Lob der politischen Trümmerfrau

Porträt Sabine Leutheusser-Schnarrenberger: Der Neo-Linksliberalismus kommt aus Bayern und könnte der FDP mehr nützen als andere ideologische Versatzstücke
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Leutheusser wer? – so fragte ein Politiker, dessen Name sich mittlerweile kaum noch ermitteln lässt, als 1992 die FDP-Abgeordnete Sabine Leutheusser-Schnarrenberger zur Bundesministerin der Justiz ernannt wurde. Die Neue – erst seit 1990 war sie Abgeordnete – verschaffte sich schnell Respekt: durch ihre Amtsführung und durch ihren Rücktritt 1995. Sie war gegen die Bundestagsmehrheit und den CDU-Innenminister Kanther unterlegen, die den Großen Lauschangriff durchsetzten. Am bittersten für sie war, dass sie auch in ihrer eigene Partei bei einer Mitgliederbefragung über dieses Thema in der Minderheit blieb. Das Ende der FDP als Bürgerrechtspartei schien gekommen. Sie profilierte sich in der Folgezeit stattdessen als marktradikale pressure g