Nicht erst Greta Thunberg hat die Berichterstattung zum Klimawandel verändert – schon der Sommer 2018 war ein atmosphärischer Wendepunkt. Sukzessive verdrängte der Klimawandel das Megathema Migration, das ab 2016 die öffentlichen Debatten beherrscht hatte. Nach Monaten der Hitze brachte im August eine Studie zu „Kipppunkten im Klimasystem“ den Stein ins Rollen. Die Pressemitteilung zur Studie verwendete den Begriff „Heißzeit“, der daraufhin Schlagzeilen machte und im Dezember zum „Wort des Jahres“ gekürt wurde. Das bekannte Schema der „Klimakatastrophe“ („Wort des Jahres“ 2007) erhielt neue Aktualität und wurde in den Medien mit dramatischen Schlagzeilen verkauft: „Klimaforscher: Erde könnte in eine tödliche Heißzeit geraten“.
Dieser publizistische Alarmismus begleitete das Thema seit Beginn – und hat dabei einigen kommunikativen Schaden angerichtet. So steht der Kölner Dom noch immer nicht unter Wasser, und es wird wohl auch künftig verregnete Sommer geben. Fast parallel zur „Heißzeit“ schloss sich deshalb eine wichtige selbstkritische Richtungsdebatte im Journalismus an: Welche Rolle wollen Journalistinnen und Journalisten im Diskurs um den Klimawandel eigentlich einnehmen? Welche Verantwortung trägt der Journalismus angesichts von wissenschaftlich unumstrittenen Tatsachen – aber eben auch von der Gefahr einer kontraproduktiven Hysterisierung? Einer der Kritikpunkte ist, dass die Berichterstattung ideologisch geworden sei und dabei Gefahr laufe, bestehende Unsicherheiten zu ignorieren („überhitzt“).
Wissenschaft braucht Zeit
Zündstoff bietet immer wieder die Frage, wie (und nicht ob) über Unsicherheiten in der Klimaforschung berichtet werden sollte. Im Alltagsverständnis vieler Menschen gibt es kein Fragezeichen. Tenor: Unsichere wissenschaftliche Ergebnisse sind „schlechte“ Ergebnisse und sollten eigentlich gar nicht in seriösen Medien erscheinen. Zu oft „bewiesen“ in der Vergangenheit (pseudo)wissenschaftliche Studien, dass beispielsweise Kaffee wahlweise gesund oder ungesund sei: Gleiches gilt für Kokosöl, Butter und Jogging. Eine quantitative Befragungsstudie, die gemeinsam mit Kolleginnen der TU Braunschweig entstanden ist, zeigt, dass nur rund 30 Prozent der Befragten davon ausgehen, dass Befunde aus den Klimawissenschaften immer einen gewissen Unsicherheitsgrad haben. Der daran ablesbare, verständliche Wunsch nach glasklaren Ergebnissen widerspricht jedoch in weiten Teilen der Arbeitsweise empirischer Wissenschaften, insbesondere dann, wenn es darum geht, Modelle und Prognosen über die Zukunft zu entwickeln.
Tatsächlich gibt es ja die Klimaforschung nicht. Vielmehr forschen verschiedenste Disziplinen über Klima und Klimawandel. Meteorologie und Geowissenschaften sind mit Unterdisziplinen wie Geografie, Ozeanografie und Hydrologie umfangreich vertreten. Das Gleiche gilt für Mathematik, Physik, Chemie und Biologie – nicht zu vergessen die Informatik, die für Klimamodellrechnungen essenziell ist. Auch Geistes-, Sozial-, Wirtschafts- und Ingenieurwissenschaften erforschen Aspekte des Klimas. Dass sie dabei nicht nach einer einzigen Methode verfahren, scheint evident.
Viele der genannten Disziplinen sind empirisch arbeitende Wissenschaften, die durch Messungen und Beobachtungen (im weitesten Sinne) den Horizont des Wissens erweitern. Das führt sie oft auf unbekanntes Terrain. Vertraute Theorien werden revidiert und aktualisiert.
