„Vorbeugung rechnet sich“

Kriminalität Die Prävention von Straftaten ist billiger, als später den Schaden zu zahlen, sagt der Experte Erich Marks. Trotzdem mache die Politik zu wenig
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 23/2015

der Freitag: Herr Marks, Sie beschäftigen sich seit vielen Jahren mit der Frage, wie man Verbrechen besser vorbeugen kann. Was ist der größte Irrtum über die Kriminalprävention?

Erich Marks: Viele denken, dass Präventionsprojekte kleine nette Maßnahmen sind, die man durchaus machen kann, die aber unterm Strich nicht zur Lösung von Kriminalitätsproblemen beitragen. Prävention wird einfach nicht ernst genug genommen. Da wird zu wenig getan.

Wie kann das sein? Im Prinzip sind doch alle für Vorbeugung.

Eine Teilerklärung ist sicherlich, dass man die Erfolge erst später sieht. Das ist wie mit der ökologischen Nachhaltigkeit. Wenn Sie heute in Prävention investieren, in Kindergärten, in Schulen, in Jugendeinrichtungen,