„Felix's Room“ am Berliner Ensemble: Ein Zimmer zu zweit

Bühne Erinnerung per Hologramm: Adam Ganz lässt in „Felix’s Room“, einer Koproduktion von Berliner Ensemble und Komischer Oper die letzte Wohnstatt seines Urgroßvaters im Mainzer „Judenhaus“ auferstehen – dank 3D-Technik
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 27/2023
Per 3D-Scan auf die Bühne: In „Felix's Room“ wird das Zimmer in dem Felix und Erna Ganz im Mainzer „Judenhaus“ lebten, sichtbar
Per 3D-Scan auf die Bühne: In „Felix's Room“ wird das Zimmer in dem Felix und Erna Ganz im Mainzer „Judenhaus“ lebten, sichtbar

Foto: Moritz Haase

Ins „Judenhaus“ umziehen zu müssen, war im Dritten Reich für Menschen jüdischer Herkunft ein schwerer Einschnitt ins Leben – und ein Verwaltungsschritt auf dem Weg zur Deportation. Auch Felix Ganz, ein vermögender Mainzer Kaufmann und Kunstsammler, musste 1941 mit seiner zweiten Frau Erna aus der großzügigen Villa mit Rheinblick in ein Mietshaus umsiedeln. Ein Zimmer pro Familie war vorgesehen, die meisten Habseligkeiten blieben zurück. Zu den beengten Verhältnissen kam die Ausgangssperre; das Hauptquartier der Gestapo lag direkt gegenüber. Für jeglichen kleinen Komfort – eine Kochplatte, ein Bügeleisen – war Felix Ganz nun auf einen Gefallen angewiesen. Briefe an seinen Freund Heinrich belegen, wie er h