Was als Prozess des wissenschaftlichen Fortschritts allgemein leicht auf einen breiten Konsens stoßen dürfte, verlangt im konkreten Zusammenhang mit der Klimaforschung eine hohe Frustrationstoleranz von der Öffentlichkeit. Nehmen wir den sogenannten „Hiatus“: ein besonders heiß diskutiertes Beispiel, das zentrale Annahmen in den Klimamodellen in Frage stellte. „Hiatus“ meint eine scheinbare Pause im menschengemachten Klimawandel: Scheinbar stagnierte zwischen 1998 und 2013 die durchschnittliche Temperatur an der Erdoberfläche. Wie ließ sich das mit den bisherigen Modellen zum Klimawandel in Einklang bringen? Der öffentliche Druck, schnell Antworten zu liefern, war groß und führte dazu, dass in den Medien Erklärungen diskutiert wurden, die sich später als nicht oder nur teilweise zutreffend erwiesen. Etwas später wurde dann klar: Der menschengemachte Klimawandel macht keine Pause, die Ozeane hatten in diesem Zeitraum relativ viel Wärme aufgenommen, die Temperaturen steigen weiter.
Um hier zu einer gesicherten Erkenntnis zu kommen, brauchte die Wissenschaft Zeit. Zeit, die ihr der Journalismus und die mit ihm verschwisterte Öffentlichkeit nicht gerne geben. Ein Mentalitätswandel kann hier nur erzielt werden, wenn das Bewusstsein dafür geschärft wird, wie Wissenschaft nun einmal funktioniert. Wir müssen offen kommunizieren, an welchen Stellen Unsicherheiten bestehen. Derartige Unsicherheiten können den gesamten Arbeitsprozess betreffen: Wie präzise messen die Instrumente? Wie sicher kann ich sein, dass bei wiederholter Messung das exakt gleiche Ergebniss auftritt? Verändert das Instrument selbst den Untersuchungsgegenstand, also beispielsweise ein Thermometer die Wassertemperatur der Umgebung? Und wenn ja, wie stark ist der Effekt?
Das Ausweisen von Unsicherheiten sollte in der öffentlichen Wahrnehmung zum Zeichen für eine hohe wissenschaftliche Qualität werden, nicht zu einem von mangelnder Qualität. Empirische Einzelbefunde oder -studien mit „null Unsicherheit“ kann es nicht geben. Weil viele Einzelbefunde in der Zusammenschau bewertet werden müssen, ist das Konsens-Prinzip in der Klimaforschung zu einem Zentralgestirn geworden. Dieses Prinzip und die offene Kommunikation über Unsicherheiten werden noch wichtiger, wenn es um Klimamodelle oder Klimaszenarien geht. Klimamodelle sind vereinfachte Abbildungen dessen, was man über das Klima weiß – zum Beispiel grundlegende physikalische Prinzipien –, die auf riesigen Großrechnern laufen. Klimamodelle nähern sich bestmöglich dem Stand des Wissens an. Sie dienen der Forschung vor allem dazu, vermutete Zusammenhänge zu testen, vergleichbar mit einer virtuellen Laborumgebung.
Es ist komplex
Für Politik und Gesellschaft wichtig sind die Klimaszenarien: Hier werden die Klimamodelle benutzt, um zukünftige Entwicklungen zu berechnen, zumeist bis 2100. Es handelt sich um eine äußerst komplexe Form der Prognostik, die gerade nicht Prophetie sein will. Klimaszenarien oder ‑projektionen können nicht vorhersagen, wie unser aller Zukunft aussehen wird, weil das davon abhängt, welche Bedingungen tatsächlich auf der Erde herrschen werden, konkret zum Beispiel, wie hoch die CO₂-Emissionen in 2025 faktisch sein werden.
Keine Frage: Auch „die“ Wissenschaft weiß seit langem, dass der von Menschen verursachte Klimawandel allergrößte Dringlichkeit hat. Schon 1988 gehörte es zur Gründungsmission des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC, deutsch: Weltklimarat), zu klären, wie eng der Zusammenhang zwischen CO₂-Emissionen und Klimawandel ist. Dabei legte sie den Schwerpunkt auf das „Assessment“, auf das systematische Zusammentragen und Bewerten zahlreicher Einzelbefunde und Studien, sodass deutlich wird, was der jeweilige Konsens dazu ist. Seitdem hat die Unsicherheit zu den Kernfragen des Klimawandels stetig abgenommen. „Es ist äußerst wahrscheinlich“ – 95 bis 100 Prozent Sicherheit –, „dass der Einfluss des Menschen die Hauptursache der beobachteten Erwärmung seit Mitte des 20. Jahrhunderts war“, erklärt der noch gültige Sachstandsbericht von 2013 unmissverständlich. In der englischen Fassung ist zudem ausdrücklich erklärt, wie diese prozentualen Angaben kalkuliert wurden: Grundlage ist die Arbeit der rund 5.000 am Bericht beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus rund 195 Ländern, deren Expertise in dem 2.000 Seiten starken Bericht zu den naturwissenschaftlichen Grundlagen des Klimawandels steckt.
