Lieber Harald Welzer,
Sie haben einen Nerv getroffen. Selbst denken haben Sie Ihr neues Buch genannt. Es soll eine „Anleitung zum Widerstand“ sein. Was könnte besser in eine Zeit passen, in der die Rettung einer Währung wichtiger als das Schicksal der Menschen scheint? In der unser Lieblingswort Krise heißt. Und in der sich bei immer mehr Bürgern das Gefühl festsetzt, dass es so nicht weiter geht.
Ihr Buch hat mich an meinen ersten eigenen Akt des Widerstands erinnert. Das war vor zehn Jahren, ich war gerade 15 geworden. Die USA kündigten an, in den Irak einzumarschieren. In Berlin kamen 500.000 Demonstranten zusammen und riefen: „Kein Blut für Öl.“ Ich lief mit einer kubanischen Fahne mit, darauf das Konterfei Che Guevaras. Vor der amerikanischen Botschaft schwenkte ich sie besonders lang. Das fühlte sich gut an, aber dieses Gefühl war nicht von Dauer. Ich merkte später, dass die Welt nicht so schwarz-weiß ist, wie ich sie damals sehen wollte. Sie ist sogar ziemlich unübersichtlich – und das macht es mit dem Widerstand nicht einfacher.
Lieber Herr Welzer, Sie haben Recht, wenn Sie sagen, die ideologischen Kämpfe von einst hätten sich überlebt. Bei den Occupy-Protesten war von Che Guevara nichts mehr zu sehen. Aber im Wort Ideologie steckt auch „Ideal“ und „Idee“. Gute Ideen brauchen wir mehr denn je. Die Glücksversprechen von Kommunismus und Kapitalismus sind überholt. Sie schlagen daher vor, dass wir uns eine „neue Geschichte“ erzählen. Wir sollten von der „Zukunft her denken“. Das klingt gut – und doch haben Sie mich damit nicht überzeugt.
Widerstand scheint heute zu bedeuten, nicht für, sondern gegen etwas zu sein. Aber selbst das ist nicht so einfach, wie ein Beispiel von Ihnen erzählt: Laut einer Umfrage glauben nur 13 Prozent der US-amerikanischen Eltern, dass es ihren Kindern einmal besser gehen wird als ihnen selbst. Da fragen Sie: „Woher nehmen die restlichen 87 Prozent die entspannte Haltung, dagegen nichts zu tun?“ Die Frage ist rhetorisch, zeigt aber das Hauptproblem. Obwohl wir wissen, dass so viele Dinge – vom Klimawandel bis zur Finanzkrise – unsere Zukunft bedrohen, unternehmen wir nichts dagegen. Das führen Sie auf zwei Ursachen zurück: Zum einen sei das verfügbare Wissen unüberschaubar geworden. Sich im Denken zu orientieren, sagen Sie mit Kant, sei immer schwieriger geworden. Zum anderen unterlägen wir einer „kognitiven Dissonanz“ – wir neigen dazu, eine erkannte Gefahr herunter zu spielen. Es sei immer bequemer, die Wirklichkeit der Vorstellung anzupassen als umgekehrt.
Geländewagen und Biomarkt
Wegen solcher Analysen habe ich Ihr Buch gern gelesen. Aber wenn Sie doch zum Selbstdenken aufrufen, warum wenden Sie sich an einen Leser, den man an der Hand nehmen muss? Den man in die Untiefen einer krisenhaften Zeit führen muss, um ihm dann zu zeigen, welche kleinen Schritte er hin zu einer rosigen Zukunft machen kann? Sie beschreiben den Widersinn, mit einem Geländewagen zum Bio-Supermarkt zu fahren. Oder Kaffee aus Plastikkapseln zu trinken. Aber dann schreiben Sie Sätze wie: „Wahrscheinlich haben Sie jetzt das Gefühl, dass Sie längst etwas tun, was Sie nie beabsichtigt haben.“ Wenn Ihnen der Leser bis zur Hälfte des Buchs gefolgt ist, ist er „reif“, um zu handeln. Wenn er Ihre Warnung beachtet: „Seien Sie vorsichtig, Sie bewegen sich hinaus aus der Komfortzone.“
Aber es geht nicht nur um Geländewägen und Biosupermärkte. Ich habe gar kein Auto. Nur auch wenn ich das ganze Jahr lang Fahrrad und U-Bahn fahre: Mit einer einzigen Flugreise im Sommer ist meine Ökobilanz dahin. Selbst wenn ich den Zug nehme, ganz ohne CO2-Ausstoß geht es nicht. Aber ist das überhaupt der Punkt?
