Wie man ist, was man wird

Im Kino Andres Veiels Dokumentarfilm "Die Spielwütigen" folgt vier Schauspielschülern, die gegen alle Widerstände heute beweisen müssen, was sie morgen zu leisten im Stande wären
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Wie man wird, was man ist, hat sich der Dokumentarfilmer Andres Veiel bislang erst gefragt, wenn das Werden an sein Ende gekommen war. Seine biographischen Spurensuchen galten Toten, Selbstmördern und Ermordeten. Aus diesem Umstand, der plötzlichen Zäsur, bezogen die protokollierten Lebensläufe ihr dramatisches Potential. In Die Überlebenden (1996) forschte Veiel der Entwicklung dreier Klassenkameraden nach, die sich das Leben genommen hatten. Black Box BRD (2001) parallelisierte die Geschichte des RAF-Opfers Alfred Herrhausen und des RAF-Mitglieds Wolfgang Grams, die beide gewaltsam zu Tode gekommen waren.

Mit Die Spielwütigen ändert Veiel nun die Stoßrichtung seiner Lebensbeschreibungen, indem er das retrospektive Verstehen-Wollen in die perspektivi