Gekaufter Protest

Lobbyismus Konzerne finanzieren heimlich Bürgerinitiativen, um ihre Interessen durchzusetzen, sagt Ulrich Müller von Lobbycontrol im Gespräch
Exklusiv für Abonnent:innen
War hier die Asphaltlobby am Werk?
War hier die Asphaltlobby am Werk?

Foto: Gustavo Alabiso / Imago

Herr Müller, Sie sind geschäftsführender Vorstand von Lobbycontrol und gehören zu den Veranstaltern der Konferenz „Wenn Konzerne den Protest managen“, die in rund einer Woche in Berlin stattfindet. Proteste richten sich oft gegen Konzerne. Wie funktioniert das eigentlich, dass Konzerne den Protest selbst managen?

Ulrich Müller: Es gibt eine Reihe von Beispielen. Bürgerinitiativen, die sich für Umgehungsstraßen einsetzen, haben etwa professionelle Hilfe bekommen. Diese Unterstützungsstrukturen wurden im Hintergrund von der Asphalt- und Baubranche gefördert. Die Industrie hatte ein Interesse, dass diese Bürgerinitiativen die Politiker vor Ort dazu bringen, mehr Steuergelder für den Straßenbau einzusetzen. Aktuell gib