Bergkarabach von der Welt abgeschnitten: Zur falschen Zeit am falschen Ort

Erneute Kriegsgefahr Wegen Aserbaidschans Aggressionen sind die 100.000 Bewohner der armenischen Enklave Bergkarabach zu einem Dasein wie im Käfig verurteilt und Familien seit Monaten getrennt. Ein Treffen mit drei betroffenen Frauen in Jerewan
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 27/2023
Sofi Abrahamian will in Jerewan weiterstudieren, muss zuvor aber ihre Diplomarbeit an der Hochschule in Bergkarabach verteidigen – per Videotelefonie.
Sofi Abrahamian will in Jerewan weiterstudieren, muss zuvor aber ihre Diplomarbeit an der Hochschule in Bergkarabach verteidigen – per Videotelefonie.

Foto: Florian Bayer

Eigentlich sollte es die schönste Zeit des Lebens sein: Studienbeginn, Neuanfang in der großen Stadt – der Sommer in den quirligen Straßen von Jerewan. Doch Meri Hovhannisjan, 18 Jahre alt, ist nicht zum Feiern zumute. Sie kommt aus Bergkarabach, das völkerrechtlich zu Aserbaidschan gehört, aber fast ausschließlich von ethnischen Armeniern bewohnt wird.

Seit einem halben Jahr ist ihre Heimat von der Außenwelt abgeschnitten, zuletzt gab es immer wieder Schusswechsel an der Grenze. Nun muss die Studentin zum ersten Mal überhaupt Monate ohne ihre Eltern und Brüder verbringen. Schon zu Weihnachten und Neujahr war das so, und nichts deutet darauf hin, dass sich die Situation ändert. „An wichtigen Feiertagen nicht zu Hause sein zu k