In der Verurteilung des russischen Einmarsches in die Ukraine ist sich die Welt fast einig. Ein „Bruch des Völkerrechts“ sei nicht hinnehmbar, die „Souveränität und territoriale Integrität der Staaten“ müsse geachtet werden. Kommentatoren und Politiker sind überzeugt: Dieses Prinzip sichert Stabilität und Frieden auf der Welt. Fraglos ist der von Putin befohlene Überfall auf die Ukraine ein Verbrechen gegen die Menschen und eine Gefahr für den Frieden in der Welt überhaupt. Auf der anderen Seite stellt sich die Frage, ob das Paradigma der territorialen Integrität nicht so problematisch ist, dass es einen Vorwand für Aggressionen bieten kann. Selbst Putin stellt den Grundsatz ja nicht in Frage, er bestreitet „nur“ die Eigenständigkeit der Ukraine und behauptet, die souveränen Grenzen Russlands würden das ukrainische Gebiet zumindest teilweise umfassen.
Die Vorstellung von Gebilden mit einem fest definierten Territorium, das zu einem Staatsvolk oder einer Nation gehört, ist relativ neu. Die Staatsgrenzen, so klar sie auch in den Atlanten erscheinen mögen, sind politisch entstanden, sie sind mit den Landschaften und Regionen, in denen Bevölkerungsgruppen zu Hause sind, meist nicht deckungsgleich.
Sicherlich ist die Festlegung klarer territorialer Grenzen, auf die sich der Machtanspruch eines Staates beschränken soll, ein Versuch der internationalen Politik, Konflikte zu vermeiden, auch wenn er damit erkauft wird, dass Bevölkerungsgruppen gleichsam eingehegt werden. Es handelt sich im Idealfall um einen durchlässigen „Zaun“, der keinen stört.
Traditionen, Verwandtschaften und kulturelle Gemeinsamkeiten
Aber oft wird eben kräftig an ihm gerüttelt. Die Infragestellung der territorialen Integrität eines Staates bildet die günstige Gelegenheit für Machtpolitiker, die Bevölkerung für ihre Expansionspläne einzuspannen. Denn die Regionen, in denen diese Menschen beheimatet sind, halten sich nirgends auf der Welt an Staatsgrenzen.
Das Paradigma von der territorialen Integrität von Staatsgrenzen sollte deshalb ergänzt werden um ein Paradigma, das den historisch gewachsenen Regionen Rechnung trägt und die Bindungskräfte von Traditionen, Verwandtschaften und kulturellen Gemeinsamkeiten von Menschen nutzt.
Es ist ja schon bedenkenswert, dass in diesem Krieg von keiner Seite der internationalen Politik ernsthaft die Frage diskutiert wird, in welcher Beziehung zur übrigen Ukraine und zu Russland die Menschen auf der Krim oder im Donbass leben wollen, mit welcher Himmelsrichtung sie sich verbunden fühlen. Der Grund ist naheliegend: Die Antworten auf diese Fragen könnten mit dem Paradigma der territorialen Integrität in Konflikt stehen.
Komplexe staatliche Gebilde
Zwischen der staatlichen Zuordnung und der regionalen und ethnischen Verbundenheit von Menschen kann es also zu Verspannungen kommen, die gefährlich instrumentalisiert werden können. Wer nach einer Lösung sucht, sollte bedenken, dass die modernen staatlichen Gebilde zumeist weit größer und komplexer sind als die Regionen, in denen Menschen ihre Heimat haben. Das ist auch der Grund, warum Identifikation mit Staaten immer ideologisch gestützt werden muss.
Stabile Lösungen könnten gefunden werden, wenn Regionen wie dem Donbass und der Krim mehr Autonomie zugestanden würde, bei gleichzeitiger enger wirtschaftlicher und politischer Verflechtung in die angrenzenden Regionen und Staaten. Eine neue, friedliche Weltordnung wäre ein Netzwerk von verbundenen Regionen, die auf unterschiedliche Weise miteinander in wirtschaftliche, kulturelle und politische Bündnisse integriert sein könnten.
Kommentare 151
Wenn man von einem historisch veränderbaren Nationalstaatenverständnis ausgeht, versteht man nicht, wie das System Putin denkt. Ihm wird ja gerade von Historikern (Karl Schlögel habe ich mir angehört) ein bizzares Geschichtsverständnis vorgeworfen.
Die folgenden Zuschreibungen von böser Russe oder böser Ami (NATO/Westen) sind die üblichen Projektionen, ja nach Lieblingsfeindbild.
Will man die Verständnis des Denkens, was Putin motivieren könnte, etwas näher kommen, empfehle ich diesen weniger als 8 Minuten langen Radiobeitrag: Putins Mastermind: Iwan Iljin
Ergänzend dazu ist Synders Analyse ja zudem, dass es sich bei diesem angeblich auf Geschichte beziehenden Denken im System Putin in Wahrheit um einen ahistorischen Zusammenbruch der Geschichte, zu einer sich ewig und schicksalhaft, damit ahistorisch und unveränderbaren, Sicht handelt.
Natürlich ist auch das nur eine Komponente, aber da mein privater Hauptvorwurf an die heutige Zeit ist, dass sie jede Form vom Innerlichkeit sträflich vernachlässigt und notorisch innere Zusammenhänge über äußere Einflüsse erklären will, ist diese Wendung des Blicks ein wichtiger, weil eben vernachlässigter Baustein.
Vernachlässigt deshalb, weil man meint, so könne doch heute niemand mehr ernsthaft denken. Doch das Ewigkeitsdenken ist Teil faschistischer Sichtweisen und Faschismus kennt als Ziel nur den ewigen Kampf.
Ob göttliche Vorsehung, great again oder eben der aktuelle Aufguss. Der Punkt ist, dass noch an den Kernthesen die Udo Marquardt hier heraus arbeitet, etwas dran ist, so verrückt sie klingen mögen, es sind alles mehr oder weniger gelungene Versionen einer Ahnung einer inneren Einheit.
Die Einheit des Faschismus ist misslungen, weil die auf Zerstörung beruht - alles wird kaputt gekloppt, dann ist alles eins - doch vermutlich sind die Einheitsvisionen der echten Mystik vollkommen korrekt, nur der Weg sie in dieser Welt zu leben ist nicht leicht.
Will sagen, das Spektrum der Innerlichkeit ist extrem breit und wir kennen sehr wenig davon, aktuell oft nur unsere funktionalistische Version, die oft kaum über ein besseres Reiz-Reaktionsschema hinaus kommt.
das "innere" muß nach außen, objektiviert werden, zugänglich gemacht werden.
seine innere wirk-macht muß ins licht. dort kann seine konsequenz be-urteilt werden.
Alle Nationen sind doch schon wirtschaftlich, kulturell so verflochten, dass heiße Kriege nicht mehr möglich erscheinen und doch wird ein heißer Krieg geführt und leitet so eine selbstzerstörerische Kettenreaktion, um den gesamten Erdball ein.
Da wo du hingehörst ist deine fixe reife Lebenszeit und ich ich mach Unsinn mit und in der Zeit, wo ich nicht hingehöre. Hierbei lerne zu hassen, denn im Hass erarbeitet man sich eine Blockade, die anderes denkbare, wie auch anderes Fremdbeeinflussen nicht mehr möglich macht und so Gedankencluster in uns verhärtet werden, zu neuer möglicher Gewaltausübungen in kommunikativer wie auch körperlicher Art und alle gutgemeinte Vorschläge ins Nichts ausrangiert werden.
Schon läuft Krieg in den verschiedensten Formen und Lieferketten im ökonomischen Sinngehalt von befriedeter Kultur können dies auch nicht verhindern.
zum beitrags-text:
das ist eine geo-politisch-verkürzte sicht.
es geht nicht um "regionen", sondern um die mitbestimmende teil-habe von menschen,
die irgendwo leben müssen und das möglichst verträglich.
das verträgliche muß ausgehandeltwerden, nicht diktiert, nicht zwangs-weise einem
sakro-sankten narrativ folgen, daß einige für verbindlich und identitäts-verbürgend halten.
und gegebenenfalls mit gewalt und mord durchsetzen (wenn man sie läßt).
Krim oder im Donbass...? Stand ... steht hier nie auf der Agenda. Heute begründet man das so, dass man ja keine Informationen aus diesen Regionen mehr bekomme. Derweil ... hätte man 7 Jahre schon Hilfsorganisationen (https://www.zukunftdonbass.org ...) befragen können, was da eigentlich los ist. Wer hatte da (kein) Interesse?
Die jetzt mit ihren Ukrainefähnchen "Stop Putin" winken, haben 7 Jahre lang "Stop Asow" verhindert.
Vom Autoren sind schon viele bedenkenswerte Artikel geschrieben worden. Auch das Thema des obigen Textes lädt ein, darüber nachzudenken. Wenn dann allerdings der erste Satz lautet,
"In der Verurteilung des russischen Einmarsches in die Ukraine ist sich die Welt fast einig.",
kommen mir doch Zweifel bezüglich der Objektivität des Geschriebenen. Welche Welt ist hier gemeint. In der UNO-Vollversammlung haben sich Vertreter von weit über der Hälfte der Weltbevölkerung entweder gegen Sanktionen entschieden, sich der Stimme enthalten oder sind erst gar nicht erschienen. Diese wirklich neue Realität findet sich im Text nicht wieder.
Wenn es dann weiter heißt,
"Selbst Putin stellt den Grundsatz ja nicht in Frage, er bestreitet „nur“ die Eigenständigkeit der Ukraine und behauptet, die souveränen Grenzen Russlands würden das ukrainische Gebiet zumindest teilweise umfassen.",
muss man doch fragen, welche Quellen der Autor für diese Behauptungen anführen kann.
Pat Buchanan, der sicher nicht als Russland oder Putin-Freund bezeichnet werden kann, schrieb gestern in seinem Artikel "Is There a Peace Deal Putin and Zelensky Can Accept?":
"In einem Interview mit Reuters machte Dmitri Peskow, seit Jahrzehnten Sprecher des russischen Präsidenten Wladimir Putin, ein verblüffendes Angebot. Moskau könne den Ukraine-Krieg sofort beenden, so Peskow, wenn vier Bedingungen erfüllt würden.
Die Ukraine sollte alle Militäraktionen einstellen, die Krim als Teil Russlands anerkennen, die Unabhängigkeit der Separatistenenklaven Luhansk und Donezk akzeptieren und eine verfassungsmäßige Verpflichtung zur "Neutralität" erlassen, die einen NATO-Beitritt der Ukraine ausschließen würde.
Wenn dies geschehe, so Peskow, werde der Krieg "in einem Augenblick aufhören".
Da dies die Situation in der Ukraine auf den "Status quo ante" zurückführen würde, der vor Putins Invasion bestand, schien Peskows Angebot nicht glaubwürdig zu sein."
Trotzdem heißt es im Text weiter: "Was Luhansk, Donezk und die Krim betrifft, so sagte Zelensky: "Wir können diskutieren und einen Kompromiss finden, wie diese Gebiete weiterleben werden.""
Ob sich Selensky wirklich dazu entschließen kann und bei Strafe seiner Ermordung durch Rechtsnationalisten auch darf, wird man sehen. Einen sehr guten Artikel hat dazu Rolo Slavski "Draining the Ukrainian Political Swamp" geschrieben. Darin werden die internen Machtkämpfe der Oligarchen der Ukraine protokolliert. Während es bis 2004 der galizische Teil keinen Einfluss hatte, änderte sich dies unter Yushenko mit der Übernahme von Rechtsnationalisten in den Sicherheitsapparat. Auch sein Nachfolger Yanukovich änderte daran nichts, weil beide versuchten, die Nationalisten zu benutzen, um die große Mehrheit der Ukrainer "zu erschrecken und einzuschüchtern". Für beide Präsidenten ging das gründlich schief. Bevor man also in der Ukraine über neue Konzepte für Regionen nachdenken kann, sollte erst einmal die Sicherheit und Unabhängigkeit von gewählten Präsidenten und anderen Volksvertretern gewährleistet sein. Von der Opposition ganz zu schweigen.
"das "innere" muß nach außen, objektiviert werden, zugänglich gemacht werden.
seine innere wirk-macht muß ins licht. dort kann seine konsequenz be-urteilt werden"
So stellen wir uns das heute vor. Man erklärt, wie das Innere funktioniert, sagt kurz "Aha" und ab da kann man zur Not bei wiki nachlesen, wie es ist.
Seit knapp 130 Jahren stehen dem Freuds Erkenntnisse über das Unbewusste im Weg, das nur in einem stark erweiterten Sinn ein Faktenwissen ist. Der Punkt ist, dass man sich dieses Wissen aneignen kann, ohne dabei das Empfinden zu haben, es hätte irgendwas mit dem eigenen Leben zu tun und genau das ist ein Ergebnis der vielen Abwehrmechanismen des Unbewussten.
Linke behaupten im Grunde das gleiche, nur bezogen auf den Kleinbürger, der eben nicht merkt, dass er dem System dient. Aus ideologischen und wiederum unbewussten Gründen muss hier nun aber jede alternative Version des Unbewussten, aus Psychoanalyse oder Philosophie weggebissen werden (da ist es dann herrschaftsstabilisierend), das kannst Du hier immer wieder lesen.
"Hierbei lerne zu hassen, denn im Hass erarbeitet man sich eine Blockade, die anderes denkbare, wie auch anderes Fremdbeeinflussen nicht mehr möglich macht und so Gedankencluster in uns verhärtet werden, zu neuer möglicher Gewaltausübungen in kommunikativer wie auch körperlicher Art und alle gutgemeinte Vorschläge ins Nichts ausrangiert werden."
Das ist ja eine Quelle des Faschismus. Hass ist die eine Hälfte, er gehört zum Neid. Neid ist die Sehnsucht etwas zu bestizen, in dem Wissen, dass man es nicht bekommen wird. Die reife, aber schmerzliche Reaktion, die nur ein reifes Ich leisten kann, ist Trauer (nicht Selbstmitleid). Die unreife Reaktion ist Hass und der Wunsch zu zerstören. So ist die Einheit wieder hergestellt: Was ich nicht haben kann, soll und wird auch kein anderer haben.
>>Die Staatsgrenzen, so klar sie auch in den Atlanten erscheinen mögen, sind politisch entstanden, sie sind mit den Landschaften und Regionen, in denen Bevölkerungsgruppen zu Hause sind, meist nicht deckungsgleich.<<
Und sie sind oft das Ergebnis von Kriegen. Hätte das „Deutsche Reich“ den 1. Weltkrieg gewonnen, so stünde heute ausser Frage, dass Elsass/Lothringen dem Staat „Deutschland“ gehört. Die Bewohner der Region wurden, soweit mir bekannt, nie gefragt. Ähnlich in Südtirol: Italien oder Österreich?
Das sogenannte „Völkerrecht“ sollte realistisch „Staatenrecht“ genannt werden, denn es regelt kein Recht der Völker, sondern der Staaten bzw. ihrer Regierungen über ihr Territorium.
Stellen wir uns mal vor, der schweizer Bundesrat würde entscheiden, dass Deutsch die einzig gültige Amts- und Unterrichtssprache in der Schweiz sein solle.* Was wäre dann los? Die Kantone können friedlich zusammenleben weil sie über ihre Angelegenheiten selbst entscheiden.
Kann man darüber nachdenken, dass die Welt friedlicher sein könnte wenn sie aus Kantonen bestünde, die ihre inneren Angelegenheiten per Abstimmung selber regeln? Wozu natürlich auch die Möglichkeit gehören würde, zwecks Rationalisierung bestimmter Abläufe ein überregionales Verwaltungsgebiet zu bilden?