Lieber Herr Welzer, Sie schreiben, der Kapitalismus sei in die Krise geraten. Mit der Wachstumsmaxime sei eine Kultur des „Alles immer“ entstanden: „Mehr Wissen, mehr Erfahrung, mehr Erkenntnisse“. Das war auch eine Losung der Aufklärung, aber die „stößt an eine Grenze dort, wo sie den kognitiven Teil unserer Orientierung überschreitet“. Sie sagen das als Sozialpsychologe und ergänzen, unser Handeln sei vor allem durch Gewohnheit bestimmt. Das Wissen sei keine hinreichende Voraussetzung für Veränderung.
Damit aber kommen wir zum Ausgangspunkt zurück. Wie steht es nun um die „bessere Welt“? Auf der Website Ihrer Stiftung Futurzwei heißt es: „Eine zukunftsfähige Kultur des Lebens und Wirtschaftens entsteht nicht durch wissenschaftliche Erkenntnisse oder moralische Appelle. Sie wird in unterschiedlichen Laboren der Zivilgesellschaft vorgelebt und ausprobiert.“ Nur als Veränderung im Kleinen könne Widerstand heute funktionieren. Sein Ziel sei: die „nachhaltige Moderne“.
Sie sind einer der bekanntesten Vertreter dieser Idee und sehen überall neue Initiativen heranwachsen. Mikrogenossenschaften von Nachbarn, die sich gegenseitig Werkzeuge leihen, statt immer alles neu zu kaufen; Lokalwährungen, mit denen Bürger ihre Wirtschaft vor Ort stärken; Banken, die auf soziale Projekte und nicht auf Finanzgeschäfte setzen. In solchen communities of practice erblicken Sie die Alternative zur „abgestandenen Geschichte der Moderne“. Sie fordern Eigenverantwortung, Sparsamkeit und „Kulturtechniken des Erhaltens“. Gerne würde ich sagen: Natürlich, wenn jeder einzelne ein paar Dinge in seinem Leben ändert, dann ändert sich auch die Gesellschaft. Dann fahren wir nicht mehr allein mit dem Auto, sondern zu fünft. Dann kaufen wir das Gemüse vom Bauern aus der Region, und nicht aus Marokko. Aber soll das Widerstand sein? Und vor allem: Retten wir so unsere Zukunft?
Für Kant zählte die Haltung
Die Zukunft kann nicht der alleinige Adressat unserer Handlungen sein. Immanuel Kant, der auch von Ihnen immer wieder bemüht wird, war überzeugt: Es komme darauf an, welche Haltung hinter einer Handlung stehe und nicht, was ihre Folgen in der Zukunft sind. Die aufklärerische Forderung des Selbstdenkens reduzierte das Denken nie auf ein bloßes Instrument zum Handeln. Ein Gedanke ist nicht nur deshalb gut, weil aus ihm eine Tat folgt.
Das heißt aber nicht, auf Widerstand zu verzichten. Aber kann man für das Weltklima kämpfen? Sie zweifeln selbst daran, denn die Folgen der Umweltzerstörung spüren wir kaum am eigenen Leib. Trotzdem glauben Sie, dass uns bedrohliche Zukunftsszenarien zum Umdenken, und das heißt für Sie: zum Handeln, zwingen können. Doch die meisten Menschen sind von anderen Dingen betroffen. Von Krieg und Vertreibung in Syrien. Von Angst vor Drogenkartellen in Mexiko. Von sexueller Gewalt in Indien. Von den Zumutungen des Jobcenters in Deutschland.