Neue Studien und Ergebnisse werden aber nicht nur dann veröffentlicht, wenn sie durch einen hoch formalisierten, jahrelang andauernden und auf Konsens ausgerichteten Qualitätssicherungsprozess wie beim IPCC gelaufen sind. Welche Rolle Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Forschungsorganisationen oder -institute im öffentlichen Diskurs darüber hinaus einnehmen wollen, können und sollen: Darüber denken wir nach. Im Zuge ihrer Arbeit am fünften Weltklimabericht plädieren der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), Ottmar Edenhofer, und sein Kollege Jan Minx beispielsweise dafür, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler als „Mapmaker“ zu sehen, nicht als „Navigatoren“. Mapmaker kommen dem Bedarf der Politik entgegen und fertigen passende Landkarten an – also beispielsweise einen Sonderbericht zum 1,5-Grad-Ziel. Diese Zielbestimmung muss jedoch die Politik übernehmen.
Eine andere Rolle definiert die Initiative „Scientists for Future“ für sich; sie sieht Klimawissenschaftler deutlicher als Ratgebende. „Die Initiative kommuniziert die für die Zukunft unserer Gesellschaft besonders relevanten wissenschaftlichen Erkenntnisse, die noch nicht ausreichend in der Gesellschaft angekommen sind – auch dann, wenn sie nicht mehr neu sind“, schreibt deren Gründer Gregor Hagedorn.
Am Ende bleibt es für Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen eine individuelle Entscheidung, ob und wie wir in der Öffentlichkeit agieren. Freilich sitzen auch wir in dem Boot, das wir beobachten. Es kann uns also nicht egal sein, wohin es steuert. Und wir sollten nicht schweigen, wenn ein Kurs eingeschlagen wird, der offensichtlich die Karten ignoriert.
Eins sollte der Öffentlichkeit klar werden: Will man Verantwortung für die Gestaltung der Zukunft an die Wissenschaft delegieren, ob als Politiker, Journalist oder „Laie“, führt das zu mannigfaltigen Problemen. Die gefühlte Verantwortung von Menschen aus der Zivilgesellschaft, aus der Politik oder dem Journalismus kann nicht – zumindest nicht vollständig – an die Klimaforschung abgegeben werden. Denn die Annahme, dass die Gesellschaft sich „vernünftig“ auf den Klimawandel vorbereiten wird, wenn nur korrekt über die Ergebnisse der Klimawissenschaft berichtet wird, ist mehr als fragwürdig.
Kommentare 11
Die Zeit ist abgelaufen und jetzt wird es kritisch! Und wer die Zeit untätig und geschäftig labernd verstreichen lassen hat, während er/sie/es dabei glänzende Geschäfte gemacht hat, muss jetzt eben zahlen. Es ist die Wettbewebsreligion (manche nennen es Kapitalismus oder Neoliberalismus) die sich in Kriegen entlädt und nicht in Wohlstand. Das WEITERSO mit dem Vertrauen in die "Marktkräfte" führt uns in die Klima/Umwelt/Sozialkatastrophe. Auf unsere Bonzen in Politik und Wirtschaft ist kein Verlass. Eher werden sich Veganer im Kampf um die letzten Ressourcen gegenseitig umbringen als uns die Marktkräfte retten. So war es schon immer und so soll es (nach denen) auch bleiben. Also schlaft gut weiter ...
Danke für diesen klugen Artikel, der gut tut in Zeiten aufgeregter Hysterie, die keine Zeit mehr zum klugen Abwägen lässt. Ja: Der Klimawandel ist da. Er muss verlangsamt werden. Ein Weiterso darf es nicht geben. Aber mein Eindruck ist: Es soll eine Panik und Hysterie erzeugt werden, die den Menschen das Denken und Abwägen erschwert. Warum? - Um Produkte mit Gewalt in den Markt zu drücken, wie beispielsweise die Windkraft und auch die E-Autos. Deren ökologischen und sozialen Schattenseiten sind für jeden aufmerksamen und selbst denkenden Menschen offensichtlich. Auch, dass es ganz andere und klügere Lösungen gibt. Aber nur durch Panik lassen sich die Fakten erfolgreich ausblenden. Jeder, der gegen diese Industriezweige ist oder mal kritische Fragen stellt, wird als Klimaleugner an den Pranger gestellt. Diese Fokussierung verhindert, dass Natur und Klima zu ihrem Recht kommen.
