Zug um Zug

Roman Katja Lange-Müller steckt eine Ex-NGO-Mitarbeiterin in eine Erinnerungsschleuder
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 32/2016
Das Krankenhaus in Nicaragua, in dem die Romanheldin im Einsatz war, verzichtet fortan lieber auf ihre Dienste
Das Krankenhaus in Nicaragua, in dem die Romanheldin im Einsatz war, verzichtet fortan lieber auf ihre Dienste

Foto: Elmer Martinez/AFP/Getty Images

Vermutlich ist Asta keine Frau, die sich hinsetzen würde, um Nietzsche zu lesen. Das passt nicht zu ihr. Und doch hat Katja Lange-Müller ihrem Roman – und damit ihrer Romanfigur – ein Zitat des Mitleid-Verächters und Nächstenliebe-Überwinders Nietzsche als Motto mitgegeben: dass der allerbeste Wille nichts nützt, wenn er „unbescheiden genug ist, denen nützen zu wollen, deren Geist und Wille ihm verborgen ist“.

Ums Helfen in all seiner Vergeblichkeit und die oft kontraproduktiven Folgen geht es in diesem Buch. Nach 22 Jahren Auslandseinsatz in diversen Hilfsdiensten und Krankenhäusern ist Asta wieder in Deutschland gelandet. Sie steht einigermaßen derangiert am Münchner Flughafen in einer Drehtür, zwischen drinnen