Weiter paradiesische Zustände

Reform der Erbschaftsteuer Ein Hohn auf das Gerede von mehr Gerechtigkeit
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Ihr Aufkommen von rund vier Milliarden Euro fließt komplett in die Haushalte der Bundesländer, der Anteil an deren Steuereinnahmen liegt aber nur bei etwa zwei Prozent. Dass die Erbschaftsteuer derart marginal zu Buche schlägt, hat vorrangig einen Grund: Erben werden in Deutschland nur mäßig zur Kasse gebeten, Immobilien- und Betriebsvermögen weit unter Wert zur Besteuerung herangezogen. Die Freibeträge für nahe Verwandte sind hoch, die Steuersätze moderat. Würden Erbschaften wie in den Niederlanden oder Frankreich besteuert, würden die Einnahmen zwei- bis dreimal so hoch ausfallen.

Dennoch ist diese Steuer reichen Erben ein Dorn im Auge und wird gern leistungsfeindliche "Neidsteuer" gescholten. Ähnlich sieht das offenbar auch die