Zauberland ist abgebrannt

68er Die Band „Ton Steine Scherben“ geht erstmals wieder auf Tour. Doch hinter den Kulissen tobt seit langem ein Streit um das Erbe von Rio Reiser
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 14/2014

Wer von Hamburg nach Sylt fährt, kommt direkt daran vorbei. An der B199 zwischen Stadum und Leck liegt Fresenhagen. Durchquert man das Dorf bis zum Ende, gelangt man zu dem wohl am meisten mystifizierten Ort der deutschen Rockmusik, einem weißgetünchten Bauernhof. Die Auffahrt ist von Ulmen gesäumt. Dorthin hatte es 1975 die Kreuzberger Band Ton Steine Scherben verschlagen, die mit Songs wie Macht kaputt, was euch kaputt macht den Takt der 68er Bewegung vorgab und ohne die in der alten Bundesrepublik kein Haus besetzt wurde. Frustriert von der Linken, die sie als politische Musikbox benutzte, ihnen aber nicht mal ein Schmalzbrot gönnte, hatten die Scherben Berlin den Rücken gekehrt und waren aufs Land gezogen.

Ein Sturm hatte damals Teile des halbverfaulten Ree