Hier geht es um die Existenz, nicht um grünes Bewusstsein. Hier hat Widerstand seine volle Bedeutung. Diejenige werden ihn leisten, die nichts zu verlieren haben. Dafür brauchen sie keine Anleitung. Eine Nachhaltigkeitsdebatte greift zu kurz, wenn sie so tut, als ob bewusster Konsum diese Probleme lösen könne. Das sagen Sie auch nicht, sondern: Was uns zumindest in den reichen Ländern wichtig sein sollte, ist „Gemeinwohl statt Eigennutz, Zeitwohlstand statt materiellem Wohlstand, Erhaltung statt Zerstörung“. Das ist bedenkenswert. Dann aber schreiben Sie, Widerstand bedeute letztlich, „dass drei bis fünf Prozent der Avantgarden eine neue Geschichte erzählen“. Avantgarden? Eine neue Geschichte? Glauben Sie wirklich, mit einem neuen Diskurs ist es getan?
Lieber Herr Welzer, Sie haben kein Manifest geschrieben und auch keine Grundlegung einer Post-Postmoderne. Dafür sind Sie selbst zu engagiert, und das ist gut so. Aber eine „Anleitung zum Widerstand“ ist Ihr Buch für mich nicht. Vielmehr ein Sammelsurium von Ansätzen, die zum Nachdenken anregen. Ein Nachdenken, das sich nicht auf die Zukunft, sondern – es steckt im Wort – auf das Vergangene richtet. Wenn in Griechenland verarmte Bürger schutzlose Migranten angreifen, dann zeigt das, dass wir nichts aus den alten Fehlern gelernt haben. Dieses Lernen wäre aber dringlicher, als uns „neu zu erfinden“.
Sicher können kleine Änderungen etwas bewegen, jeder dort, wo er kann. Und ja, wir müssen uns eine neue Geschichte über uns erzählen. Das reicht aber nicht. Adornos Satz, den Sie umdrehen, bleibt im Original richtig: „Es gibt kein richtiges Leben im falschen.“ Es gibt auch kein Urteil ohne Analyse. Und keinen Ratgeber fürs große Ganze.
Die Lösung für Kriege, Krisen und Klimazerstörung wird so einfach nicht sein. Aber eines wurde mir damals, vor der amerikanischen Botschaft, doch bewusst: Widerstand heißt auch, Ideale zu haben. Daran glaube ich noch heute.
Mit solidarischem Gruß
Ihr Franz Viohl
Franz Viohl fragte sich nach der Lektüre von Harald Welzers Kapitalismuskritik, ob Karl Marx heute auch Öko-Ratgeber schreiben würde
Kommentare 11
ja
Na Ja; leider ist die wirklichkeit selbst für die widerstandswilligen jedoch sehr viel ernüchternder: Längst sind wesentliche elemente unseres zukünftigen lebens schier unlösbar mit dem system, das überwunden werden muss, verknüpft - die renten sind via Riester-Rente dem finanzmarkt überantwortet; all unsere zukunft basierd auf der "werthaltigkeit" des geldes (weil persönliche verpflichtungen zwischen personen und generationen monetarisiert wurden); die lohnzwangsarbeit einstellen ist daher kein realistisches thema; daraus folgt der zwang zur mobilität und dieser wiederum zerstört alle hoffungen auf zeitsouveränität usw. usf.
Selbst wenn einige sich (unter grossen qualen) aus diesen verstrickungen zu lösen vermögen, für die kritische masse bleibt dies eine illusion. Ergo, der punkt zur umkehr wurde verpasst (vielleicht wäre ja 1917 vieles noch möglich gewesen, jetzt jedoch ist auch diese chance längst passé). Die konsequenz ist das vorhersehbare ende, ohne alternative...
