammen auf. Es war seit Mai 2007 der 292. Fall einer Serie von Auto-Brandstiftungen in Berlin. Zu vielen dieser Anschläge, vor allem auf teure Geschäftswagen, haben sich militante Linke bekannt. Sie seien ein Protest gegen die Sanierung von innerstädtischen Wohngebieten auf Kosten der Armen.
Das Kalkül: Wer seinen Firmenwagen in einem Bezirk nicht sicher abstellen kann, überlegt sich zweimal, ob er dorthin fährt oder gar zieht. Und ein angestecktes Auto ist immer auch ein Signal. "Wir sind noch da", schreit es aus den Flammen.
Den Aktivisten scheint allerdings noch nicht aufgefallen zu sein, dass in ihrem Handeln ein Widerspruch schwelt. Es ist ja nicht zu erwarten, dass gerade schrottreife Firmenwagen unersetzt bleiben, zumal diese meist gut versichert sind. Die erhöhte Nachfrage nach Neuwagen ist den Autokonzernen nur recht und die Versicherungen holen sich das Geld über ihre Prämien bei den Kunden wieder. Die legen deshalb vielleicht weniger aufs Sparbuch, aber das wünschen sich die Wirtschaftsverbände ja ohnehin seit langem.
Unverbesserlich Wohlmeinende könnten die Zündeleien nun als Beitrag der militanten Linken zur Rettung der Konjunktur verstehen. Dann allerdings sollten sich schnell deren Ziel-Marken ändern. Schließlich ist nicht jeder Autohersteller gleich schlecht dran.
Glaubt man der Webseite brennende-autos.de, die Polizeidaten als Quelle nutzt, war der Anschlag auf den Audi eine Ausnahme. Am häufigsten werden Mercedes-Limousinen angesteckt, gefolgt von Volkswagen und BMW. Erst dann kommen Fahrzeuge von Opel - was angesichts der Lage des Autobauers nun wirklich unverantwortlich ist.
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