*Man kann sich so ein autoritäres Durchgreifen des schweizer Bundesrates gar nicht vorstellen, gell?
weder steht freud dem "im weg" noch ist eine fehl-gehende psa der maß-stab !
machs Dir nicht zu einfach, junge !
die psa- kur ist eine selbst-findung, mit kenntnis aller besonderheiten
des scheinbar "inneren", das vom "außen" kommt( angebote und restriktionen)
und von einem spezifischen, persönlichem verarbeitungs-prozeß zeugt,
der allen menschen aufgegeben ist.
>>Die Staatsgrenzen, so klar sie auch in den Atlanten erscheinen mögen, sind politisch entstanden, sie sind mit den Landschaften und Regionen, in denen Bevölkerungsgruppen zu Hause sind, meist nicht deckungsgleich.<<
"Und sie sind oft das Ergebnis von Kriegen. Hätte das „Deutsche Reich“ den 1. Weltkrieg gewonnen, so stünde heute ausser Frage, dass Elsass/Lothringen dem Staat „Deutschland“ gehört. Die Bewohner der Region wurden, soweit mir bekannt, nie gefragt. Ähnlich in Südtirol: Italien oder Österreich?"
Die Frage ist aber, ob das alles folgenlos einfach so der Fall ist und nun einfach nur die Atlanten neu gedruckt werden müssen.
Die in linken Kreisen phobisch gemiedene (oft auf die Klasse verkürzte) Frage nach der Identität umfasst natürlich auch in einem gewissen Umfang die nationale Identität:
„Vamik Volkan (1999) hat dargelegt, wie nationale Identität schon früh in die individuelle Ich-Identität durch Sprache, Kunst, Sitten und Gebräuche, Speisen und vor allem transgenerationale Weitergabe von Narrativen historischer Triumphe und Traumata als Teil eines gemeinsamen Kulturguts eingewoben wird. Die individuelle Vielfalt der Menschen, die sich im Umfeld des Kindes und jungen Erwachsenen bewegen und die durch gemeinsame kulturelle Traditionen verbunden sind, trägt so zur Stärkung der Ich-Identität bei: Die Beziehung zu unterschiedlichsten Objekten lässt unterschiedlichste Selbstrepräsentanzen entstehen, die über gemeinsame Merkmale verbunden sind und die im Zuge der Entwicklung von der paranoid-schizoiden zur depressiven Position integriert werden müssen.“ (Otto F. Kernberg, Liebe und Aggression, Schattauer 2014, S. 330)
Und nicht zu vergessen: Dies. Der 'Unsinn' liest sich heute wieder anders.
eine "kantonalisierung" ist da nicht die lösung, wo identitäten nicht vorgegeben sind
(d.h.: meist) in ethnischen, religiösen,kulturellen misch-gebieten,
in allen zonen/habitaten die zu- und ab-wanderung haben, in entwicklung begriffen sind
(die meisten).
"machs Dir nicht zu einfach, junge !"
Wir müssen nur noch herausfinden, wer von uns es sich zu einfach macht. ;-)
in zeiten von binnen-wanderung und ein-, ab-wanderung schafft die
unveräußerliche, rechtlich einklagbare, obrigkeitlich zugesprochene
wahl-stimme : heimat.....
auf papp-kameraden herum-ballern machts schon einfacher...
Die Definition von Nationalität und Staats-Zugehörigkeit wird in der Realität auch durch Migation und persönliche Freundschaften und Beziehungen in Frage gestellt. Dieses wird ja auch im Donbass wie in der Ukraine deutlich.
In der EU gibt es zahlreiche Migranten, die mehr oder weniger sowohl ihrem Herkunftsland wie ihrem Aufenthaltsland verbunden sind.
Und auch ich fühle mich durch enge persönliche Freundschaften einigen Ländern besonders verbunden.
Sicher, Freiheit ist es extrem hohes Gut - darum finde ich es so lächerlich, dass sich die erklärten Freiheitskämpfer von eben (gegen die ach so grausame Coronadiktatur), Preisklasse Augstein, nun darin gefallen, zu sagen: 'Wehrt euch nicht, dann tut's auch nicht so weh' - aber macht es die anderen Punkte null und nichtig?
„Zahlreiche Faktoren, ob einzeln oder in Verbindung miteinander wirksamen, können den Wechsel einer herrschenden gesellschaftlichen oder politischen Ideologie in Richtung eines paranoiden Fundamentalismus beschleunigen, insbesondere in einer Kultur in der es eine große Bereitschaft für Rassismus und kriegerische religiöse Auseinandersetzungen gibt. Zu diesen Faktoren gehören schwere gesellschaftliche Traumata, wie z.B. die Niederlage in einem Krieg oder der Verlust nationaler Territorien, wirtschaftliche Krisen, die Bedrohung durch feindliche Gruppierungen im Innern oder durch äußere Feinde, die Zugehörigkeit zu einer sozial benachteiligten oder unterdrückten Klasse. All diese Bedingungen können die Regression der Gruppe zu einem gewalttätigen Mob oder einer Massenbewegung machen.
Zusammenfassend können wir festhalten: Zu den vielen verschiedenen Faktoren, die die massive Regression einer Bevölkerungsgruppe auslösen können und gesellschaftlich sanktionierte Gewalt sowie den Zusammenbruch aller bislang gültigen Moralvorstellungen und zivilisierten menschlichen Umgangsformen nach sich ziehen, gehören
- unverarbeitete soziale Traumata,
- fundamentalistische Ideologien,
- primitive, insbesondere maligne narzisstische Führung,
- eine effiziente, rigide Bürokratie sowie die durch eine Finanzkrise oder gesellschaftliche Revolution hervorgerufene Auflösung herkömmlicher gesellschaftlicher Strukturen und der damit verbundenen Aufgabensysteme.
Bracher (1982) hat dargelegt, dass staatliche Kontrolle der Wirtschaft, der Streitkräfte und insbesondere der Medien, die Machtübernahme durch eine totalitäre Führung zusätzlich fördert.“ (Otto F. Kernberg, Liebe und Aggression, Schattauer 2014, S. 331)
"auf papp-kameraden herum-ballern machts schon einfacher..."
Welche wären das? Kritik ist ja in Ordnung, aber sie sollte auch begründet sein.
man entzieht den menschen den boden unter den füßen,
das was heimat sein könnte,
dadurch, daß man ihnen ihre rechte auf mit-bestimmung vor-enthält oder einschränkt,
ihnen ihre selbstwirksamkeit abspricht und verkrüppelt, sie unter allein-geltende narrative
zwingt.
Meine Fresse. Kaum marschiert Russland in die Ukraine ein, gibt's auch schon eine Alternative zur territorialen Integrität.
Hach, Innovation!
siehe oben:
wer sagt und beläßt es bei "aha" ?
warum sollte freud(wo irgendwas tobt,soll "ich"werden)
der erfinder der hebammenkunst für ungeklärte "seelische" prozesse,
an schmerzen, gefühlen, empfindlichkeiten vorbei-gehen,
oder einen emotions-losen blick präferieren ?
nur weil er den verstand/die vernunft/die selbst-aufklärung zum zuge kommen läßt ?
Da staunt der Fachmann und der Laie wundert sich.
"Ist die „territoriale Integrität eines Staates“ wirklich alternativlos?"
Nein, ist sie nicht. Wir in dem EU-Europa versuchen diese nationale Zentriertheit aufzulösen. Und das aus gutem Grund. Das Europa der Geschichte war fast immer irgendwo im Kriegszustand, ein extrem gefährlicher und aggressiver Platz. Die Grenzen der Länder und Fuerstentuemer wurden trotz vieler Gemeinsamkeiten mit dem Nachbar, immer infrage gestellt und dann hat man dem Kerl auf der anderen Seite einfach so mal den Kopf eingeschlagen nur um den Grenzstein etwas weiter setzen zu können.
Deswegen die EU. Sie ist das wohl weltweit größte Experimentierlabor für das Zusammenleben von Nationen. Ich bin überzeugt, dass die EU aus allen Ländern ganz genau beobachtet wird und je nach politische Färbung und wirtschaftlichen Interessen, mit dem Wunsch nach Gelingen oder eben nicht. Das Brüssler Glaubenskredo die EU sei alternativlos ist natürlich falsch. Doch ein Versagen der EU würde zur Folge haben, dass die Grenzmauern wieder wachsen, die Unterschiede im Lebensstandard groß würden und irgendwann mal würde es wieder Krieg mit dem Nachbarn geben.
"nur weil er den verstand/die vernunft/die selbst-aufklärung zum zuge kommen läßt ?"
Kernbergs Antwort auf die Bemerkung "Die Stimme des Intellekts ist leise, aber sie ruht nicht, ehe sie sich Gehör verschafft hat. Am Ende, nach unzähligen oft wiederholten Abweisungen, findet sie es doch. Dies ist einer der wenigen Punkte, in denen man für die Zukunft der Menschheit optimistisch sein darf.“ (Freud)
aus "Die Zukunft einer Illusion" lautet: "Wenn das keine Illusion ist, weiß ich nicht, was eine Illusion ist" und führt weiter aus, dass Freud ganz im Gegensatz dazu, sich an anderen Stellen vollkommen klar darüber war.
freud verweigert sich dem trost-spenden.
und andere sollten sich darin auch nicht versuchen...
„In der Verurteilung des russischen Einmarsches in die Ukraine ist sich die Welt fast einig.“
Was heißt das eigentlich konkret?
Die UN-Vollversammlung hat den Angriff Russlands auf die Ukraine soeben mit großer Mehrheit verurteilt und Russland zum Ende seiner Aggression aufgefordert. 141 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen stimmten am 02.03.2022 in New York für eine entsprechende Resolution. 35 Länder enthielten sich, 5 lehnten den Beschluss ab.
Nur: Wie viele dieser Mitgliedsstaaten haben selbst eigentlich an der völkerrechtswidrigen Zerstörung Syriens mitgewirkt?
Zur Erinnerung
Für ihren Iraküberfall tat sich eine Coalition Of The Willing von 54 NATO- und Nicht-NATO-Staaten zusammen und für die Syrienzerstörung waren es ca. 120 Nationen der sogenannten Völkergemeinschaft von 193 Staaten, die Mitglieder der Vereinten Nationen (UNO) sind, die arabische Coalition von 36 Staaten eingerechnet.
So einfach ist das. Der sogenannte Zeitgeist bestimmt die Regeln. Schöngeistige Betrachtungen helfen da nicht weiter, weil sich die globalen, tatsächlichen Machthaber, auch Menschenrechtsverbrecher an Regelwerke nicht halten, sondern bestialische Durchsetzung der ausschließlich eigenen Interessen etabliert haben.
So lange ich lebe war für „werte“westliche Machthaber im Umgang mit z.B. Russland wichtig, sich das als Feind zu erhalten (man kann ja nie wissen, wozu das noch gut sein kann) und dafür gezielt Russlandphobie zu züchten ,die inzwischen haituell geworden ist.
Für diese pervertierte Politik pervertierter Politiker geben sie Billionen Gelder aus, zerstören sie ganze Nationen, predigen den Bürgerinnen und Bürgern Verzicht und Einschränkung und beschäftigen sie – wie auch dieser Autor – mit schöngeistigen Geschichten.
Dieselben, die heute Tarnkappenbomber einkaufen wollen morgen auch noch als Retter der Klimakrise dastehen. Immerhin gründete sich in Deutschland mal eine grüne Partei, wie sie sich nannte, und war schließlich doch nichts anderes als Kriegsschrittmacher. Die schrille Baerbock ist es noch immer.
"freud verweigert sich dem trost-spenden.
und andere sollten sich darin auch nicht versuchen..."
Du wirst noch mehr finden, sogar Fundamentaleres, aber es geht nicht darum irgendwo einen oder mehrere Fehler zu finden, sondern zu schauen, ob und was man heute noch begründet gebrauchen kann.
Die große Wende zur Objektbeziehungstheorie darf man nicht ignorieren.
meine flegel-gerechte antwort:
ALLE WAREN AN DER ZERSTÖRUNG SYRIENS BETEILIGT,
die assad und seine familie nicht ent-machtet de-militarisiert,
ent-nazifizieret haben !
Es gibt keine perfekten Lösungen bzgl. der Grenzen von Verwaltungseinheiten wie Städten, Bundesländern, Nationen, Staatenbünden, etc. Und sie können sich mit der Zeit ändern.
Wichtig wäre aus meiner Sicht einzig und alleine folgendes, was natürlich utopisch erscheint:
Das Gewaltmonopol, also v.a. der Besitz von Waffen, müsste bei der UNO liegen. Nationen und "Verteidigungsbündnisse" dürften keine eigenen Armeen und Waffen mehr besitzen, und natürlich auch sonst niemand (privat). Nur so könnten größere Gewaltexzesse und Kriege verhindert werden.
Sämtliche Waffen müssen konfisziert und weitgehend unschädlich gemacht werden.
Über die Zugehörigkeit zu Bundesländern, Nationen, Staatenbünden, etc. sollten international verbindliche Regeln festgelegt werden. Ich schlage vor, es müssen mindestens 1 Mio. Menschen betroffen sein und direkt darüber abstimmen. Die Wahlen müssten von UNO-Beobachtern überwacht und ausgezählt (!) werden. Es müsste mindestens eine Zwei-Drittel-Mehrheit für einen Änderungswunsch stimmen, und die Wahlbeteiligung müsste ebenfalls mindestens bei zwei Dritteln liegen.
Letztlich ist das alles nur denkbar mit einer Weltregierung.
Ach ja, natürlich sollte man dann noch die globale Rüstungsindustrie verstaatlichen und zu 99% abwickeln.
Wär aber schon auch irgendwie schade, wo wir doch grade so geile F-35-Kampfjets bekommen! Gibt's da eigentlich schon Merchandising-Artikel dazu? Vielleicht ein BRAVO-Star-Schnitt oder so was.
Ich möchte Ihnen gleichzeitig zustimmen und Sie kritisieren.
Ihre Ausführungen sind richtig. Wenn wir als Spezies aber nicht - gegen jede Erwartung - die Kurve bekommen zu einer "schöngeistigen" kollektiven Lebensweise, dann sind wir sowieso geliefert.
(Ein paar Jahre früher oder später, das ist dann nur noch offen.)
Auch Sie scheinen es noch nicht begriffen zu haben: Wir sind aktuell bereits geliefert.
Kein Mensch vermag die politisch/mediale Mörderbande zu stoppen. Haben Sie schon genügend Klopapier gehamstert oder wird Ihnen Herr Gauck im Zweifelsfalle etwas besorgen?
ich ignorier gar nix was weiterführt,
allerdings war meine wende-marke nicht kernberg,
sondern als ein in göttingen ein studium erleidender: schultz-hencke,
mit seinen aufräumereien in der psa aus den 30er jahren und ff.
daher auch meine laxheit/skepsis gegen ultimative konstruktionen
in den menschen-wissenschaften.
und die hoch-schätzung beobachtbarer praxen im privaten u n d öffentlichen leben...
Denken Sie wirklich, es sei so erstrebenswert, von Herrn Gauck etwas besorgt zu bekommen?
Ich für meinen Teil neige da zu anderen Prioritäten.
Viele hier haben es immer noch nicht begriffen. Wir befinden uns bereits im dritten Weltkrieg, der als Wirtschaftskrieg gegen Russland begonnen hat und sich ausweiten wird. Die Ukraine ist im Grunde ein Nebenkriegsschauplatz, dieser Krieg dürfte spätesten im Mai enden. Danach geht der große globale Krieg weiter, als weltweiter Wirtschaftskrieg, der immer mal wieder zu militärischen Ausbrüchen führen wird, mit Atomkriegsgefahr!