AL, ihre Replik erinnert mich an das arrogante Gehabe der K-Gruppen und der SDS-Diskussionen: Lies erst einmal dieses, dann jenes, wurde den "Neuhinzugestossenen" an den Kopf geworfen. Dann darfst Du mitreden, vielleicht auch ein erstes Flugblatt entwerfen, nachdem Du Jahre beim Verteilen zugebracht hast. Meine Güte, gehen wir Deutschen immer noch so miteinander um? Ist Jugend ein Nachteil? Ab wann darf mitgeredet werden? Nach dem Studium von wieviel Zentnern Lektüre? Ab wann ist man Autorität? Jede Auseinandersetzung mit dem Thema Widerstand ist wichtig, alle Generationen müssen einbezogen werden und ihre Sicht der Dinge beitragen. Widerstand reift aus Notsituationen, Empathie mit denjenigen, die von autoritärer Herrschaft ausgegrenzt wurden, und/oder reift aus Erkenntnis gepaart mit Erfahrung. Und: Widerstand ist historisch mehrheitlich durch die Jugend und seit Beginn der Frauenbewegungen zunehmend von Frauen geleistet. Ältere Semester sind meist "gross" im Wort aber "klein" in der Tat, obwohl sie doch so unendlich viele Schwarten verschlungen haben, die Erkenntnis mit sich bringen sollten, bis der Kopf platzt. Warum sind diese "Besserwisser" nie, bzw. fast nie, an der Spitze sozialer Bewegungen zu finden?
Warum leiern die ex-68er mit ihren zentnerschweren und erkenntnisvermittelnden Studien und Wälzern auf dem Buckel keine Widerstandsbewegung gegen die Parteien-Diktatur und den menschenverachtenden Kapitalismus an? Fürchten sie um ihre Knete, die sie in jahrzentelangem Konformismus und Strampelei in den Hierarchien des Establisments jetzt am Lebensabend geniessen wollen, bei gutem Wein, Käse, Trauben und klugen Salongesprächen am Kamin oder in der Provence oder in einem Schnieke-Lokal in Berlin?
Ich habe in Übersee leider nicht den Luxus einer Welzer-Lektüre. Aber Widerstand muss her! Und zwar schnell. Und bevor die Katastrophe losgeht. Endlich einmal vor der Katastrophe, die in Südeuropa, in der "Dritten Welt" sowieso, am Beginn steht. Jedes zukünftige Parlament unter Ausschluss der Zivilgesellschaft und ihrer Einmischung in die öffentlichen Angelegenheiten ist ein Parlament zuviel. Dagegen wäre Widerstand in grossem Stil angesagt. Daneben ist der Widerstand im Kleinen ebenso wichtig und modellhaft für die Zukunft.
LG, CE
"Franz Viohl fragte sich nach der Lektüre von Harald Welzers Kapitalismuskritik, ob Karl Marx heute auch Öko-Ratgeber schreiben würde" (siehe oben).
Hier zeigt er sich hier enttäuscht, dass Harald Welzer gar nicht Karl Marx ist.
Erfreulich wiederum - die SPD entsendet Vorwärts-Autoren in die Freitag-Community:
http://www.vorwaerts.de/67876/franz-viohl.html
Herr Viohl, wie bewerten Sie den aktuellen Beitrag Christoph Butterwegges zum SPD-Kanzlerkandidaten Steinbrück?
Darf ich hoffen, dass Sie sich an Diskussionen in diesem Forum beteiligen werden?
Das ist ja praktisch und aufschlussreich, dass man dort gleich den ganzen "Vorwärts" lesen kann:
http://666kb.com/i/ccumimwmv2gjk1gdj.jpg
Dear Alasdair, greetings from Panamá to Scotland!
Was macht der schottische Widerstand zugunsten grösserer Autonomie? Is there a special link for independent information?
Grüsse, CE
...ein äußerst zutreffender Kommentar....insbesondere der letzte....auslaufende Satz.....hierzu habe ich in der Community aus eigener, zwingender, "dienstlicher" Erfahrung als Polizeibeamter dieses "Systems".....die Artikel "Diktatur der Angst und Einschüchterung"..... "Gesellschaftliche Selbst-HINRICHTUNG!!!"....sowie "Würde, Gesicht und Zukunft, verloren???!!!?" verfasst.......
Ich habe ein Interview von Harald Welzer in der Taz gelesen und hatte dort schon den Eindruck, der sich mir hier in der Debatte bestätigt. Welzer mag einige gute Beobachtungen über den aktuellen Spätkapitalismus liefern, doch eine nichtkapitalisitsche Gesellschaft steht außerhalb seines Horizonts.
