Zum Sträßele hinaus

Aufruhr Immer wieder Stuttgart: eine kleine Protestgeschichte der Schwabenmetropole
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 22/2020
Hegel hat auch dieses Mal das Problem durchschaut – Kunstinstallation am Stuttgarter Bahnhof
Hegel hat auch dieses Mal das Problem durchschaut – Kunstinstallation am Stuttgarter Bahnhof

Foto: Arnulf Hettrich/Imago Images

Wer fährt jetzt noch nach Stuttgart, jetzt, wo gebaut wird! Aber Momentle: Die Ankunft in Stuttgart war damals, als alles besser war (und schon damals war früher alles besser), etwas Besonderes: eine fast liebliche Einfahrt, wenn man den Zug genommen hätte. Freilich hatte die Bahn zu Hölderlins Zeiten nur Pferde aus dem Stutengarten – Hölderlin kam abgewrackt, und zu Fuß, und er schrieb 1826: „Herrlich steht sie und hält den Rebenstab und die Tanne / Hoch in die seligen purpurnen Wolken empor. / Sei uns hold! dem Gast und dem Sohn, o Fürstin der Heimat! / Glückliches Stuttgart, nimm freundlich den Fremdling mir auf!“

250 Jahre später welken Rebenstab und Tanne, aber der Daimlerstern grüßt weithin und betrüger