Letztlich ist dieser Krieg ein Weltordnungskrieg. 500 Jahre koloniale Ausbeutung und barbarischer Unterdrückung des "Restes der Welt" durch den Westen gehen zu Ende. Viele Staaten des Südens "dürsten nach Rache" für die Unterdrückung durch die "westliche Wertegemeinschaft".
Für Europa geht eine Wohlstandsperiode zu Ende. Schon jetzt gibt es leere Regale in Supermärkten und gigantische Benzinpreise. Es wird hierzulande, aber natürlich hauptsächlich übrigen Europa, zu sozialen Revolten kommen. Im Süden der Welt droht eine Hungernot. Wenn sich diese "Elenden der Erde" bewaffnen und nach Norden ziehen, dann droht Chaos.
Ich hoffe, ich irre mich!
»Für eine Welt der Regionen«
"Eine Welt der Regionen" ist nichts anderes als ein Euphemismus dafür, dass es mit der Zersplitterung weitergeht, nur in noch weitergehender Weise. Im Prinzip die Anerkennung, dass das Projekt der Internationalisierung als politisches Gegenstück zur wirtschaftlichen Globalisierung gescheitert ist.
Die Menschheit ist keine friedensfähige Spezies, der Krieg bleibt Vater aller Dinge.
:-)
"Auch Sie scheinen es noch nicht begriffen zu haben: Wir sind aktuell bereits geliefert."
Noch habe ich Strom, Heizung, Wasser und genug zu Essen zuhause. Sogar Internet.
Ich habe ja nicht gesagt, dass wir nun die Hände in den Schoß legen und uns Ukraine-Fahnen auf die Backen schminken sollen.
Oder wozu raten Sie - zu kollektivem Selbstmord?
Das wäre wenigstens stolzer als sich von Herrn Gauck etwas besorgen zu lassen...
An Deinen Befürchtungen ist wohl leider einiges dran.
Auch eine neue Ära der Ausbeutung der Welt, dieses Mal federführend durch China, ist allerdings keine gute Perspektive. Im Übrigen kann China sich nicht sicher sein, dass die USA keinen Atomkrieg anzetteln werden, wenn ihre Macht immer weiter erodiert.
Es braucht eine wirklich multipolare, friedliche neue Weltordnung. Ob die Menschheit das hinbekommt, werden wir (hoffentlich) erleben.
Die Wiederverwendung goutiere ich generös.
;-)
Soso, eine Welt der Regionen. Keine besonders neue Idee, sondern seit der Sesshaftwerdung (oder etwas später) Realität. Lediglich der Nationalstaat ist eine vergleichsweise neue Idee und ein Produkt der Französischen Revolution. Man sollte ihn vielleicht wieder abschaffen. Nur ändert das nicht viel. Grenzen werden immer gezogen werden, immer und immer wieder von Neuem.
Hier noch 1000 Jahre Europäische Geschichte, kompakt zusammen gefasst. Gegen das Vergessen unser eigenen Zivilisationsgeschichte.
Der Weltkonflikt kann nur gelößt werden, wenn der Westen in die Zweite Reihe zurückdrückt tritt und lernt mit den Nationen zu teilen, die er 500 Jahre lang ausgebeutet, unterdrückt hat, unter Einschluß zahlreicher Genozide (z.B. Ureinwohner Amerikas).
Da der Westen nicht klein beigeben will, wird der Konflikt mit Gewalt ausgetragen. Das ist so, weil der Mensch ein Mensch ist.
Es stehen uns harte Zeiten bevor!
Das ist natürlich richtig. Ich sehe aber auch wirtschaftlich keine Lösung, bei der jemand profitieren könnte - auch China nicht im Falle eines Auseinanderfallens in einen Ost- und Westblock. Und selbst wenn (mittel- bis langfristig), dann wäre das militärische Risiko extrem hoch.
Und die Situation ist aufgrund der Nuklearwaffen natürlich ganz anders als im WKII. Da konnten die USA profitieren, weil sich D, R, J, CN und die anderen Europäer und Asiaten gegenseitig dezimierten und wirtschaftlich zerstörten. Anschließend gab's natürlich jede Menge aufzubauen. So wird es sicher nicht mehr laufen.
Ich verstehe nicht ganz, was an dem Vorschlag so neu und hoffnungsvoll sein soll. Schließlich gibt es die vorgeschlagenen Autonomien in verschiedenen Formen, sowie Enklaven, Exklaven seit jeher. Mal mehr, mal weniger friedlich, vom Freistaat Bayern bis zur Westbank. Die sprichwörtliche Balkanisierung des Problems ist offenbar keine gute Lösung. Eher die Entwicklung großer Unionen, wie der EU, innerhalb dieser die nationalen Grenzen durchlässiger werden.
Die Geschichte der Menschheit besteht aus dem rise and fall of empires!
China ist die ältesten Zivilisation der Welt, die Wiege der Menschheit liegt in Asien. Europa, mit den US als Ableger, war nie Nabel der Welt.
Zu Asien gehört auch Indien. Diese Atommacht hat in der UN nicht gegen Russland gestimmt. Ebenso Indiens Feind, die Atommacht Pakistan. Südafrika, regiert vom ANC und ein relativ entwickeltes afrikanisches Land, stimmte auch nicht mit den Westen. Im Schatten des Ukrainekrieges wird der Iran wohl bald in den Besitz von Atomwaffen kommen, denn der Iran-Deal könnte scheitern.
Gerade hat das Parlament von Mexiko einen Brief an das EU- Parlament geschickt, indem die Arroganz des Westen kritisiert wird. Die US haben faktisch Venezuela, bisher mit Sanktionen belegt, anerkannt und wollen dort Öl kaufen um den Ölboykott gegen Russland "gegenzufinanzieren". Die Amis sind schlau, sie schießen sich nicht ins eigene Bein. Das überläßt man den Europäern.
Fürchte dich nicht vor der Herrschaft Asiens, das den nächsten Zyklus der Menschheitsgeschichte bestimmten wird, wenn die Welt nicht untergeht. Australien ist überschwemmt - Klimawandel - aber in Europa zählt nur noch Krieg und rassistischer Russenhaß.
Das sind deutliche Zeichen des kulturellen Verfalls! Der europäische Zyklus geht zu Ende, auch wenn dies Europa nicht gefällt. Umdenken ist angesagt!
Auch ja, die vielgepriesenen westlichen Werte sind nicht universell, sondern europäisch. Andere Kulturen und Länder haben andere Werte. Der Westen muß lernen dies zu respektieren!
Bisher war es in der Menschheitsgeschichte immer so, dass eine Großmacht von (mindestens) einer anderen abgelöst wurde - häufig nach großen Kriegen.
Das ist eigentlich keine Option mehr, es würde womöglich in den Dritten Weltkrieg und die totale Vernichtung führen!
Es muss eine enge Koordination unter mehreren Großmächten - oder viel besser: eine Weltregierung - zustandekommen.
Ob ich daran glaube? Eher nicht. Aber Not macht erfinderisch. Und ich sehe dazu wirklich keine Alternative.
Das ist wieder alles richtig. Aber der Rest der Welt darf den Westen auch nicht komplett (wirtschaftlich) zerstören und demütigen. Ansonsten wird das wohl ähnlich positive Entwicklungen zeitigen wie z.B. der Vertrag von Versailles...
Keine Sorge. Zumindest für ein Kalifat sollte es wohl reichen. ;)
Das Problem ist wieder der Westen selbst. Im Moment befindet sich der Westen in einen Zustand der Hysterie und eines Rausches der Selbstüberschätzung. Da merkt man, wenn man die Medien konsumiert. Leider bemerke ich nirgends Zeichen der Gegenwehr gegen diesen Wahn. Es könnte aber gut sein, daß in Frankreich bald wieder Gelbwestenproteste aufflammen. Davor hat man auch in Deutschland Angst und verspricht Abfederung der Kriegsfolgen.
Der Haß der "dritten Welt" existiert schon lange und ist, wie jeder Haß, irrational und teilweise barbarisch, wenn du an den islamistischen Terror denktst.
Ich habe ja auch keine Lösung. Eine Lösung könnte sein, im eigenen Laden zu widersprechen. Karl Liebknecht hatte recht, er zu Beginn des ersten Weltkrieges sagte:
"Der Hauptfeind steht im eigenen Land!"
Das könnte in der derzeitigen aufgeheizten Stimmung schon als Landesverrat verfolgt werden?
Europa kann nicht denken. Einzelne Personen schon - mit unterschiedlicher Qualität.
Mein Teilchen von Europa heißt Menschen und Kultur aus Asien willkommen - auf Augenhöhe. Als ich jung war, sagte ich gerne: "Mir ist egal, wer Chef unter mir ist." Das stimmt nicht mehr. Ich mag keine Chefs. Nur Partner. Aber Schwarmintelligenz ist verpönnt in dem Teil von Europa, den Sie Europa nennen - was leider falsch ist.
Post scriptum: ich weiß nicht, wen Sie ansprechen wollen. Bei denjenigen Menschen mit bereits offenen Herzen und Hirnen rennen Sie offene Türen ein. Die Anderen erreichen Sie nicht.
Wer und Was bleibt?
"Oder wozu raten Sie - zu kollektivem Selbstmord?"
Haben Sie vergessen, dass wir beide uns zur Revolution verabredet haben?
Das ist eigentlich keine Option mehr, es würde womöglich in den Dritten Weltkrieg und die totale Vernichtung führen!
Können Sie sich eigentlich nicht vorstellen, dass "totale Vernichtung" der Population Mensch von einem bestimmten Augenblick an, oder, um es mit dem bellizistischen Prediger Gauck zuz sagen, als Ultima Ratio auch eine Lösung sein kann? Ich bin mittlerweile so weit, auch solche Gedanken zu denken.
Das klingt doch schon viel besser. :-)
Ich denke, die Zeiten müssen wirtschaftlich noch deutlich schlimmer werden bis "der Westen" mehrheitlich seine von @LaPasionaria zurecht angeprangerte Selbstüberschätzung ablegt.
Es wird sich alles ändern. Fragt sich also "nur noch", was auf unser System folgt. Und was wir anstreben.
Natürlich ist bei so großen Veränderungen offen, wie alles ausgeht. Ich jedenfalls kann es nicht prognostizieren. Und glaube ehrlich gesagt auch nicht, dass irgendeine Großmacht einen Masterplan verfolgt und Zug um Zug abarbeitet. Die Herren Weltenlenker kochen letztlich auch immer noch mit Wasser.
"Können Sie sich eigentlich nicht vorstellen, dass "totale Vernichtung" der Population Mensch von einem bestimmten Augenblick an, oder, um es mit dem bellizistischen Prediger Gauck zuz sagen, als Ultima Ratio auch eine Lösung sein kann? Ich bin mittlerweile so weit, auch solche Gedanken zu denken."
Solche Gedanken helfen uns aber nicht weiter.
Ich habe oft auch kaum noch Hoffnung. Wenn der Abgrund aber nah genug und für jeden sichtbar ist, besteht möglicherweise die Chance auf einen kollektiven Bewusstseinssprung, ohne den unsere Spezies verloren ist. Ich weiß es doch auch nicht...
"Wer und Was bleibt."
Keine Ahnung und davon viel.
Wie man hier vorgehen könnte? Die westliche Moderne ist eine Zivilisation des Neides, der Konkurrenz, des Induvidualismus, aber auch des Haßes. Wenn man diese niederen Instinkte anspricht, werden die Leute vielleicht gegen die Kriegsfolgen rebellieren, dann könnte Chaos drohen. Davor haben die Herrschenden Angst, denn das bedeutet Kontrollverlust.
Meine Lösung: zurück zur Sippe :o)
Als Freier Radikaler bin ich bei diesem Thema an Ihrer Seite.
'Kontrolle' ist ein sehr wichtiger Begriff. Europäisches Denken und europäische Kultur ist von Kontrolle geprägt, dem vergeblichen Versuch, zu kontrollieren, was nicht zu kontrollieren geht: das Leben.
Einer Ex-Frau habe ich - lang nach der Trennung - mal gesagt, dass unsere fehlenden Übereinstimmungen Gemeinsames nicht wachsen ließ. Das - eigene - Leben zu verwalten ist etwas anderes als es zu leben.
Fremde Leben zur Nachahmung gibt es mehr als genug. Die Medien leben davon und tragen große Verantwortung dafür, dass keine Balance mehr besteht. Im Großen wie im Kleinen.
Meinetwegen, aber mit mindestens zehn Kilometer Abstand zueinander.
Toll, Ihr Link. Was früher das Reich der Mongolen war, ist 1825 Russ. Imperium.
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Warum haben die Kurden keinen eigenen Staat (mit Volk und umgrenztem Gebiet)?
Viele Grenzen im Nahen Osten zogen Franzosen und Briten mit dem Lineal. Sykes und Picot verteilen die arabische Welt. Die Kurden blieben außen vor.
https://www.3sat.de/dokumentation/geschichte/blutige-linien-106.html
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Über den EU-Ausschuss der Regionen. Weitere Annäherung dort, wo sich Kultur, Tradition, Küche, Gebräuche .... ähneln und sich gegenseitig bereichern:
Etwa Südbayern, Teile von Österreich, Italien, Alemanen gar, Südböhmen.
Guérots Vision einer EU als Republik. Zwei Kammern. Verfassung, Recht, Außen und Sicherheit, Klimaschutz, Energie, zwingend Soziales wie Arbeitsrechtliches. Das Subsidiäre bestimmen die zusammengewachsenen Regionen mit ihrer Bürgerschaft selbst.
https://www.europarl.europa.eu/factsheets/de/sheet/7/das-subsidiaritatsprinzip
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Warum Europa eine Republik werden muss! Eine politische Utopie von Ulrike Guérot
Beschreibung
Es ist Zeit, Europa neu zu denken. Weg mit der Brüsseler Trilogie aus Rat, Kommission und Parlament! Die Nationalstaaten pervertieren die europäische Idee und spielen Europas Bürger gegeneinander aus. Europa muss aber heißen: Alle europäischen Bürger haben gleiche politische Rechte. Vernetzt die europäischen Regionen! Schafft ein gemeinsames republikanisches Dach! Wählt einen europäischen Parlamentarismus, der dem Grundsatz der Gewaltenteilung genügt! Dieser Text ist ein utopisches Experiment. Res publica bedeutet Gemeinwohl - daran fehlt es in der EU heute am meisten. Die Idee der Republik ist von Aristoteles bis Kant das normale Verfassungsprinzip für politische Gemeinwesen. Wenden wir es doch einmal auf Europa an. Bauen wir Europa neu, damit sich die Geschichte der Nationalismen nicht wiederholt. Damit Europa in der Welt von morgen nicht untergeht, sondern zur Avantgarde auf dem Weg in eine Weltbürgerunion wird.
Piper
"daher auch meine laxheit/skepsis gegen ultimative konstruktionen
in den menschen-wissenschaften.
und die hoch-schätzung beobachtbarer praxen im privaten u n d öffentlichen leben..."
Ich habe den gleichen Ansatz. Kernberg zeichnet sich neben seiner theoretischen Arbeit dadurch aus, dass er Krankheitsbilder praktisch erreicht hat, die man bis dahin als unerreichbar betrachtete, vor allem das Gesamtgebiet der schweren Persönlichkeitsstörungen.
Vor allem über den Mechanismus der Massenregressionen kann man von diesen ausgehend auch viel über die (regredierten) Normalpsychologie ableiten, was uns direkt auf unser aktuelles Lieblingsgebiet führt.
