"Andere Antifas werden sich auch auflösen"

Radikale Linke Die Antifaschistische Linke Berlin ist am Spagat zwischen Bündnisorientierung und Militanz gescheitert, sagt Protestforscher Simon Teune. Vielen Gruppen gehe es ähnlich
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Der letzte Antifaschist?
Der letzte Antifaschist?

Foto: Kai Horstmann / Imago

der Freitag: Herr Teune, in dieser Woche hat die Antifaschistische Linke Berlin, ALB, ihre Auflösung erklärt. Ist das überhaupt ein großes Thema? Schließlich gibt es überall in Deutschland Antifa-Gruppen.

Simon Teune: Die ALB war ein zentraler Akteur in der bundesweiten Antifa-Bewegung. Das sieht man schon daran, dass die Internetseite antifa.de von der Gruppe betrieben wurde. Die ALB hat auch jenseits der klassischen Antifa-Arbeit eine wichtige Rolle in vielen großen Mobilisierungen der vergangenen Jahre gespielt, wie zum Beispiel gegen den G8-Gipfel in Heiligendamm oder bei den Blockupy-Protesten.

War die ALB einfach nur besonders groß oder hat sie sich von anderen Gruppen auch inhaltlich unterschieden?

Bei ihrer Gründung stand die ALB, damals no