Zögern erlaubt

Klimawandel Wir fordern von der Wissenschaft unanfechtbare Erkenntnisse. Und zwar subito. Aber so läuft das nicht
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 44/2019
Der Wetterballon wird über der australischen Wüste ein paar Zahlen generieren
Der Wetterballon wird über der australischen Wüste ein paar Zahlen generieren

Foto: Glenn Campbell/Farifax Media/Getty Images

Nicht erst Greta Thunberg hat die Berichterstattung zum Klimawandel verändert – schon der Sommer 2018 war ein atmosphärischer Wendepunkt. Sukzessive verdrängte der Klimawandel das Megathema Migration, das ab 2016 die öffentlichen Debatten beherrscht hatte. Nach Monaten der Hitze brachte im August eine Studie zu „Kipppunkten im Klimasystem“ den Stein ins Rollen. Die Pressemitteilung zur Studie verwendete den Begriff „Heißzeit“, der daraufhin Schlagzeilen machte und im Dezember zum „Wort des Jahres“ gekürt wurde. Das bekannte Schema der „Klimakatastrophe“ („Wort des Jahres“ 2007) erhielt neue Aktualität und wurde in den Medien mit dramatischen Schlagzeilen verkauft: „Klimaforscher: Erde