Stellungskrieg

NACH SEBNITZ Zehn Tage haben die Teilung Deutschlands markiert
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Ein 14jähriger Junge verließ dieser Tage die Berliner Wilma-Rudolph-Gesamtschule, um woanders weiterzulernen. Er war von einem Klassenkameraden als "Drecksjude" beschimpft worden, eine Mitschülerin meinte, man müsse ihn "totschlagen". Auf seine Schultasche wurde ein Hakenkreuz gemalt, er wurde fast vor ein Auto gestoßen. Die Schulbehörde reagierte auf Beschwerden der Eltern des bedrohten Jungen mehr als zögerlich. Ort der Handlung ein vornehmer Stadtteil: Zehlendorf. Zu lesen war das Ganze dieser Tage als kleine Meldung im Lokalteil einer hauptstädtischen Zeitung. Sonstige Schlagzeilen über diesen unglaublichen Fall keine. Hätte es eine derartige Zurückhaltung auch gegeben, wenn diese beschämenden Dinge beispielsweise in Dresden p