Die eine Welt, die eine Natur

Im Rachen der Fluten Wer und was wird durch die Katastrophe - unteilbar - erschüttert?
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"Stelle dir vor", schreibt Lukrez in seinem über 2000 Jahre alten Gedicht "De rerum natura", in dem von einer Welt aus Atomen ausgegangen wird: "Stelle dir vor, dass die Erde wie oben so auch unten sich zeigt, erfüllt von windigen Höhlen, und sobald unten die Zeit einreißt die riesigen Höhlen, zittert oben die Erde, von mächtigem Einsturz erschüttert. Auch geschieht es, wenn mächtige Schollen in große und weite Schlünde voll Wasser, vom Alter zermürbt, von der Erde sich wälzen, dass von des Wassers Flut auch die Erde geschleudert wird, schwankend. Darum", so Lukrez´ Fazit aus dieser Katastrophe, "mögen sie noch so sehr glauben, Himmel und Erde würden gediegen in Obhut gegeben ewigem Heile" - es ist nicht so.

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