D e r M e n s c h - weder im Familienverband noch als Sippschaft, weder als Interessengemeinschaft noch als Staat, weder als Individuum noch als Gruppenangehöriger - hat immer A n s p r u c h und I m a g i n a t i o n , ohne geht nichts! Wenn das nur in die richtige Richtung, nämlich in ein erspriessliches Zusammenleben, abzielen würde...
Aber nein: Anspruch und Imagination sind immer nur materieller Art - mehr! - das auch! - noch dies! - und wenn nicht ich - wer dann? - also ich! Kranke Perspektiven - Egozentrik!Aber Generosität und Altruismus entspricht eben nicht der menschlichen Natur...
Wirklich nicht? - Warum nicht? - Warum nicht doch?!
Nie sollte Letzteres nicht angestrebt, versucht und umgesetzt werden - zumindest von Idealisten und Menschen mit positivem Vorstellungsvermögen muss das immer wieder initiiert werden!
Wie kommt man in der heutigen Zeit zu Trauer, wenn Wut, Neid und anderes uns alle beeinflusst und wir so dann unreife Reaktionen ausüben? Die Trauer die Menschen im Krieg über Verlust und seinem Schmerz erfahren haben, können wir jetzt in unserer Wohlgesinnten Blase nicht nachempfinden, da wir darauf achten das uns die Armut nicht erwischt.
Ich habe das mit dem hassen geschrieben, weil ja unser soziales im elektronischen Raum damit vergiftet wurde und dies ja schon eine andere Transformation bedarf, die leider keiner eingehen möchte, auch nicht der Journalismus, denn ich zu Zeit als ein schlimm wirkendes Sucht abhängig machendes Opiat, bzw. als ein geistiges Betäubungsmittel bezeichne.
Ich habe auch nicht vor den Krieg zu erklären, da die vergifteten Geisterphantasien in unseren Köpfen, die durch unsere so tolle Kommunikation entstehen, weit aus schlimmeres anrichten und zu einem eskalieren der heißen Kriegszone führen wird.
Irrationale Entscheidungen mit verheerenden Fehlentwicklungen, haben hierbei Weltweit ein leichtes Spiel.
Das mit den gutgemeinten Vorschlägen ist, wenn die Solidarität in der neu aufgebauten Cancel Culture kippt. Das alles ist so ein gefährlicher Eiertanz und alle 5 min. kommen neue so schlaue Artikel und wollen uns den Krieg erklären. Vorsicht geboten, dass ist mehr-statt-doppeldeutig.
Ich habe noch einen weiteren Baustein zum nachdenken. Wieso gibt es keine Nationen umspannende Spendensendungen im TV bei der so wichtigen grünen Transformation, um unser überleben zu sichern?
"Wie kommt man in der heutigen Zeit zu Trauer, wenn Wut, Neid und anderes uns alle beeinflusst und wir so dann unreife Reaktionen ausüben?"
Durch Ich-Entwicklung. Massenregressionen, die Du ansprichst, ziehen diese allerdings noch tiefer in den Keller. Auch da ist Ich-Entwicklung die beste Vorsorge, aber keine sensationell gute.
"Ich habe das mit dem hassen geschrieben, weil ja unser soziales im elektronischen Raum damit vergiftet wurde und dies ja schon eine andere Transformation bedarf ..."
Therapie, Reflexion und Meditation sind vermutlich die besten Mittel und ein Umfeld was nicht nur schwarzweiß sieht, also nicht selber regrediert ist. Alle 4 wirken unabhängig von einander, können sich aber auch ergänzen.
"Das alles ist so ein gefährlicher Eiertanz und alle 5 min. kommen neue so schlaue Artikel und wollen uns den Krieg erklären."
Alle monokausalen Erklärungen kann man in die Tonne treten. Bin der, wie so oft guten Freitags Empfehlung in der Netzlese gefolgt und haben Herrn Gatz in der Zeit in einem pocast dazu gehört. Ich teile diese Ansicht, auch bezogen auf weitere Bereiche.
Mit der Souveränität nimmt man es doch auch nicht so genau und legt sie (gerade aus westlicher Sicht) immer sehr innovativ aus.
Was solls?
Na dann, da läuft doch alles gut bei uns.
Ich stimme Ihren Ausführungen zu, möchte aber hinzufügen, dass der Begriff „Einheit“ notwendigerweise eine zweischneidiges Schwert bleiben muss, denn um Einheit zu erfahren, oder um sie bennen zu können, braucht es Trennung.
Die Dinge sind, wenn überhaupt, nur eins und nicht eins. Aus diesem Grund gibt es vermutlich auch das Bilderverbot, es ist der schlichten Unmöglichkeit geschuldet, über die Wirklichkeit abschließend sprechen zu können. In diesem Sinne schützt ein solches auch vor Faschismen jedweder Art, weißt es doch auf die paradoxe Natur der Wirklichkeit (zumindest aus Sicht des sie Beschreibenden) hin.
Ja, da kann ich mitgehen und Einheit ist sicher ein zweischneidiges Schwert, weil es etliche Interpretationen von dem gibt, was Einheit sein soll.
Ein Benennungsversuch trifft die Einheit zwar vermutlich prinzipiell nicht, weil er immer nur Perspektive sein kann, andererseits verdirbt er sie auch nicht, weil nichts aus einer Einheit herausfallen kann.
"Es ist unwahr, dass ich oder irgendjemand anderer in Deutschland den Krieg im Jahre 1939 gewollt haben. Er wurde gewollt und angestiftet ausschliesslich von jenen internationalen Staatsmännern, die entweder jüdischer Herkunft waren oder für jüdische Interessen arbeiteten. Ich habe zuviele Angebote zur Rüstungsbeschränkung und Rüstungsbegrenzung gemacht, die die Nachwelt nicht auf alle Ewigkeiten wegzuleugnen vermag, als dass die Verantwortung für den Ausbruch dieses Krieges auf mir lasten könnte. Ich habe weiter nie gewollt, dass nach dem ersten unseligen Weltkrieg ein zweiter gegen England oder gar gegen Amerika entsteht. Es werden Jahrhunderte vergehen, aber aus den Ruinen unserer Städte und Kunstdenkmäler wird sich der Hass gegen das, letzten Endes verantwortliche Volk immer wieder erneuern, dem wir das alles zu verdanken haben: Dem internationalen Judentum und seinen Helfern!
Ich habe noch drei Tage vor Ausbruch des deutsch-polnischen Krieges dem britischen Botschafter in Berlin eine Lösung der deutsch-polnischen Probleme vorgeschlagen – ähnlich der im Falle des Saargebietes unter internationaler Kontrolle. Auch dieses Angebot kann nicht weggeleugnet werden. Es wurde nur verworfen, weil die massgebenden Kreise der englischen Politik den Krieg wünschten, teils der erhofften Geschäfte wegen, teils getrieben durch eine, vom internationalen Judentum veranstaltete Propaganda."
Ein Interview aus der heutigen Online-Ausgabe der Komsomolskaya Pravda (Комсомо́льская пра́вда) mit dem ehemaligen Oberbefehlshaber der russischen Bodentruppen Vladimir Chirkin über die Probleme der russischen Invasionstruppen:
(Autom. Übersetzung): https://www.kp.ru/daily/27376/4558514/ _____________________________________________
- Und inwiefern haben wir Ihrer Meinung nach den Feind unterschätzt?
- Es steht mir nicht zu, Ihnen zu sagen, dass die Ukraine in den letzten 8 Jahren tatsächlich vom Nazi-Regime regiert wurde. Die Bevölkerung ist stark von der neofaschistischen Ideologie indoktriniert. Eine ganze Generation ist mit Russlandhass aufgewachsen.
𝐃𝐚𝐡𝐞𝐫 𝐞𝐫𝐟ü𝐥𝐥𝐭𝐞 𝐬𝐢𝐜𝐡 𝐝𝐢𝐞 𝐇𝐨𝐟𝐟𝐧𝐮𝐧𝐠 𝐧𝐢𝐜𝐡𝐭, 𝐝𝐚𝐬𝐬 𝐝𝐢𝐞 𝐎𝐩𝐞𝐫𝐚𝐭𝐢𝐨𝐧 𝐰𝐢𝐞 𝐚𝐮𝐟 𝐝𝐞𝐫 𝐊𝐫𝐢𝐦 𝐚𝐛𝐥𝐚𝐮𝐟𝐞𝐧 𝐰ü𝐫𝐝𝐞 𝐮𝐧𝐝 𝐮𝐧𝐬 ü𝐛𝐞𝐫𝐚𝐥𝐥 𝐁𝐥𝐮𝐦𝐞𝐧 𝐮𝐧𝐝 𝐁𝐫𝐨𝐭𝐞 𝐞𝐧𝐭𝐠𝐞𝐠𝐞𝐧𝐠𝐞𝐛𝐫𝐚𝐜𝐡𝐭 𝐰ü𝐫𝐝𝐞𝐧. ... _____________________________________________
Das gesamte Interview lässt tief in die Abgründe der 𝖗𝖚𝖘𝖘𝖎𝖘𝖈𝖍𝖊𝖓 𝕱𝖆𝖘𝖈𝖍𝖎𝖘𝖙𝖊𝖓 blicken.
Ach, das machen alle so? Ja, dann ist das ja nicht weiter schlimm, nicht wahr, Rebellierender?
Es wäre sehr wünschenswert, wenn sich unsere Gesellschaft öfter ihrem sprachlichen Weltbezug zuwenden würde, statt die Begriffe einfach unreflektiert zu verwenden und sich den eigenen Weltbezug von der Logik des formalen Systems Sprache determinieren zu lassen, statt das Modellhafte der sprachlichen Bezugnahme anzuerkennen und diese Modelle flexibler und inklusiver zu gestalten, um so vom Ich zum Du und zurück zu kommen, auch um verstehen zu können, wo Krieg aufhört und wo Frieden beginnt und wie beide durchaus auch als zwei Seiten derselben Medaille betrachtet werden können.
Was auf den ersten Blick als intellektuelle Spielerei erscheint, wird bei genauerer Betrachtung eine Auseinandersetzung mit dem Sein, der Wirklichkeit, der Struktur unseres Denkens und ist in diesem Sinne eine Methode, sich aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit zu befreien und die gestalterische Macht zurückzugewinnen, die einfach darin bestehen kann, dass man manchmal eine ungewohnte Perspektive einnimmt und sich auch einer möglichen Mehrdeutigkeit hingibt.
Eine Unmündigkeit, die im Übrigen von der rigiden Digitalisierung, die die Politik als Lösung feiert, wohl final zementiert werden soll, denn in der Zweiwertigkeit ist kein Platz mehr für Widerspruch, für ein kreatives Moment und Transzendenz.
--> Die westliche Moderne ist eine Zivilisation des Neides, der Konkurrenz, des Induvidualismus, aber auch des Haßes. Wenn man diese niederen Instinkte anspricht .... dann könnte Chaos drohen.
Sie scheinen Individualisnus nicht sehr zu schätzen, zumindest lese ich das so.
Und wenn man diesen anspricht, dann könnte Choas drohen...
Also ehrlich....
Das Völkerrecht ist doch schon lange obsolet. Es ist durch zahlreiche Kriege, euphemistisch dann gerne "humanitäre Interventionen" genannt, überrannt worden. In den letzten 30 Jahren wurde es von allen akteuren nach beliben gebrochen und gegen die andere Seite in Stellung gebracht. Also Fuck the Völkerrecht, da etwas, an das sich eh niemand hält, weg kann, soll, darf, muss. Es ist schoichtweg eine Farce und damit überflüssig.
Und die sogenannte "regelbasierte Ordnung" kann gleich mit weg, denn sie besaht nicht anders als die Ordnungnach den jeweils dem Westen genehmen Regeln. Also auf im Klartext, "Wir scheißen auf Regeln und sagen jeweils an, was wir wollen."
Sorry, wie immer geht es um reale Machtpolitik. IdealeundMoral sind immer nur die Verkaufe.
„Meinetwegen, aber mit mindestens zehn Kilometer Abstand zueinander.“
Zwischen den Mitgliedern der Sippe oder zwischen den einzelnen Sippen? Oder beides? ;-)
Man wird langsam zum Misanthropen, ich weiss. Lässt sich fast nicht verhindern.
Eine Welt der Regionen.
In der EU:
Dieses Konzept hat einen sehr interessanten Ansatz und eine lange Geschichte in der institutionellen Entwicklung der EU.
Anstelle der zentralisierten EC-Kommission in Brüssel und des Parlamentes in Straßburg finden sich in diesem Regional-Konzept die gewählten Repräsentanten in den Kommunen und den Gemeinden als die Hauptakteure.
In den Diskussionen zum Aufbau der Partei der Grünen in den 70ern wurde dieses Konzept von den meisten Initiativen in der Alt-BRD unterstützt.
Es gab eine Reihe von europaweiten Tagungen und Treffen mit direktem politischen Austausch zwischen den lokalen Grünen und Links-Alternativen aus vielen Städten und Gemeinden Europas.
Im Zuge der Stärkung der nationalen, bundesweiten Ausrichtung der Grünen, aber auch durch einzelne, dominante Landesverbandsstrukturen, und den darin agierenden Individuen, versank das Konzept irgendwie in der Schublade.
Gute Idee, sich damit wieder einmal auseinanderzusetzen….
https://de.wikipedia.org/wiki/Europa_der_Regionen
https://de.wikipedia.org/wiki/Rat_der_Gemeinden_und_Regionen_Europas
https://de.wikipedia.org/wiki/Kongress_der_Gemeinden_und_Regionen_des_Europarates
Wenn sich die Kommunikationsstruktur nicht geändert hat, müsste es bei allen kommunalen Mitgliedseinheiten eine(n) designierten Verantwortliche(n) für den RGRE geben.
Das ist in den verschiedenen Fraktionen oft nicht bekannt.
-
Die Konzepte der Regionalisierung fußen vielfach auf den wissenschaftlichen Arbeiten zur "Theorie der zentralen Orte" des Geographen Walter Christaller.
https://de.wikipedia.org/wiki/Walter_Christaller
https://de.wikipedia.org/wiki/System_der_zentralen_Orte
Die Prinzipien werden in zahlreichen Systemwissenschaften angewandt, auch in der Ökologie.
-
Ein ungeheuer fruchtbarer Ansatz, wenn er auf globale Probleme angewandt wird, auch im Zusammenhang mit den Folgen des Klimawechsels.
https://hir.harvard.edu/himalayan-climate-change/
https://scripps.ucsd.edu/research/climate-change-resources/faq-climate-change-polar-regions
https://www.american.edu/centers/latin-american-latino-studies/religion-and-climate-change.cfm
https://www.brookings.edu/essay/climate-change-tackling-a-global-challenge/
Regionalisierung ist womöglich unvermeidbar.
>>Über die Zugehörigkeit zu Bundesländern, Nationen, Staatenbünden, etc. sollten international verbindliche Regeln festgelegt werden. Ich schlage vor, es müssen mindestens 1 Mio. Menschen betroffen sein und direkt darüber abstimmen.<<
Was heisst: "Davon betroffen"? Von der Bildung einer autonomen Region? Müsste nicht eher über eine Obergrenze diskustiert werden, unterhalb derer von einer Region kein interregionaler Terror (Schiesskrieg, Wirtschaftskrieg, Ausbeutung Anderer durch eine Region) ausgehen kann? Ich denke, dass eine UNO nur dann menschenkompatible funktioneren kann wenn keine Region in der Lage ist Macht ausserhalb ihrer Grenzen auszuüben. Man müsste sich dann zwangsläufig in einer Weltorganisation über Ausgliech der Einzelinteressen verständigen.
