Die Hälfte der Welt

Missverständnisse Zwei Reiseberichte über den Iran von Lilli Gruber und Iran Christopher de Bellaigue
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Kann man von einem Land beeindruckt sein, dessen Präsident es mit seinen antisemitischen Hasstiraden in die absolute Isolation treibt? Es klingt vielleicht verwunderlich, aber Lilli Gruber bejaht diese Frage ganz unmissverständlich. Auf 343 Seiten versucht die 50 Jahre alte Politikerin und Journalistin ihrer skeptischen Leserschaft verständlich zu machen, warum. Die italienische Starautorin reist im Frühjahr 2005 mitten im Wahlkampf für das Präsidentschaftsamt in den Iran, bei dem der erzkonservative Hardliner Ahmadi Nedjad gewonnen hat. In der Politik ist die Abgeordnete der Europalinken als "vernünftige Beraterin" bekannt. Ihr Motto bei schwierigen Auseinandersetzungen lautet immer: Weg von der Überheblichkeit. "Arroganz ist kein guter Ratgeber ...