Wie gedopt

Österreich Michael Spindelegger will bei der Nationalratswahl im September Kanzler werden und nutzt sein Amt als Außenminister, um sich gebührend in Szene zu setzen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 29/2013
Wie gedopt

Foto: Alexander Klein / AFP / Getty

Dieser Mann steht für eine Musterkarriere – Kartellbruder, Studium der Rechtswissenschaften, Minister-Sekretär, Abgeordneter, Zweiter Präsident des Nationalrats und Außenminister. Im Jahr 2011, nachdem Josef Pröll wegen eines Lungeninfarkts das Handtuch geworfen hat, wurde Michael Spindelegger zudem Parteiobmann der Österreichischen Volkspartei (ÖVP) und Vizekanzler. Schon sein Vater war Abgeordneter und einige Jahre Bürgermeister im niederösterreichischen Hinterbrühl, wo der 53-Jährige bis heute lebt. Als Spitzendkandidat der ÖVP zur Nationalratswahl am 29. September versucht er gerade, das Image des Biedermanns aus der Provinz loszuwerden und den aufgestachelten Stichler vom Dienst zu mimen. In dieser inszenierten Pose wir