>>...die gewählten Repräsentanten in den Kommunen und den Gemeinden als die Hauptakteure.<<
Wobei wir uns aber mal von der Vorstellung lösen sollten, dass man irgendwelche Leute wählt die dann hoffentlich schon vieles richtig entscheiden werden. Es ist nur scheinbar bequem ab und zu mal ein Kreuzlein wohin zu malen und die so Gewählten dann einfach machen zu lassen.
"Was auf den ersten Blick als intellektuelle Spielerei erscheint, wird bei genauerer Betrachtung eine Auseinandersetzung mit dem Sein, der Wirklichkeit, der Struktur unseres Denkens und ist in diesem Sinne eine Methode, sich aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit zu befreien und die gestalterische Macht zurückzugewinnen, die einfach darin bestehen kann, dass man manchmal eine ungewohnte Perspektive einnimmt und sich auch einer möglichen Mehrdeutigkeit hingibt."
Das Problem besteht darin, dass es m.E. nicht die eine Wahrheit gibt, sondern mehrere, konzentrisch angeordnete und immer komplexere Deutungsebenen, mit ihren in sich durchaus konsistenten logischen Folgerichtigkeiten.
Und der Knackpunkt ist wohl, zwischen diesen Deutungen zu vermitteln. Die Wahrheiten unserer Gesellschaft sind inzwischen sehr heterogen und es gibt keine breite Mittelschicht mehr.
Beides. :)
Klingt gut, Gelse-Panther… im Augenblick sind wir ein halbes Jahr damit beschäftigt, jemanden zu wählen, gegen dessen/deren Entscheidungen wir - nach der Wahl - dann die folgenden 4 Jahre kämpfen müssen, damit sie nicht auf uns zurückfallen; was sie normalerweise tun …
... das ist natürlich absurd …
So, ... wie engen wir institutionell die Entscheidungsfindung, den Prozess von Viel(en) auf Wenig(e) ein, ohne in einen permanenten 'Aktivitätstaumel' von „alle müssen mitmachen“ zu geraten?
>>Wär aber schon auch irgendwie schade, wo wir doch grade so geile F-35-Kampfjets bekommen! Gibt's da eigentlich schon Merchandising-Artikel dazu?<<
Ich tät einfach mal den Hersteller anschreiben. Sag, dass Du eigentlich an die MIG-41 gedacht hast, weil der Prototyp überzeugt. Aber ein paar kleine Dreingaben könnten Dich durchaus für die F-35 einnehmen. Dabei nicht allzu bescheiden sein, ein strandnahes Grundstück in Florida sollte schon drin sein. Bei Abnahme drei Stück eine Cessna Syhawk dazu. Bei Abnahme von mehr als zehn Stück zusätzlich eine entsprechende Summe auf Dein offshore-Konto. Erinnere an die richtungsweisende Freundschaftsbeziehung, die der frühere Kriegsminister Franz Josef Strauss zur Firma Lockheed aufgebaut hat und die man zum beiderseitigen Vorteil weiter pflegen kann.
Kann man das anders erklären?
Also ich erlebe gerade eine Wunscherfüllung, in dem ich bei einer Theatergruppe mitmachen kann und so erfahre ich, ob meine Ideen auch Nährboden für weiteres arbeiten in diesem Bereich finden können. Aber das ist ein Nebenprodukt und wird bei mir als nicht so wichtig eingestuft. Die wahre Bedeutung dieser Wunscherfüllung ist, dass man sich von seinem inneren Zwang dies Ziel zu erreichen befreit hat und man freier neues als Aufgabe und Möglichkeiten einer Entfaltung angehen kann.
Und sehe ich dies ökonomisch mit Neon Gas aus der Ukraine dann erlebt vieles in der Technologie Industrie einen Totalausfall und eine negatives unerwünschtes Ereignis, was auch auf uns alle noch Auswirkungen im Alltag zeigen wird. Beispiel: Apple kann wegen Neon Gas Mangel keine Handys produzieren.
Da mir das mit Apple wurscht ist, bin ich bei meiner persönlichen Entwicklung zufrieden, auch wenn Krieg stattfindet.
Vieles was an Klimaschutz immer eingefordert wurde erledigt sich durch Mangel an Rohstoffen automatisch und so gibt es vieleicht doch noch eine Spendensendung im TV, um unseren Wohlstand und die dazu gewünschten Lebensqualitäten zu sichern.
Putins Absichten die Ukraine zu kapern, hat viel mit ökonomischen Verwerfungen um den gesamten Globus Erde zu tun und die Russische wirtschaftliche Stabilität zu sichern.
Schon komme ich wieder zu Utopien und Zukunftsvorstellungen, die wegen neuer Gesetze und Rohstoffmangel nicht mehr machbar sind und wir uns alle von unseren Wunscherfüllungen befreien sollten, damit wir offen für Neues mit den vorhandenen Gegebenheiten und Möglichkeiten sein können.
Ja, aber dies loslassen von gewohnten was hier durch den Krieg abverlangt wird, ist viel schwieriger, wie etwas im gewohnten Modus mit allzeitig immer die benötigte Energie und Rohstoffe im Fortschritt zu Verfügung zu haben, um darin Neues an Produkten zu erschaffen.
Da ist unbeabsichtigt Klimaschutz vorhanden und beinhaltet die Baustelle, welche sinnlose Produkte können verschwinden und über Produkte ersetzt werden, die eine längere Lebensdauer und Qualität aufweisen?
Das ist indirekt die Systemfrage, die sich bei uns allen unerwünscht aufzeigt und beantwortet werden will, auch wenn wir das nicht möchten.
Ergänzung:
Die jetzige Ordnung von unserem System mit Arbeit, Wohlstand, Un-/ Gerechtigkeit, Wachstum und Autorität für Prestige, wie auch dazugehörigen Hierarchien ist allen menschlichen ethnischen, moralischen und sozialen Auffassungen übergeordnet und nicht ablösbar in seiner Gewaltenteilung, wie auch als die einzige Orientierung für uns alle anzusehen.
Genau, es geht darum, zwischen den Deutungen zu vermitteln.
Eine lebendige Gesellschaft tut das bevorzugt auf Ebene ihrer Mitglieder, den hier ist Flexibilität und Spontanität möglich, die das Zentralorgan, das wir gerade errichten, niemals leisten kann, denn dieses ist immer ein mehr oder weniger totalitärer Normalisierungsapparat, gerade dann, wenn es die Digitalisierung ins Zentrum stellt.
Zwei Stufen, Löwe.
Erst mal müssen wir zu demokratischen Entscheidungen können. Dafür ist ein ausserparlamentarischen „Aktivitätstaumel“ wahrscheinlich nicht zu vermeiden: Entwürfe entwickeln, Druckmittel aufbauen. („revolutionäre Phase“, Umwälzung)
Zweitens, „evolutionäre Phase“, Aufbau:
In einer anderen Diskussion hatte ich schon mal ein paar Gedanken zum möglichen Aufbau demokratischer Strukturen hingeschreibselt. Die Diskussion kann fortgeführt werden.
Kopie aus ungefähr der Mitte des Diskussionsstranges:
>>Alle Bürger sind gleichermassen berechtigt, eine Abstimmung zu beantragen. Dafür müssen Unterschriften gesammelt werden, wenn ein bestimmtes Quorum erreicht ist, muss eine Abstimmung erfolgen. Solche Volksinitiativen sind auf Gemeinde-, Regional- und Staatsebene* möglich. Der Text der Initiative muss für möglichst alle Bürger/innen einsehbar für x Wochen vor der Unterschriftensammlung veröffentlicht werden. In diesem Zeitraum können Kritik bzw. Ergänzungen eingebracht werden.
Statt herkömmlicher Parlamente ("Experten für Alles") sind Fachräte denkbar, die ihre Aufgaben per Volksabstimmung zugewiesen bekommen. Bei Problemen mit der Umsetzung eines Auftrages werden diese öffentlich kommuniziert um demokratische Variation/Korrektur des Auftrages zu ermöglichen.
Weil sich Aufgaben fachlich überschneiden können ist Kommunikation zwischen den einzelnen Fachräten natürlich unerlässlich.
*Passend zum hiesigen ein bisserl umformuliert: auf allen Ebenen autonomer Gebiete: Gemeinden, Regionen, überregionale Verwaltungsebenen
[...]
Das erscheint möglicherweise als „zu zeitaufwändig“, aber es sollte bedacht werden, dass die Korrektur von einmal umgesetzten Fehlentscheidungen sehr viel aufwändiger ist.
Über demokratisches Procedere wäre noch viel zu bekakeln wenn es etwas werden soll...
Denkbar ist auch die Wahl von Fachräten für eine bestimmte Aufgabe, deren Amtszeit nach Erledigung dieser Aufgabe automatisch erlischt.<<
….
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Dann ist der „Aktivitätstaumel“ beendet und es in Ruhe an die Aufbauphase herangegangen werden.
So ungefähr meine freilaufenden Gedanken dazu
"Ich denke, dass eine UNO nur dann menschenkompatible funktioneren kann wenn keine Region in der Lage ist Macht ausserhalb ihrer Grenzen auszuüben." Ja, deswegen hab ich ja das Gewaltmonopol bei der UNO erwähnt, das es bräuchte. Was natürlich extrem utopisch erscheint.
Ne, Offshore-Konten sind mir zu unsicher geworden. Ich bunkere mein physisches Gold in einem unterirdischen Bunker auf meinem Anwesen in Neuseeland.
Hast Du fast geglaubt, was? Quatsch! Ich bin doch nicht von vorgestern! Ich bunkere es natürlich an diversen Orten, quer über den Erdball verteilt. Risikomanagement ist doch alles. :-)
Ich hatte das an der Zahl "mindestens 1 Mio." aufgehängt. Wenn man von Bevölkerungszahlen spicht, wären die eher oben zu begrenzen, damit nicht eine oder wenige Regionen dominant werden könnten. Damit wäre ein Gewaltmonopol der UNO eher erreichbar.
Utopisch, ja. Aber statt in Höhlen oder Fellzelten in Häusern zu wohnen war auch mal Utopie. Man musste erst mal drauf kommen dass das machbar sein könnte.
" Ja, deswegen hab ich ja das Gewaltmonopol bei der UNO erwähnt, das es bräuchte. "
Aber selbst dieses Gewaltmonopol bräuchte eine Kommandoebene, die dann einem Parlament oder einem Präsidenten unterstellt wurde. Da stelle man sich dann einen Autokraten bekannten Formates vor, es wäre keinerlei Korrektiv denkbar.
Betrachtet man als Blaupause die internationalen Sportverbände (FIFA, IOC...), dann haben sich dort durchgänig korrupte Strukturen etabliert.
Nationalismus
Eine Nation ist erst einmal eine topographisch und durch die Zugehörigkeit zu einem obligatorischen System von Rechten und Pflichten definierte Entität. Diese Entität kann von Innen und Außen mehr oder weniger, sogar total infrage gestellt werden, aber das ist in der gegenwärtigen Welt die Ausnahme. Die nationale Population bildet eine unterschiedlich starke innere Id-entität, also reflektierte Entität, ein gehaltvolles Ich, Subjekt, und es gibt eine nach Außen unterschiedlich stark abgrenzende Identität, die formale Abgrenzung vom Nichtich. Die nächste darunterliegende Organisationsebene ist die regionale, kommunale Nachbarschaftlichkeit, die durch konkretere Identitäten charakterisiert ist. Die nationale Identität kann monomorph oder polymorph sein, letzteres bedeutet, daß es eine multikulturelle Überlagerung gibt, sich deutlich unterscheidende Teilkollektive, die über das gesamte Territorium präsent sind. Diese Teilidentitäten können sich entfremden, verfeinden, wie sich auch Regionen entfremden, verfeinden können, und es können Entfremdungsprozesse aus asynchronen oder disparaten sozialen und geistigen Entwicklungen entstehen, die bis zum Bürgerkrieg führen können.
Sobald es auf einem entsprechend hohen Produktionsniveau größere Interdependenzzusammenhänge gab, mußten die bürgerlichen Nationen als Gesamtheiten entstehen, die sich von den äußerlichen, nur durch Macht zusammengehaltenen Staaten unterschieden. Dabei darf man sich diesen Übergang in die Moderne nicht zu schematisch vorstellen, gerade das römische Imperium hat auf enorme Weise die Institutionalisierung vorangetrieben. So gab es den römischen Bürger lange vor dem nationalstaatlichen Bürgertum. Aber nicht als die Einheit der Freien, Gleichen, Brüderlichen. Und vergessen wir nicht, daß selbst in der französischen Revolution diese Trias noch nicht selbstverständlich war.
Das Alte hat nicht einfach dem Neuen Platz gemacht, die bürgerliche Emanzipation mußte erkämpft werden. Hier muß man sich vor einer falschen Idealisierung hüten, der Übergang in die bürgerliche Epoche war keine lineare Fortschrittsgeschichte. Man hat sich nicht stetig den Idealen genähert, die Ideale kristallisierten sich im gesellschaftlichen Transformationsprozeß als regulative Ideen heraus. Eine der wichtigsten Erkenntnisse von Marx ist in der von ihm für das, was er Vorgeschichte der Menschheit, nämlich die menschliche Selbstorganisation, über die er noch nicht als autonomes Subjekt verfügt (solange er nach Kant unmündig ist), nennt, die Gültigkeit der Formel „das Sein bestimmt das Bewußtsein“. Das gilt für die Vormoderne, und es geht über in den die Moderne strukturierenden Kapitalismus. Was Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit ist, muß erst noch von den Menschen entdeckt werden. Die bürgerliche Identität ist mehr durch Abgrenzungen als durch diese Substanz geprägt. Wie die Individuen im Kleinen kapitalistisch konkurrieren, so die entstehenden Nationalstaaten im Großen. Der Nationalismus ist mehr Zusammenrottung gegen äußere Feinde als innere, solidarische Einheit. Die Einheit wird aus der Verfeindung gewonnen. Die kapitalistische Klassengesellschaft, die das Gegenteil einer solidarischen Einheit ist, kann nur in der formalen, ideologischen Einheit überformt werden, die sich auf externe Feindbilder stützt.
Wenn diese Konzeption richtig ist, es ist mir klar, daß sie von vielen nicht geteilt wird, aber es ist das linke Geschichts- und Weltverständnis, dann sind nicht die Nationalstaaten der Fehler, sondern die kapitalistische Grundlage, auf der sie beruhen. Dann ist der Krieg nicht die Ausnahme unter den Beziehungen der bürgerlichen Nationen, sondern nur der immer wieder angesteuerte Endpunkt der Verfeindung in der Konkurrenz, die geht in der Wirtschaft bis zum wirtschaftlichen Ruin, in der Machtpolitik bis zum Krieg. Dann darf man in der Selbstorganisation der Menschheit nicht auf der nationalstaatlichen Ebene stehenbleiben, sondern muß zu einer übergeordneten Weltgemeinschaft kommen, wie es in der Idee der UNO angedacht war. Dann muß die Solidarität über die Nationalstaatlichkeit hinausgehen. Was heute absolut denknotwendig ist, da wir uns nur als Weltgemeinschaft retten können.
Gut, das Golddepot im Mund ist dafür zu klein, das sehe ich auch so.
Aber sich mit den Ansprüchen statt an Bravo an Franz Josef Starfighter-Strauss zu orientieren ist zielführend, glaub mir.
Das mit Deiner Obergrenze kapiere ich nicht. Das Gewaltmonopol müsste so oder so bei der UNO sein. Und ob dann eine Gruppe von 1 Mio. Menschen oder 3 Milliarden Menschen sich in einer Verwaltungseinheit namens "Nation" zusammentun möchte, sollte deren freie Entscheidung sein.
Aber wegen nur - sagen wir mal - 20.000 Leuten, die gerne eine Nation darstellen wollen, ggf. weitere langweilige WM-Qualispiele austragen zu müssen, hielte ich dann doch für über- bzw. untertrieben. Daher mindestens 1 Mio. als Vorschlag.
