Alte gegen neue Revolutionäre

Iran Aufruhr und Straßenprotest im Iran sind nicht das Werk einer geschlossen und gezielt handelnden Opposition, sondern oft eine spontane Rebellion ohne Führung
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Die Teheraner Krankenhäuser sind voll von Demonstranten, die mit Schädelwunden und Knochenbrüchen eingeliefert werden, aber – und das merkte die Journalistin Christiane Hoffmann beim jüngsten ARD-Presseclub an – es gibt bisher kaum Schusswunden. Das Regime will die Totalkonfrontation vermeiden. Kein Wunder, wenn man sich in der iranischen Geschichte etwas auskennt: Stirbt ein Mensch, kommen 40 Tage nach seiner Beerdigung Familie und Freunde zusammen, um seiner zu gedenken und zu trauern. Dieser Brauch verlieh der revolutionären Bewegung Ende der siebziger Jahre ihre ungeheure Dynamik. Im Januar 1978 war in einer königstreuen Zeitung ein Schmähartikel gegen Ayatollah Chomeini erschienen, in vielen Städten wurde daraufhin protestiert. Der S