Klimawissenschaft???
Haben wir nicht die banalen Tatsachen über unsere Umwelt und die Atmosphäre bereits in der (guten) Schule gelernt: Alles was wir emittieren bleibt uns in einer lächerlich dünnen Schicht erhalten (an den Polen 8 in unseren Breiten 12 und am Äquator 18 km). Die Astronauten ist angesichts des dünnen Häutchens der Schreck in die Glieder gefahren. Wer also diese Grundkenntnisse nicht verinnerlich hat sollte nicht über Klimawissenschaften von außen schwadronieren sondern den in Zweifel untertreibenden Wissenschaftlern aufmerksam zuhören.
Der Kipppunkt ab dem alles ziemlich unvorhersehbar ablaufen kann, ist nach früheren Verlautbarungen bereits bei 400 ppm CO2 erreicht.
Man betrachte nun die Manua Loa-Messungen und mache sich seinen Reim drauf.
Die Konsum- und Wachstumsorientierung ist DAS Problem. Da stimme ich zu. Um diese zu retten, setzen Parteien wie die Grünen auf den New Green Deal: Konsumiert weiter und baut die letzten Landschaften und die Natur insgesamt in "Energielandschaften" (also tote und raumgreifende Freiluftkraftwerke um). So wird die Versöhnung von Ökonomie und Ökologie gesehen. Für die Vorgärtchen werden dann Bienenwiesensamen verschenkt. Dazu gibt es Alternativen. Allerdings nur mit einer Überwindung der Wachstumsideologie Meine Gedanken dazu: https://rotherbaron.com/2019/06/23/inneres-und-aeusseres-wachstum/
Niemand kann erwarten, dass die Berechnung von Klimaszenarien eine sichere Prognostik realisiert. Ich glaube auch nicht, dass es Leute gibt, die von der Wissenschaft eine genaue Vorhersage wollen, wann welche Gebiete überflutet werden, wann und wo welche Dürren eintreten, wann und wo welche Hitzerekorde gebrochen werden. Dafür ist Klima und Metereologie zu komplex, schon alleine ein Vulkanausbruch könnte solche Vorhersagen zumindest zeitweise ungültig machen.
Wir wissen jedoch, dass Co2 in der aus heutigiger Sicht eher bescheiden dimensionierten Erdathmosphäre stark ansteigt, und zwar von Jahrzehnt zu Jahrzehnt um immer größere Mengen. Und wir wissen ungefähr, welche generellen Effekte eine so hohe Konzentration von Co2 in der Erdathmosphäre hat. Zudem wissen wir, dass global die Temperaturen im Vergleich zur jüngeren und ferneren Vergangenheit rasant ansteigen, sowohl auf der Süd- wie auf der Nordhalbkugel, im Wasser wie am Boden, wie in höheren Sphären. Einhergehend damit machen sich Extremwetterphänomene bemerkbar. Die Empirie ist also nicht mehr nur eine Sache der Wissenschaft, sondern jeder Erwachsene kann direkt lebenserfahren, dass sich etwas ändert, sowohl in seinem Dorf, als auch global.
Ich finde nicht, dass 'Panik' der richtige Ausdruck für die Reaktion hinsichtlich unseres Wissens um den Klimawandel ist. Vielmehr geht es darum, das eher träge menschliche Bewußtsein zu bewegen. Doch wenn ich die Reaktionen der Leute hinsichtlich der Klimadebatte beobachte, fällt mir auf, dass es eine Reihe von Abwehrmechanismen gibt: a. Co2-Gehalt in der Erdathmosphäre und Klima hätten nichts miteinander zu tun. Daran zu glauben wäre Religion oder Ideologie; b. Die Menschheit müsste den Klimawandel als Chance sehen, anstatt sich ihm entgegenzustellen ; c. Das größte Problem beim Klimawandel wäre die Überbevölkerung. Gäbe es weniger Menschen auf der Welt gäbe es weniger CO2-Produktion; d. Es existiere kein Klimawandel. e. Wir könnten den Klimawandel eh nicht aufhalten, also tanzten wir besser gut gelaunt in den Untergang; f. Nach mir die Sintflut.