Über exakte Grenzahlen wollte ich gar nicht reden, sondern erst mal über sinnvolle Grenzen der Grösse einer Region. Um eben "nationale" Dominanz über Andere ("Imperialismus") zu verhindern. Wobei benachbarte Regionen natürlich für Regelung bestimmter, allerdings auch klar definierter Angelegenheiten überregionale Verwaltungsgebiete bilden können.
Wie das Fussballgeschäft läuft oder nicht läuft ist in solchen Zusammenhängen pillepalle, oder?
das wäre alles richtig,
wenn "die kapitalistische klassengesellschaft" nur durch den
waren-und arbeits-markt synthetisiert wäre, nicht aber durch den kampf um
gesetzliche rechts-garantien,
der längst nationale grenzen überwunden hat....
Eigentlich bräuchte es dann nur noch Polizei. Beziehungsweise verschiedene Behörden, damit auch da die Macht verteilt ist! Und man auch wirksam ermitteln und klagen kann gegen Polizisten, die willkürlich Gewalt angewendet haben.
Das Militär würde mittelfristig gar nicht mehr gebraucht und könnte in wenigen Jahren komplett entwaffnet werden. Massenvernichtungswaffen, Kampfjets, Panzer, Tretminen, Luftabwehrraketen - kann zu 99% alles weg.
Nun, wenn das Gewaltmonopol bei der UNO liegt und ggf. auch nicht aus der Region stammende Polizeikräfte eingesetzt werden bei Verdachtsfällen von Gewalt aufgrund gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, ist m.E. egal, wie groß die Gruppe ist, die aktuelle eine Verwaltungseinheit "Nation" bilden möchte. (Und der Austritt aus einer Nation wäre ja auch recht einfach und viel besser geregelt als heute.)
"die bürgerliche demokratie ist ein macht-brechungs-apparat "
(frank a. meyer) und wird ständig durch außer-rechtliche,
un-regulierte macht-akkumulation bedroht.
gelegentlich auch durch aus-ländische despoten invadiert, um sie aus-zu-löschen.
Ein russischer Oppositioneller, verurteilt zu 5 Jahren Haft, berichtet
Das Video veranschaulicht meiner Ansicht nach sehr gut, was die Idee der Regionen beinhaltet: Eine Fortsetzung der Geschichte, ohne sich allzu stark von ihr zu unterscheiden. Letztendlich bleibt es bei Grenzen, wenn auch nicht unbedingt bei politischen. Ich kann der Idee einer Welt der Regionen einiges abgewinnen. Aber ich fürchte, sie ist nicht anschlussfähig, ganz speziell in der heutigen Zeit nicht.
Die schmerzhafte Rückkehr des Nationalismus, nicht nur am Beispiel der Ukraine, beunruhigt und erstaunt mich stark.. Landesgrenzen haben für sehr viele Menschen immer noch eine ganz entscheidende Bedeutung, daran besteht kein Zweifel. Ich hoffe sehr, dass z. B. die anstehenden Wahlen in Frankreich nicht jene Kräfte in hohe Regierungsämter spülen, die von den Medien gerne portiert werden. Es reicht irgendwann mit Nazionalen. Die kriechen ja mittlerweile aus allen Löchern!
Meine Antwort an Sie ging versehentlich an LaPasionaria (s. oben).
Mal schauen, beim dritten Versuch wurde wengstens anzeigt: "Ihr Kommentar wird von der Moderation geprüft".
Noch so einer, der mit seiner Partei die Sowjetunion wieder haben will und dem das Wohl seiner Katze wichtiger ist als die Ukrainer, die in den Schutzkellern sitzen. Im Kampf gegen den Faschismus müssen die schon mal Opfer bringen. Was für eine Heuchelei.
"Was kann meine Frau dafür, dass Sie im Parlament für den Krieg gestimmt hat? Warum wird sie jetzt sanktioniert?"
Die Standardlügen des Homo sovieticus halt. Ich sagte ja schon, auf den Kremlseiten steht alles, was Sie wissen wollen.
Klingt alles ganz toll _ wenn in die Details geschaut wird, dann kommt der alte Wein in neuen Schläuchen zum Vorschein. Guérot hat im Prinzip kein anderes Konzept als die Vereinigten Staaten von Europa nach dem Vorbild der USA. Wie super das dort funktioniert, sehen wir (wenn wir sehen wollen). Ein kleptokratisches System mit 2 Parteien, in dem politisch nur jemand was wird, wenn der monetäre Background es zulässt.
Was den Nationalismus betrifft: Wer sagt Ihnen denn, dass mit dem Konzept der Regionen kein ´regionaler Nationalismus´ entsteht? Es wäre nicht das 1. Mal, dass nationalistische Strömungen sich nicht an ethnischen Kategorien orientieren.
Es geht ja nicht um Grenzen an sich, sondern darum wie sie beschaffen sind und wie sie benitzt werden.
>>...benitzt...<<
= benutzt
Ein Aufruf gegen das faschistische Denken in der Ukraine. Dieses Denken ist im Westen bekannt. Trotzdem wird die Ukraine mit allen Mitteln von den NATO-Staaten unterstützt. Vielleicht sollten die Deutschen auch für Adolf H. einen Gedenktag einrichten, wie die Ukraine für Bandera und vielleicht die eine oder andere Straße nach ihm benennen.
Sie sind von Haß und ukrainischen Nationalismus durchdrungen. Vielleicht werden sie nach den Krieg wieder "normal", Kriege verderben die Menschen.
Aus deutscher Sicht kann man doch sagen, die UdSSR war ein verlässlicherer Partner als das putinistische Russland. Das sehen selbst Politiker hier so.
Sie aber scheinen die Sowjetunion nicht besonders zu mögen. Aber die Rote Armee hat Deutschland befreit!
„Noch so einer, der mit seiner Partei die Sowjetunion wieder haben will...“
An welcher Stelle hat er das behauptet?
„Im Kampf gegen den Faschismus müssen die schon mal Opfer bringen.“
Die Ukraine ist von dem Faschismus durchseucht. Das wird in dem Video bestens erklärt.
„Die Standardlügen des Homo sovieticus halt.“
Faschisten sind natürlich glaubwürdiger.
Das "gemeine Volk" hierzulande kennt die Geschichte nicht. Im TV wird doch eine andere Geschichte erzählt. Ich versuche aus beiden Narrativen die "Wahrheit" herauszufinden
Zur "Volksbildung" hierzulande sollte man das Video verbreiten
Faschisten gibt es in vielen Staaten. Für wichtiger als die Frage ob es sie gibt halte ich die Frage, warum sie mancherorts bei einem relativ grossen Bevölkerungsteil Sympathie geniessen. Vielleicht kann man auf diese Weise dem Problem eher auf die Spur kommen.
Ich frage mich, kann man jetzt m 9. Mai 2022 in Berlin-Treptow Park den Victoryday begehen oder wird Berlin aus Russenhaß das Denkmal absperren. Normalerweise hat am Siegestag auch der Senat von Berlin Kränze am Ehrenmal im Treptower Park niedergelegt. Dort trifft sich erstmal seit Corona wieder die antifaschistische Community von Berlin und ich höre gerne die schwermütigen russischen Lieder. Darf man diese Lieder noch singen? Werden sie sanktioniert?
„Zur "Volksbildung" hierzulande sollte man das Video verbreiten“
Dafür danke ich Ihnen.
Faschistisches Gedankengut kann nicht abgeschafft werden. Es wird immer vorhanden sein. In Deutschland gab es im Bundestag keine rechtsextreme Partei bis die CDU und auch die SPD diese Gedankenbilder nicht mehr ausreichend vertreten haben. Der Franzl von Strauß hat immer gesagt: Rechts von uns gibt es keine Partei. Damit war er einer der bedeutendsten Bekämpfer des Faschismus.
„Ich frage mich, kann man jetzt m 9. Mai 2022 in Berlin-Treptow Park den Victoryday begehen...“
Ich weiß nicht ob die Rede von Richard von Weizsäcker im Bundestag 1985 noch in Erinnerung ist. Wenn nicht, fällt der Victoryday am 9. Mai 2022 im Berlin-Treptow Park aus.
Stimmt, der 9.Mai wird dieses jahr ein sehr interessanter Tag werden.
Der Mann klingt glaubwürdig. Und z.B. lassen sich die nach Bandera u.ä. Personen benannten Straßen sicherlich finden. Auch die Schulbücher sollten auffindbar und übersetzbar sein.
https://www.welt.de/politik/ausland/article236986765/Nato-Osterweiterung-Archivfund-bestaetigt-Sicht-der-Russen.html
"Das ist indirekt die Systemfrage, die sich bei uns allen unerwünscht aufzeigt und beantwortet werden will, auch wenn wir das nicht möchten."
Ich glaube auch, dass wir unser System bis an die Grenzen ausgereizt haben und wenn das so ist, braucht es nur minimale Unwuchten, damit es zu größeren Verwerfungen kommt.
Wir müssen in vielerlei Hinsicht umdenken, ich glaube, dass haben auch sehr viele begriffen.
Es kommt halt nicht immer bei allen gleich gut an, aber wenn wir nicht bald verdampfen, steht danach Wassermangel auch in D auf der Tagesordnung, das wird auch noch mal lustig, also der Stoff aus dem die Albträume sind, geht uns nicht aus und Antibiotikaresistenzen stehen schon hinterm Vorhang und warten auf ihren baldigen Auftritt.
Also, es wird langweilig.
"Eine lebendige Gesellschaft tut das bevorzugt auf Ebene ihrer Mitglieder, den hier ist Flexibilität und Spontanität möglich, die das Zentralorgan, das wir gerade errichten, niemals leisten kann, denn dieses ist immer ein mehr oder weniger totalitärer Normalisierungsapparat, gerade dann, wenn es die Digitalisierung ins Zentrum stellt."
Ich glaube, dass es bei uns schwer möglich ist, alle zu lenken, dafür sind die gesellschaftlichen Gruppen zu ausdifferenziert. Das ist ein Vorteil. Der Nachteil ergibt sich daraus, denn ich halte es für schwer gemeinsame Anküpfungspunkte zwischen den verschiedenen Deutungsebenen zu finden.
Es gibt eben nicht den einen Punkt, bei dem sich dann doch alle einig sind.
Ich weiß ja nicht mal ob ich es richtig begriffen habe, obwohl ich als Kind Kopfwunden aus dem II. Weltkrieg, bei meinen Großeltern anfassen konnte und so gehe ich dann ins Moor und suche Leichen, für neue Inspirationen beim Geschichten erfinden.
Das Moor ist nicht der schlechteste Ort. Geheimnisumwittert, speichert jede Menge CO2, hat töfte Leichen. :-)
Der Punkt ist wohl, dass es niemanden gibt, der richtig liegt. Für bestimmte, abgezirkelte Bereiche kann man sich über die Wahrheitsbeingungen einigen, aber ab einem bestimmte Grad an Komplexität steigt man nicht mehr durch.
Das habe ich noch befürchtet.
<<Sie aber scheinen die Sowjetunion nicht besonders zu mögen. Aber die Rote Armee hat Deutschland befreit!>>
Nicht nur die Rote Armee. Aber Sie scheinen ja ganz blind zu sein, aus lauter Liebe zur Sowjetunion. Sie haben wahrscheinlich auch nie dort gelebt.
<<An welcher Stelle hat er das behauptet?>>
Sie können ja immer noch nicht lesen!
<<Die Ukraine ist von dem Faschismus durchseucht.>>
Wow, tausende Faschisten, die da jeden Tag aus der Ukraine in Berlin ankommen.
<<Das wird in dem Video bestens erklärt.>>
Als ob Sie in ihrem Schneckenhaus das beurteilen könnten.
„Sie können ja immer noch nicht lesen!“
Videos müssen also bei Ihnen gelesen werden?
„Wow, tausende Faschisten, die da jeden Tag aus der Ukraine in Berlin ankommen.“
Nein, tausende Faschisten die tagelang die Zivilbevölkerung in Mariupol daran gehindert hat zu flüchten.
„Als ob Sie in ihrem Schneckenhaus das beurteilen könnten.“
Ich muss mich Ihren Sachargumenten beugen.
Zitat: "Danach geht der große globale Krieg weiter, als weltweiter Wirtschaftskrieg, der immer mal wieder zu militärischen Ausbrüchen führen wird ..."
Wenn man sich die letzten 2.000 Jahre nüchtern und bei Lichte ansieht, dann stellt sich in der Tat die Frage: Ist Krieg der Normalzustand oder ist es der Frieden? Werden die Friedenszeiten also durch Kriege unterbrochen oder ist es umgekehrt?
Vielleicht ist die "Krönung der Schöpfung" aka Homo sapiens einfach zu dumm für einen dauerhaften und ewigen Frieden.
Wenn man mit dem Finger auf die Russen bzw. Putin zeigt, sollte man sich vorher zum Beispiel die vielen Nachbarschaftsstreitereien im "friedlichen" Deutschland ansehen oder das fröhliche "Miteinander" der EU-Staaten (Stichwort: Brexit).
Also stillgestanden! Die Augen rechts und vorwärts im Gleichschritt Marsch. Eins, zwo, drei, vier. Eins, zwo, drei, vier. Bumm! Pech gehabt. Eine PROM-1 aus dem Yugoslawien-Krieg. Wer hat die denn hier vergessen?
Vielleicht wäre die große A-Bombe die finale Lösung, um zu verhindern, dass sich der "friedliebende" Homo sapiens im Weltall ausbreitet und dort andere Planeten mit seiner "friedlichen" Kultur beglückt.
"Es gibt eben nicht den einen Punkt, bei Es gibt eben nicht den einen Punkt, bei dem sich dann doch alle einig sind.
Einen solchen Punkt braucht es auch gar nicht, es braucht allenfalls ein Set von möglichst wenigen abstrakten Regeln, denn desto abstrakter diese sind, desto leichter ist es, einen Konsens zu finden.
Der minimale Staat ist in diesem Sinne eine Einsicht in die Intelligenz und die Selbstorganisationsfähigkeit seiner Mitglieder. Die vollbilanzierte kapitalistische Schuldgeldgesellschaft konvergiert nicht und muss für ihren Erhalt einen immer horrenderen Einsatz fahren, in kriegerischen Exzessen und bis zur totalen Unterwerfung jedes Elements bis auf Ebene der menschlichen Gene hinab.
Statt die Menschen freizustellen, wie es schon das "Vater unser" fordert, ersticken wir einander damit mit ein fortwährenden und immer rigideren Zwängen.
Wollen wir hoffen, dass an Ihrem Optismus etwas dran ist und die Menschen sich nicht zentral lenken lassen. So ganz überzeugt bin ich davon nicht, denn Freiheit steht ja aktuell nicht so hoch im Kurs.
"Einen solchen Punkt braucht es auch gar nicht, es braucht allenfalls ein Set von möglichst wenigen abstrakten Regeln, denn desto abstrakter diese sind, desto leichter ist es, einen Konsens zu finden."
Prinzipiell bin ich dabei. Ich glaube nur, dass sich das Muster hier wiederholt. D.h., je entwickelter ein Mensch ist, desto abstrakter können die Regeln sein, analog der Konkretheit und Abstraktion von Moral (konkrete Gebote/Verbote) und Ethik (abstrakte Prinzipien) die man manchmal unterscheidet.
Allerdings können auch Freiheiten überfordern, seinem Kind an der Hauptverkersstraße würde man nicht zwingend erlauben, selbst herauszufinden, dass Autos gefährlich sind.