Leider ist auch in dem offenen Brief genau diese Leerstelle nicht benannt, das Projekt einer auf Räten basierenden weltweit geplanten Ökonomie, die nicht nach dem Profit, sondern den menschlichen Bedürfnissen ausgeht.
Vorschläge wie eine integrale Wirtschaft aussehen könnte finden Sie hier:
http://www.integrale-politik.ch/images/stories/documents/ip-informieren/kurzfassungen/kurzfassung-integrale-wirtschaft.pdf
Es fällt mir aus einigen hier unwesentlich sie anzuführenden Gründen schwer der Debatte zu folgen, darf ich trotzdem mitreden? Das ist doch eine gerechtfertigte Frage und sie zu stellen zeigt wirklich ein paar wunde Stellen in der hiesigen Diskussionskultur. Doch erstmal möchte ich dem Autor des offenen Briefes antworten.
Selber Denken an der Hand des Papa academicus, das find ich auch ziemlich merkwürdig.
F V hat in seinem Kommentar einige interessante Punkte in selbstkritischer Weise angebracht, die meines Erachtens wirklich wert sind darüber nachzudenken. Vorallem ist es interessant zu unterscheiden ob man das (sagen wir) revolutionäre Handeln einer imaganierten Zukunft unterstellt oder einer einem in der Gegenwart verortetem Maß, der persönlichen Haltung, etwa soetwas wie die gegenseitige Achtung und der Respekt voreinander oder die Ehrfurcht vor der Natur. So ließe sich an FV s Satz anknüpfen, dass
"Die aufklärerische Forderung des Selbstdenkens reduzierte das Denken nie auf ein bloßes Instrument zum Handeln. Ein Gedanke ist nicht nur deshalb gut, weil aus ihm eine Tat folgt."
Diese Unterscheidung zwischen folgenorientierter Motivation des Handlens und (finde kein besseres Wort dafür) de-ontologischer Motivation kristalisiert für mich heraus, dass es soetwas wie eine Kultur des Fürchtens (wie etwa des geliebten Wohlstands) und eine Kultur des Achtens (wie etwa der Einzigartigkeit der Person oder der Schöpfung der Natur). Soweit kann man den kantischen Gedanken schon dehnen.
Diese analytische Unterscheidung zu machen ist vielleicht in der Debatte garnicht so uninteressant. Spricht und denkt man nicht letztlich in völliger Hoffnungslosigkeit (auch hier wieder eine analytische Unterscheidung) so könnte man ja davon ausgehen, dass vielleicht alle die gleichen Ideale teilen, sie aber großflächig verzerrt, verstellt oder um umgekehrt sind (so tut es meines Wissens der ideologiekritische Ansatz der neueren kritischen Theorie). Wie nennt man das dann? Quizfrage : Essentialismus? Das alles ist aber nur eine abstrakte Ebene die darüber sinniert mit welchen Händen man die Menschen berühren kann oder was sie berührt und geht viel zu sehr an denen vorbei.
Mehr noch; es entwickelt einen elitären Dialog, in dem sich kluge Menschen gerade so viel erlauben, dass sich andere wiederum ausgeschlossen fühlen bzw. sich selbst ausschließen (@Altstadtlegende), wie etwa Costa Esmeralda schon erwähnt hat.
Ich frage mich jedoch ernsthaft, ob es sich hier um eine Diskussionsplattform handelt, d.h. man sich gegenseitig achtet, oder um eine spalterische Plattform sich öffentlich zu denuzieren - die dabei noch Methoden anwendet die an Geheimdienst erinnern (@Weinzstein/Hadie). Geheimdienstler sind wohl taub für Selbstkritik und Sarkasmus. FV hatte doch in seinem offenem Brief erwähnt dass er wandlungsfähig ist und dazugelernt hat, wieso gilt das nicht auch für einen Ex-Vorwärts Autoren. Es ist einfach nur beängstigend welch Engstirnigkeit hinter solchen Kommentaren steht. Vielleicht hat Harald Welzer auch dazu etwas zu sagen? ;)