Anstatt nun nach exakten wissenschaftlichen Prognosen zu lechzen, die eh nicht kommen werden, fände ich es journalistisch und zwischenmenschlich wichtiger, eine Haltung in der Klimadebatte zu entwickeln, die einerseits ein Stück weit alarmistisch und politik- und wirtschaftskritisch ist, denn dazu gibt es genug Anlass, die andererseits aber auch philosophische Fragen reflektiert, wie Verantwortung, Bewahrung des Lebens, Askese, individuelle und gesellschaftliche Handlungsoptionen und ähnliches mehr. Fatalismus, Massenmordmotive, Realitätsleugnung und ähnlich schräge Haltungen angesichts der Krise sollte etwas entgegengesetzt werden. Von Wissenschaftlern, Politikern, Journalisten, Mitmenschen.
Brauchen wir noch mehr Zeit?? Im GEO-Spezial von 1982 schrieb der Bonner Klimatologe Prof. Dr. Hermann Flohn einen bemerkenswerten Artikel: "Wir haben bereits begonnen , unser Klima zu verändern". Er "sieht die Zukunft unserer Kinder und Enkel gefährdet-durch die Sorglosigkeit, mit der wir die Atmosphäre behandeln".
37 Jahre später und angesichts der vielfältigen und weltweit deutlichen Anzeichen die uns die Natur präsentiert brauchen wir noch mehr Zeit um die Messungen (Mauna Loa) und die Daten zu interpretieren?
Ja, die Materie ist komplex. Umso mehr ist verständlich, dass es eine gewisse Skepsis gibt.
So wurde der erwähnte Hiatus lange totgeschwiegen, oder damit begründet, dass das Klima eben nicht strikt linear verläuft sondern mit natürlichen Schwankungen.
Und jetzt, wo es zwei Jahre lange endlich wieder einen Anstieg gibt, werden plötzlich diese zwei Jahre als unumstößlicher Beweis für die Erwärmung herausposaunt. Dass das eventuelle Schwankungen nach oben sein könnten, wird nicht mehr in Betracht gezogen.
So eine Art von Wissenschaft kann ich nicht ernst nehmen.
Genauso ist es mit dem kürzliche veröffentlichten Klimabericht der Bundesregierung. Der zählte minutiös alle negativen Folgen der beiden Hitzejahre auf. Ohne auch nur in Erwägung zu ziehen, dass es auch eventuelle positive Folgen geben könnte, etwa dass der Heizölverbrauch nach unten ging oder Obsternten überdurchschnittlich waren.
Zu viele Wissenschaftler meinen sich auf eine Seite stellen zu müssen. Solche die wirklich einfach nur nüchtern betrachten, sind inzwischen Mangelware.
Ich leugne den Klimawandel nicht, doch von großen katastrophalen Folgen in den letzten 37 Jahren, wo der Anstieg ja auch schon vor sich ging, ist, erst recht hier in Deutschland, wenig zu erkennen. Und die Menschen in Kanada und Grönland scheinen gar nicht so traurig darüber zu sein, dass die Winter etwas milder geworden sind. Meine Trauer über verlorene leblose Eisgletscher hält sich in Grenzen.
Mann/Frau bitte die Südhalbkugel nicht vergessen!
Grundsätzliches zur Wissenschaft
W. ist nicht real. Sie erscheint uns real, weil wir mit Hilfe von Forschung und W. das Überleben vereinfachen.
Daher erscheinen W. und deren Formeln als etwas Wirkliches. Aber das sind sie nicht. Es sind lediglich Hilfskonstruktionen, die versuchen Erkenntnisse über die Natur abzubilden. Im Eifer des Gefechts wird das oft vergessen!
Auch kein Quantencomputer kann jemals das Echte nachbilden. Insofern sollte man sich klar machen, das wir immer im Nebel stochern werden, wenn auch mit wahrscheinlich guter Annäherung an das Reale, so wie wir es mit unseren Sinnen wahrnehmen können.
Hinzu kommt:
Unser Wahrnehmung und Erkenntnisfähigkeiten sind begrenzt. Und das ist auch gut so!
Vielen Dank für die Informationen........