"Der minimale Staat ist in diesem Sinne eine Einsicht in die Intelligenz und die Selbstorganisationsfähigkeit seiner Mitglieder."
Sehe ich auch so und sollte man anstreben.
"Die vollbilanzierte kapitalistische Schuldgeldgesellschaft konvergiert nicht und muss für ihren Erhalt einen immer horrenderen Einsatz fahren, in kriegerischen Exzessen und bis zur totalen Unterwerfung jedes Elements bis auf Ebene der menschlichen Gene hinab."
Klingt mir jetzt etwas zu düster. Also lieber hier als in vielen anderen Ländern, ist so meine Meinung.
"Statt die Menschen freizustellen, wie es schon das "Vater unser" fordert, ersticken wir einander damit mit ein fortwährenden und immer rigideren Zwängen."
Da gehören auch immer zwei zu. Ich würde mal behaupten, die Meinungsfreiheit ist hier doch erheblich ausgeprägter als in sehr vielen anderen Ländern.
"Wollen wir hoffen, dass an Ihrem Optismus etwas dran ist und die Menschen sich nicht zentral lenken lassen. So ganz überzeugt bin ich davon nicht, denn Freiheit steht ja aktuell nicht so hoch im Kurs."
Ja, das erstaunt mich auch. Die Menschen, die eben noch heftigst gegen die grausame Unterdückung unserer Freiheit in der menschenverachtenden 'Coroana-Diktatur' demonstrierten (und koste es Leben - na gut, meistens wollte man großherzig die Leben anderer dafür riskieren), reden jetzt davon, man solle doch sein Leben nicht unnötig riskieren und sich geschmeidig unterwerfen. Das sind so viele geistige Pirouetten, da wird so mancher noch zum Brummkreisel.
Das passt schon so, als Inspiration um Erfolge mit krimineller Energie zu erzielen und umso mehr an Geheimnisumwitterten dabei vorhanden ist, umso eher wird dies ein Erfolg über ein falsches verstehen der eigenen Begrifflichkeit.
Kriminelle Energie ist z.B. diese Energie, die wir alle beim schwindeln in den Steuererklärungen einsetzen, um mehr Kohle vom Staat zu erhalten, oder weniger an Steuern bezahlen zu müssen. Das finden wir töfte, oder allererste Sahne. Das ist dann auch die Energie, die ein wirklichen Systemwandel nicht zulassen wird und so konservatives die Oberhand gewinnen wird. Das ist dann so das Bayern München immer die Meisterschaft gewinnt.
Das ist gar nicht kompliziert in seinem Aufbau und im Ineinanderwirken von und mit anderen Bereichen als Symbiose (Komplexität), da überall als Energie diese kriminelle Energie der Träger dieser einzelnen Bereiche darstellt, da man ja Erfolge mit Wachstum erzielen und erleben will. Im Tatort würde man sagen: Die Spur zum Täter und seiner Absichten, zum Motiv führt in der Tat über das Geld, oder die Liebe als Energieform um Bedürfnisse befriedigen zu können.
Schon ist es einfach sich in dieser "neuen" Gemengelage orientieren zu können und mehr brauch ich nicht für ein durchmogeln und hole noch ein paar Leichen aus meinem vermoderten Keller hervor. Schon fange ich wieder an, bei Absatz eins und verursache ein falsches verstehen. Ach ich liebe einfach nur dysfunktionale Kommunikation. Wenn man die auf bröselt, dann ist jede Komplexität einfach zu durchschauen.
Ich sage Danke, für diese kurze Zusammenarbeit.
Antwort oben an Sie
"Ich sage Danke, für diese kurze Zusammenarbeit."
Immer gerne, soweit ich innerlich mitkomme. Seit meinen Beitrag "Studenten WG" ist es dokumentiert, dass ich für so ziemlich alles zu haben bin. (Auch wenn ein bedeutender Kollege gelöscht wurde.)
Wieso befürchtet? Harmonie pur.
Ich finde nicht, dass es düster klingt, sondern ziemlich nüchtern. Die kapitalistische Verwertungslogik durchdringt die Welt global immer totaler und setzt darauf, alles ihren Vorgaben zu unterwerfen, dabei trocknet sie sukzessive auch die letzten Inseln der Glückseeligen, wie unser Land in manchem Sinne noch eine ist, aus und normiert uns dabei, macht uns prozess- und verwertungskompatibler (Digitale ID, Social Scoring, digitales Zentralbankgeld, öffentliche Gesundheitsregister).
Da bestimmt die Schnittstelle der Maschine dann den Prozess, der Mensch wird zunehmend in seinem vitalen Ausdruck marginalisiert, weil er sich so zu verhalten hat, wie die Maschine es vorgibt und nicht umgekehrt. Wir machen uns kaum eine Vorstellung davon, was uns da ins Haus steht.
"Digitale ID, Social Scoring, digitales Zentralbankgeld, öffentliche Gesundheitsregister"
Die Digitalisierung wird sich kaum aufhalten lassen, begeistert bin ich davon auch nicht. ID fände ich noch nicht kritisch, ein Gesundheitsregister hat Licht und Schatten. Social Scoring, inwiefern? Schufa und wo noch? Geld, das kann man auch so und so sehen.
Insgesamt würde ich dafür plädieren, alternative Strukturen aufzubauen, die sich dem entziehen, durch regionale Versogungsstrukturen.
"Da bestimmt die Schnittstelle der Maschine dann den Prozess, der Mensch wird zunehmend in seinem vitalen Ausdruck marginalisiert, weil er sich so zu verhalten hat, wie die Maschine es vorgibt und nicht umgekehrt. Wir machen uns kaum eine Vorstellung davon, was uns da ins Haus steht."
Doch, sehen wir ja schon, aber man kann sich dem verweigern. Solange so viele alles mitmachen ist das nicht gut, man muss nur aufpassen, dass nicht alles online gesteuert wird, aber ich glaube, da wird es weiter Vorbehalte geben.
Dabei gilt natürlich, dass jedes Medium das Denken normiert, auch die auf der Buchkultur basierende bürgerliche Gesellschaft, die uns gerade wegstirbt, geht mit einer bestimmten Art einher, die Welt zu erleben und zu strukturieren. Zum Beispiel, dass sich in dieser Subjekte gedanklich durch einen diskreten euklidischen Raum bewegen, der bewusstseinsunbhängig existiert und der in linearer Zeitrichtung durchschritten werden kann. Die Digitalisierung ist aber viel rigider in ihrer systemischen, maximal polarisierten Zweiwertigkeit.
"Die Digitalisierung wird sich kaum aufhalten lassen, begeistert bin ich davon auch nicht. ID fände ich noch nicht kritisch, ein Gesundheitsregister hat Licht und Schatten. Social Scoring, inwiefern? Schufa und wo noch? Geld, das kann man auch so und so sehen."
https://www.deutschlandfunkkultur.de/digitale-identitaet-leben-in-der-ueberwachten-gesellschaft-100.html
Digitale Identität - Leben in der überwachten Gesellschaft
Von Thomas Kruchem · 27.12.2021
"Insgesamt würde ich dafür plädieren, alternative Strukturen aufzubauen, die sich dem entziehen, durch regionale Versogungsstrukturen."
Das ist ein ganz zentraler Punkt!
"Doch, sehen wir ja schon, aber man kann sich dem verweigern. Solange so viele alles mitmachen ist das nicht gut, man muss nur aufpassen, dass nicht alles online gesteuert wird, aber ich glaube, da wird es weiter Vorbehalte geben."
Hoffen wir es, der Mensch ist ja nicht dumm, auch wenn es manchmal den Anschein hat.
"Digitale Identität - Leben in der überwachten Gesellschaft
Von Thomas Kruchem · 27.12.2021"
Der Punkt bei diesen Dystopien ist, dass man immer so tut, als sei das auslesen der Innenwelt des Menschen ein Klacks. Weit gefehlt. Schauen Sie mal, was von den vollmundigen Versprechungen, was man in 10 Jahren alles wissen wir - geäußert um die Jahrtausendwende - geblieben ist, so gut wie nichts.
Keiner weiß, wer der nächste Selbstsprenger oder Amokläufer wird und dass fb uns nach 200 Likes besser kennt, als wir uns selbst, kann ja glauben, wer will. Dass der Mensch keine Schnitte hat, hat ihn noch nie beeinruckt.
Wer hat uns denn vorm Krieg in der Ukraine gewarnt?
"Hoffen wir es, der Mensch ist ja nicht dumm, auch wenn es manchmal den Anschein hat."
Es gibt immer einen Wettkampf von diversen Systemen (Gene, Teme, Kapitalismus, Sex, Sprache, Kommunikation ...) die uns versklaven wollenm und mehr oder weniger entwickelte Iche, die ihrerseits die Systeme (aus)nutzen. Im Moment haben wir eher das Problem, dass wir zu erfolgreich sind und unsere biologischen Systeme zu sehr ausbeuten. Das ist Selbstmord, aber noch hat es nicht bei einer kritischen Masse kulturell Kreativer gezündet, allerdings ist man so kurz davor, wie vor erfolgreichen Formen der Selbstzerstörung. Wir sterben nicht an Langeweile.
Ist zwar länglich, aber gründlich und könnte für Sie interessant sein:
Sind wir alle manipuliert?
PS:
Der Cyberterror der nächsten Monate bis Jahre wird etliche Menschen zu der Überzeugung bringen, dass es vielleicht doch nicht so cool ist, sich vom Internet der Dinge abhängig zu machen.
Die Entstehung des modernen Territorialstaates kann historisch-geografisch in zwei Richtungen oder Strömungen gedacht werden: a) von der Peripherie zum Zentrum und b) vom Zentrum zur Peripherie.
Unter a) ist die klare (oft befestigte) Grenze der Ausgangspunkt der Staatsbildung, das ‚Zentrum‘ kann sich unterschiedlich verorten, ist aber immer mit hoher Priorität bestrebt, diese definierte Grenze zu behaupten.
In diesem Fall ist ‚die Grenze‘ von großer Wichtigkeit für die Identität und Legitimität des Staatsgebildes, und das Zentrum wird immer versuchen, auf dem gesamten Territorium den gleichen Legalismus (Verwaltung etc) gelten zu lassen.
Unter b) entwickelt sich das territoriale Staatsgebilde von einem Zentrum aus, oft von einer Stadt oder einer urbanisierten Region ausgehend.
Der eigentliche Staat bildet sich über den Faktor Zeit, konzentrischen Ringen gleich, um den Kern, eine Schale nach dem anderen, bis hin zu den Vasallengebieten im äußeren Ring. Dabei gilt unterschiedliche Legalität in den verschiedenen Schalen, jedoch mit starker Zentrifugalwirkung des Kerngebietes.
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Beide Strömungen können zeitgleich oder zeit-verschieden ablaufen.
Wenn sich diese politisch-räumlichen Gestaltungsprozesse abspielen, kommt es – neben dem Geschehen in den Hauptrichtungen – zu regionalen Seitenströmungen, die ihre eigene Dynamik entwickeln, oft abhängig von speziellen landschaftlichen und ethnischen Parametern und Bedingungen.
In solchen Regionen bildet sich eine starke eigenständige lokale Kultur (Sozial- und Wirtschaftsleben, Religion, Tradition etc.), die mit den politisch-räumlichen Hauptströmungen harmonisieren oder in Konflikt geraten kann.
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Fast überall auf der Welt gibt es solche Regionen, die in der bei uns üblichen Betrachtungsweise sehr schnell (zu schnell) unter dem Staatsgebilde und der Fiktion des modernen Territorialstaates subsumiert werden.
Das gilt ganz besonders für Grenzgebiete, da hier unterschiedlich Staatsräume und Legalität aufeinandertreffen.
Je nach Größenordnung, aber auch nach anderen Kriterien, sind das weltweit hunderte, vielleicht tausende von Regionen. Untersuchungen und Kartierung dazu gibt es wenige.
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Aus einer Reihe von Gründen, nicht zuletzt auch durch gemeinsame oder konkurrierenden Nutzungs- und Schutzansprüchen an die natürlichen Ressourcen, z.B. Wasser, Land, Rohstoffe, Energieträger, liegen in Regionalisierungskonzepten zahlreiche (noch) verborgene Möglichkeiten der Abstimmung, Koordination, Kooperation.
Es ist ohne weiteres denkbar, das derzeitige Territorialstaat-Verständnis gegen ein regionales Diversifizierungskonzept auszutauschen.
Im Sinne einer ökologischen Adaption an Mitwelt, und einer bestmöglichen Harmonisierung der Aktionen von Homo Sapiens gegen den Klimawechsel, wäre dies wahrscheinlich sogar sehr begrüßenswert.
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Ein ganz spektakulärer und folgenreicher Fall sind die 'Tribal Areas' zwischen Pakistan und Afghanistan, die praktisch unabhängig von diesen beiden Staaten agieren, unsere Landkarten, unser Staatsverständnis aber eine Zugehörigkeit suggeriert, die de facto nicht besteht.
https://en.wikipedia.org/wiki/Federally_Administered_Tribal_Areas
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In Europa wird an diesem Thema gute Arbeit geleistet durch die Universität Leiden.
https://www.universiteitleiden.nl/en/events/2016/series/borders-life-on-the-fringes-of-area-studies
Ja, der Mensch ist halt ein asoziales Wesen ;-)
Gut, vor Träumereien wie den hier beschriebenen wäre man dann wenigstens auch sicher. In einer Zeit wie der heutigen ernsthaft solche Ideen zu verfolgen, zeugt von einer kaum mehr nachvollziehbaren Realitätsverweigerung. Da nützt der ganze, akademische Duktus auch nichts mehr. Neulich hat mir hier ein bekannter Politiker gesagt, dass für die Filippinos Rasse alles ist. Das ist auch meine Erfahrung. Die Rasse spielt in ganz Asien eine zentrale Rolle. Das sagen selbst meine thailändischen Verwandten. Sie drücken sich sogar noch deutlicher aus: Asiaten sind gemeinhin eingefleischte Rassisten. Da ist der Nationalstaat nicht mehr weit. Aber man kann seine Augen auch ganz, ganz fest verschliessen. Träumen kann man schliesslich nur mit verschlossenen Augen. Weitere Ausführungen erspare ich mir. Man kann sich wirklich nur noch verwundert die Augen reiben.
„Der Punkt bei diesen Dystopien ist, dass man immer so tut, als sei das auslesen der Innenwelt des Menschen ein Klacks. Weit gefehlt."
Dass diese Sytseme ggf. mittelfristig scheitern und durchaus auf Probleme bei der Implementierung stoßen, ziehe ich gar nicht in Zweifel.
Dennoch ist höchste Zeit, sich mit den propagierten Technologien, wie zum Beispiel der Digitalisierung und ihren gesellschaftlichen Implikationen auseinanderzusetzen. Und dazu gehört auch zu verstehen, wie die Logik der Technik unseren Zugang zur Welt determiniert und worin deren Chancen, deren Risiken und deren Grenzen bestehen.
Auch die gerade weltweit implementierte mRNA Technolgie ist weit mehr als ein medizinisches Verfahren, sie etabliert eine Schnittstelle direkt in unsere Zellen, die aktuell von Firmen bedient wird, deren Verträge der Geheimhaltung unterliegen.
Gleichzeitig wird die Teilnahme an der Gesellschaft aktuell davon abhängig gemacht, dass man bestimmte gentische Marker erfüllen muss, die man mittels QR Code nachweist, darüber hinaus kann man ohne Anschluss an die digitalen Zahlungssysteme nur noch als Außenseiter leben von einer möglichen fehlenden Kreditwürditkeit ganz zu schweigen.
