„Beau Is Afraid“ mit Joaquin Phoenix: Ganz schön entsetzlich

Familienhorror Für seine Filme „Hereditary“ und „Midsommar“ wurde Ari Aster als Begründer eines neuen Horrorkinos mit psychologischer Tiefe gefeiert. Mit „Beau Is Afraid“ wagt er eine Abkehr vom bewährten Rezept und betritt stilistisch neues Terrain
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 19/2023
Der Mittvierziger Beau (Joaquin Phoenix) ist in Therapie und will seine narzisstische Mutter besuchen
Der Mittvierziger Beau (Joaquin Phoenix) ist in Therapie und will seine narzisstische Mutter besuchen

Foto: Courtesy of A24

Voll fieberhafter Vorfreude blickten Filmfans monatelang Beau Is Afraid, dem dritten Spielfilm des amerikanischen Regisseurs Ari Aster, entgegen. Die hohe Erwartungshaltung erklärt sich zum einen mit der Durchschlagskraft von Asters Spielfilmdebüt Hereditary (2018), der bis zum Erscheinen von Everything Everywhere All at Once der kommerziell erfolgreichste Kinotitel der mittlerweile enorm populären Indie-Produktionsfirma A24 war. Doch der Vorfreude auf den neuen Ari Aster-Film war noch etwas anderes beigemengt: die Erwartung, von seinem ausgesuchtem Gebrauch des Horrorgenres erneut verstört, in gewisser Weise sogar traumatisiert zu werden.

In Interviews legt Aster oft Wert auf eine gewisse Distanz zu gängigen Horrortropen. Weder Hereditary noch den 2019 erschienenen