Vergessen in eigener Sache

Selbstkritik Alle machen mal Fehler, das ist normal. Aber wer aus Fehlern nicht lernt, hat keine Zukunft. Warum Politiker glauben, diese Regel gelte nicht für sie
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Warum fällt es Politikern schwer, Fehler einzugestehen? Aus demselben Grund zunächst wie jedermann: Es ist nicht angenehm. Und es drohen Sanktionen: Spott, Missachtung, materielle Haftung, im ärgsten Fall verliert man Freunde, Mitstreiter, gar seinen Job. Am besten rechnet man mit dem Schlimmsten und schweigt, solange es geht: Und wenn das nicht (mehr) geht, redet man die Sache klein.

So wie jüngst Ulla Schmidt, die rechtlich keinen Grund sah (und, wie sich inzwischen erwies, auch keinen hatte), sich etwas vorzuwerfen, und meinte, mit trotzigen Beharren durchzukommen. Sie kam nicht durch. Wer im legalen Rahmen handelt, kann seine moralische Autorität gleichwohl riskieren; das hätte sie wissen müssen, gerade als Politikerin. Dieser Fehler wog schwerer, als