Wenn man beginnt, diese Faktoren mitteinander zu koppeln, hat man ein ziemliches mächtiges Social Scoring System. Manche Länder, wie zum Beispiel Schweden sind bei dem gläsernen Büger schon recht weit, der finale Schritt, das Leben von wenigen Mausklicks abhängig zu machen, ist also nicht mehr fern und auch die die Bundesregierung denkt zumindest offen über solche Bonussysteme nach, statt sie auszuschließen.
Natürlich kann man sagen, ja, das ist halt der Lauf der Dinge, oder es dient dem Interesse der Gemeinschaft und es ist vernünftig, das zumindest durchzudenken, aber man kann das auch bereits als zumindest protodystopischen Zustände betrachten.
Das übermächtige, zentralistisch gesteuerte Kollektiv degagradiert das Individuum mit Mitteln der Technologie immer mehr zum Funktionsträger und entwürdigt ihn aus Gründen der Kontrolle systematisch. Klar, auch das kann man weniger düster formulieren, aber man findet auch genug Gründe, genau das nicht zu tun.
Ja, Rassismus ist zumindest in Ostasien nichts Anrüchiges - über die Philippinen kann ich nicht mitreden.
"Dennoch ist höchste Zeit, sich mit den propagierten Technologien, wie zum Beispiel der Digitalisierung und ihren gesellschaftlichen Implikationen auseinanderzusetzen. Und dazu gehört auch zu verstehen, wie die Logik der Technik unseren Zugang zur Welt determiniert und worin deren Chancen, deren Risiken und deren Grenzen bestehen."
Ja, zu beiden Punkten.
"Auch die gerade weltweit implementierte mRNA Technolgie ist weit mehr als ein medizinisches Verfahren, sie etabliert eine Schnittstelle direkt in unsere Zellen, die aktuell von Firmen bedient wird, deren Verträge der Geheimhaltung unterliegen."
Kann sein, aber es wird sich zeigen müssen, wie gut sie wirklich ist. Sie fußt auf einer reduktionistischen bottom up Sicht, aber bereits etablierte biologische Systeme sind nicht nur bottom up. Kurzfiristige Veränderungen könnten klappen, aber schon bei der Impfung sieht man bestimmte Grenzen, so wie es jetzt aussieht.
"Gleichzeitig wird die Teilnahme an der Gesellschaft aktuell davon abhängig gemacht, dass man bestimmte gentische Marker erfüllen muss, die man mittels QR Code nachweist, darüber hinaus kann man ohne Anschluss an die digitalen Zahlungssysteme nur noch als Außenseiter leben von einer möglichen fehlenden Kreditwürditkeit ganz zu schweigen."
Könnte sein, aber im Moment ist es ja doch eher so, dass die Wirtschaft an allen Ecken und Ende Menschen sucht. Kollege Robot, der bald alles übernehmen soll, muss a) gesellschaftlich akzeptiert werden und b) überhaupt vorhanden sein.
"Wenn man beginnt, diese Faktoren mitteinander zu koppeln, hat man ein ziemliches mächtiges Social Scoring System. Manche Länder, wie zum Beispiel Schweden sind bei dem gläsernen Büger schon recht weit, der finale Schritt, das Leben von wenigen Mausklicks abhängig zu machen, ist also nicht mehr fern und auch die die Bundesregierung denkt zumindest offen über solche Bonussysteme nach, statt sie auszuschließen."
Die große Verhaltenstherapie fürs Volk. So was wäre schlecht, darum alternative Strukturen aufbauen. Ich sehe die Gefahr der Digitalisierung vor allem in der Macht, bestimmte Menschen raus zu halten. Sie kommen nicht mehr an Geld, können sich nicht mehr äußern, wenn sie erkannt und digital blockiert werden, sind quasi öffentlich inexistent. Also andere Kommunikationswege offen halten.
"Natürlich kann man sagen, ja, das ist halt der Lauf der Dinge, oder es dient dem Interesse der Gemeinschaft und es ist vernünftig, das zumindest durchzudenken, aber man kann das auch bereits als zumindest protodystopischen Zustände betrachten."
Manche finden es vernünftig, dass der Mensch Entscheidungen dem Supercomputer überlässt, weil der bald viel schlauer ist. Diese Denkfigur muss man unter die Lupe nehmen, hier liegen dicke Fehler.
"Das übermächtige, zentralistisch gesteuerte Kollektiv degagradiert das Individuum mit Mitteln der Technologie immer mehr zum Funktionsträger und entwürdigt ihn aus Gründen der Kontrolle systematisch. Klar, auch das kann man weniger düster formulieren, aber man findet auch genug Gründe, genau das nicht zu tun."
M.E. ist das richtig, aber der Anfang liegt in der Funktionalisierung der Weltabläufe, seit gut 250 Jahren. Szientismus, rechte und ein Großteil linker Ideen reichen sich hier die Hände, in der Idee, dass Erklärung und Funktion alles ist und es darüber hinaus sowieso nichts gibt, was relevant sei. Freiheit, Sinn des Lebens, Zufriedenheit, Spiritualität sollen allesamt, entweder Wahrnehmungsstörungen sein (so erklärt man uns neuerdings die Welt, alles soll anders sein, wir sind nur zu dumm es zu merken und brauchen Aufklärung von Wissenschaft und Computern) oder bemitleidenswerte Denkreste aus dem Mittelalter.
In einer petitio principii wird klappt doch mit ist richtig gleichgesetzt. Und das ist nicht richtig. ;-)
Bleiben Sie am Ball, Sie legen den Finger in die richtigen Wunden, dimmen Sie die Verschwörungsnarrative etwas kleiner und die philosophischen Hintergründe größer.
Es ist sicher sinnvoll, immer wieder einen Schritt zurückzutreten und meine Aussagen sind ggf. stark zuspitzt auf mögliche technologische Konsequenzen, aber das ist auch meiner beruflichen Erfahrung in der IT geschuldet.
Dass man alles in einen größeren Kontext stellen kann, um noch besser Muster zu erkennen und es lockerer zu sehen, geschenkt. Aber ich benenne keine Schuldigen, sondern beschreibe aus meiner Sicht ein System, das wir alle gemeinsam auf Basis unserer Unbewusstheit etablieren. Dabei setzen wir auf Technologien, deren Implikationen wir nicht genug durchdringen und das tun wir unter Reproduktionsbedingungen, die im Gegenüber ein Subjekt in einem Markt sieht mit dem es Kontrakte eingeht. Das ist zumindest die vorherrschende Ideologie. Ich rede nirgends davon, dass mich ein Dritter manipuliert, sondern meine, dass wir gemeinsam etwas in Gang gesetzt haben, das auch gefährlich und nachteilig für uns alle sein kann.
Die Konzerne, ihre CEOs sind nur Prototypen unseres geteilten memetischen Erbes, will heißen uns begegnet an der Spitze eines Unternehmens nur das, was wir selbst sind - in überzeichneter Form. Von daher trifft es Verschwörungsnarrativ eher nicht, düster schon eher.
"Aber ich benenne keine Schuldigen, sondern beschreibe aus meiner Sicht ein System, das wir alle gemeinsam auf Basis unserer Unbewusstheit etablieren. Dabei setzen wir auf Technologien, deren Implikationen wir nicht genug durchdringen und das tun wir unter Reproduktionsbedingungen, die im Gegenüber ein Subjekt in einem Markt sieht mit dem es Kontrakte eingeht. Das ist zumindest die vorherrschende Ideologie. Ich rede nirgends davon, dass mich ein Dritter manipuliert, sondern meine, dass wir gemeinsam etwas in Gang gesetzt haben, das auch gefährlich und nachteilig für uns alle sein kann."
Ja, das sehe ich auch so. Für mich ein Teilaspekt des Funktionalismus, sowohl das Leben als Kunde, als auch als Nützling. Das ist alles unbedenklich, wenn es Teilaspekte einer breit aufgestellten Identität sind, aber wenn es zu dominierend wird ist es so, wie Sie schreiben.
"Die Konzerne, ihre CEOs sind nur Prototypen unseres geteilten memetischen Erbes, will heißen uns begegnet an der Spitze eines Unternehmens nur das, was wir selbst sind - in überzeichneter Form. Von daher trifft es Verschwörungsnarrativ eher nicht, düster schon eher."
Nicht alle CEOs sind Psychopathen und ich glaube, es gibt insofern Grund für Optimismus, als echte Psychopathen schon sehr selten sind. Aber es ist natürlich blöd, wenn sie an einflussreichen Positionen sitzen.
Ich glaube aber eher, dass die Unterschiede zwischen den Menschen fundamental sind, nur sind psychologische Aspekte oft sehr dynamisch und dann abhängig von der Umgebung. Da sieht's ja unterm Strich gerade nicht so gut aus.
"Nicht alle CEOs sind Psychopathen und ich glaube, es gibt insofern Grund für Optimismus, als echte Psychopathen schon sehr selten sind. Aber es ist natürlich blöd, wenn sie an einflussreichen Positionen sitzen."
Wenn darunter welche sein sollten, die den Profit des Unternehmens/Konzerns erhöhen, damit Aktionäre glücklich macht, die Betriebsrenten speist, gar noch die Arbeitsplätze sichert (egal, ob das Rheinmetall oder auch Heckler & Koch betrifft), dann machen die ihren bloßen Job so (mit Unterstützung auch der Gewerkschaften!), wie es von denen erwartet wird. Persönliche Vorbehalte, die das behindern würden, ließe jene erst gar nicht in ihre Jobs kommen. So wie Tesla/Musk gegen alle ökologische Vernunft in Brandenburg ausgerechnet noch mit Steuermitteln die Fabrik errichten kann.
Diese "Prototypen" wie sie genannt wurden, müssen nicht repräsentativ sein (denn viele hier würden die Jobs aus diversen/berechtigten Gründen ablehnen), aber Leitenden sind als ausführende Spitzenverdiener das bloße Ergebnis unseres Systems. Solange das so ist, muss deshalb Kritik nicht gleich verstummen, aber halt dort ansetzen, wo Linke (hoffentlich) wohl immer noch die Ursachen sehen.
In diesen Funktionsträgern kristalliert dasjenige, was in der Gesellschaft, bezogen auf das Gesellschaftssystem, als zweckmäßig angesehen wird.
Ich wäre übrigens sehr vorsichtig damit, die eigene Rolle in dem Spiel zu sehr zu idealisieren, nur allzu leicht übersieht man dabei bei sich dasjenige, dass das Abglehnte in Position hält. Und dabei geht es nicht nur um Gier, auch um Rechthaberei, Kontrollzwang, Arroganz, Machttrieb, naive Vorstellungen von Realität, etc. Gleichzeitig schließt es nicht aus, dass man durchaus auch edle Motive hat, wer aber genau hinsieht, wird auch im CEO menschliches entdecken und gleichzeitig sehen, dass diese Position ein Gefängnis ist.
Wer Kritik üben möchte, die Festgefahrenes überwinden will, ist deshalb angehalten, genauer hinzusehen, es gibt viel zu entdecken. Auch, dass eine linke Position darin bestehen könnte, dem CEO unsere gemeinsame Versklavung bewusst zu machen, um gemeinsam eine Motivation zu haben, sich aus dem Gefängnis zu befreien.
"Diese "Prototypen" wie sie genannt wurden, müssen nicht repräsentativ sein (denn viele hier würden die Jobs aus diversen/berechtigten Gründen ablehnen), aber Leitenden sind als ausführende Spitzenverdiener das bloße Ergebnis unseres Systems."
Ich würde Psychpopathie (wenngleich schwammig definiert) von anderen Wertvorstellungen unterscheiden. Ich bin gerade dabei das Buch "Sprunginnovationen" zu lesen, von zwei Autoren die aus einer technikorientierten und -optimistischen Ecke kommen, die ich so nicht teile, aber ihre gute Absicht ist deutlich zu erkennen.
Guten Morgen, @gelse, ich bin hier noch eine Reaktion schuldig… Stromausfälle haben in den letzten Tagen dazu beigetragen, dass ich den Faden etwas verloren habe, sorry.
Ja, den Europa-Entwurf von @Meine Wenigkeit habe auch ich gesehen, vor Monaten, und stückweise Eure Diskussion verfolgt.
Ich bin mehr an den politisch-philosophischen Grundlagen interessiert; was sind die positiven Alternativen oder Prinzipien zum existierenden repräsentativen Parlamentarismus im Sinne von Statements wie ‚One Person – One Vote‘, etwas, das diese Alternativen zum inhaltlichen Kern kondensiert.
Oder sind die positiven Alternativen zum existierenden repräsentativen Parlamentarismus vielleicht nur Verfahrensfragen und geänderte, verbesserte Formate?
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Notwendig wäre auch, die Trennlinie zur Staatsbürokratie neu zu ziehen, und deren Inhalte, Verantwortlichkeiten und Kontrolle neu zu überdenken, zu definieren und zu besetzten.
Vielleicht sitzen ja die Staatsdiener/innen an der Wurzel des Übels, und weniger die Parlamentarier?
Deutschland erlaubt sich einen riesigen und teuren Beamtenapparat.
Hat diese (Verwaltungs-) Maschinerie seit dem 2. WK technisch, inhaltlich, strategisch geliefert, was von ihr erwartet werden kann?
Guten Morgen, Manfred
Ich beginne mal mit dieser Frage:
>>Deutschland erlaubt sich einen riesigen und teuren Beamtenapparat.
Hat diese (Verwaltungs-) Maschinerie seit dem 2. WK technisch, inhaltlich, strategisch geliefert, was von ihr erwartet werden kann?<<
Erwartungen der besitzenden Klasse wurden & werden erfüllt, meine ich. Private Vermögen konnten stetig vermehrt werden, politische Macht per „Lobbyismus“ gesichert. Und der Dienstapparat hat sich als flexibel erwiesen: Während des kalten Krieges wurden der Basis der sozialen Hierarchiepyramide Zugeständnisse gemacht um Klassenkämpfe zu mindern, danach wurde Diese so sukzessive & partiell wieder zurückgenommen dass es zu keinen Aufständen kam. Durch alle Krisen hindurch. Aus der Perspektive der Oberklasse ein Erfolgsmodell das unbedingt erhaltenswert ist.
Im Interesse der Untertanen agierte dieses System objektiv betrachtet nie, trotz erwähnter taktischer Zugeständnisse.
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>>‚One Person – One Vote‘<<
In der von „Meine Wenigkeit“ angeregten Diskussion habe ich weiter unten die Kooperativen von Mondragón erwähnt. Das dortige Prinzip „das höchste Geschäftsleitungsorgan ist die Betriebsversammlung“ (in der jedes Mitglied eine Stimme hat) hat die ansonsten übliche, gewohnte und für alternativlos gehaltene Hierarchie ausser Kraft gesetzt. Es setzt nur voraus, dass alle die zu einer Entscheidung beitragen können ihr Rederecht nutzen. Es gibt also keine Befehlskette von „oben“ nach unten.
Je grösser eine Entität, um so schwerer ist das natürlich umzusetzen. Das zeigt sich schon im Verbund Mondragón Corporación Cooperativa (MCC): Dort wurde schon oft die Intransparenz kritisiert. Welche Lösungen sie bis jetzt gefunden haben weiss ich nicht, denn es wird offenbar zunehmend schwieriger aktuelle Informationen zu finden.
Weiter oben der Diskussion hatte ich aber zu eventuellen überlokalen/überregionalen Räten gemeint, dass sie per Volksabstimmung unter den Wolken gehalten werden könnten.
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Noch ein Gedanke zu Zielvorstellungen, den dort mal hatte:
>>Vielleicht können auch Ziele entwicklungsfähig, als Prozess und nicht als Credo, gedacht werden?<<
So viel mal für heute, wir treffen uns hier ja noch öfter zum fröhlichen Weiterdenken.