Unähnlich und unglücklich

MEDIENTAGEBUCH Familienserien und Serienfamilien gestern und heute
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Fernseh-Erinnerungen funktionieren eigentümlich - oft kann man Figuren oder Handlungsdetails aus früher einmal Gesehenem kaum noch benennen oder gar beschreiben, und trotzdem weiß man eines noch sehr genau: Man hat geschaut, man war dabei. Wenn Dieter Wedel nun in seinem neuen Mehrteiler Die Affäre Semmeling auf Figuren zurückgreift, die er vor dreißig Jahren zum ersten Mal fürs Fernsehen in Szene setzte, dann trifft er den Kern dieser sentimentalen Gedächtnislosigkeit, indem er weniger an des Zuschauers Interesse für Fortsetzungen appelliert als vielmehr an seine Bindungsfähigkeit. Mehr als auf die Wiederbegegnung mit dem Ehepaar Semmeling - gespielt von den gleichen Schauspielern wie einst - und ihrem Sohn Siggi ist man auf das Erlebnis a