Was ist das, was in uns lügt, mordet und stiehlt?

Verbrechen zu Kunst machen Das Verbrechen des Magnus G. hält uns den Spiegel vor - doch in Frankfurt will man nicht hineinschauen, auch nicht auf der Bühne
Exklusiv für Abonnent:innen

Darf ein "abscheuliches Verbrechen" öffentlich zur Schau gestellt und vermarktet werden? Ist es den Opfern zuzumuten, noch einmal mit dem Täter konfrontiert zu werden, und sei es auch nur auf der Bühne? Seit mehreren Wochen tobt in Frankfurt/Main eine Debatte um das Theaterstück Die zweite Haut von Wolfgang Spielvogel, das die Entführung und Ermordung des Jungen Jakob von Metzler thematisiert und seinen Mörder Magnus Gäfgen in den Mittelpunkt stellt. Obwohl das Stück bislang noch niemand kennt, sind die Fronten bereits verfestigt. Dabei sagt die Auseinandersetzung viel darüber aus, wie der neue kriminalpolitische Konsens, Mörder wie Wesen von einem fremden Stern zu behandeln, mittlerweile Fuß fasst.

Die Chefin einer so genannten Dr